Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 30. August 2017

Wahlkampf im Fernsehen

Aufschlußreich war die Fernsehsendung „Anne Will“ vom vergangenen Sonntag, die 4 Wochen vor dem Wahltag wohl noch einmal Aufmerksamkeiten mobilisieren wollte. Es fand dabei der Kanzlerin Einlassung „Für ein Deutschland in dem wir alle gut und gerne leben“ Erwähnung und wurde auf einem Wahlplakat der CDU gezeigt. Auch wurde erwähnt, dass Deutschland mit einer Arbeitslosenquote von 5,6 % Rekordtief habe. Die Steuereinnahmen sprudelten. Dann kam die Phrase vom „Schlechtreden“, die inzwischen viele CDU/CSU-Politiker in den Mund genommen haben. „Wenn man den Anspruch erhebt, Kanzler zu werden, darf man das Land nicht in der Art und Weise schlecht reden, wie es Schulz tut“ wurde Wolfgang Schäuble aus der Süddeutschen Zeitung vom 12.2.2017 zitiert. Nachgeschoben wurde die Behauptung „Wir haben im Moment so viele Arbeitsplätze, wie in der Geschichte der Bundesrepublik noch selten da war". Olaf Scholz von der SPD, der in der Art des Neuen Deutschland auch nach den schlimmsten Desastern  nach dem Treffen der der G 20 in Hamburg als OB nicht zurücktreten wollte, gab zu Protokoll: „Im übrigen glaubt Martin Schulz wie die ganze SPD, dass wir einen Beitrag dazu geleistet haben“. Oft werden dann der Mindestlohn und die Rente mit 63 Jahren genannt. „Gleichzeitig sei es so“, so der Scholz-Olaf, „dass es nicht aus der Perspektive jedes Bürgers gerecht zugeht“. Denn wenn es dem ganzen Land gut gehe, „heißt das noch lange nicht, dass das für jeden Einzelnen gilt“. Wie wahr. Eine Entdeckung eines Hochwohlgeborenen der SPD-Hierarchie. „Wenn also 40 % derjenigen, die im unteren Lohnbereich sind, eher sinkende Einkommen hatten", wenn beispielsweise die Mieten explodieren, wenn manch einer entgeistert auf seinen Rentenbescheid kuckt, wenn die KITA-Gebühren manche Familien sehr belasten, wenn ein junger Mensch keinen Ausbildungsplatz findet, dann sind das Fragen, bei denen man an den Bürgern vorbei redet, wenn man behauptet „es läuft doch gut“. CDU-Laschet, der neue NRW-Landesvater, behauptet dagegen, dass „Schulz derzeit nicht die Themen trifft, die die Menschen bewegen“. 

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