Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Samstag, 12. August 2017
Postheroismus und marktkonforme Demokratie
Ein Begriff, der ein bisschen in den Hintergrund
getreten zu sein scheint, der aber nach wie vor die Politik der
deutschen Bundesregierung zu prägen scheint, ist „Postheroismus“.
Was „Postheroismus“ ist?: Anhänger dieser Glaubensrichtung, die vielleicht mitgeholfen hat, Kriege zu vermeiden, gehen
von folgenden Prämissen aus: Man kauft allen alles ab, treibt den
universalen globalen Handel, der alles mit seinen Kriterien
beherrscht und gerne unter der Flagge „Globalisierung“ segelt.
Man schüttet jedes Problem mit Geld zu, Haltungen und Symbole
spielen kaum eine Rolle (es sei denn, man kann sie für eigene Zwecke
einsetzen....). Was freilich aus den tausenden von Milliarden Euro,
die beispielsweise der Irak-Krieg bis jetzt gekostet hat, geworden
ist, vermag die Bundesregierung auch nicht so recht zu beantworten.
Sie, ihre Vertreter und Berater werden wohl in den Raum stellen,
dass diese Milliarden zu einem Terrorismus geführt haben, der jetzt
unbedingt durch eine möglichst repressive Gesetzgebung bekämpft werden sollte.
Dass freilich im Rahmen eines so vehement geforderten „Handels“
sich einige Figuren massiv bereichert haben, wird in diesem
Zusammenhang gerne unterschlagen. „Helden“ sind im Weltbild des
„Postheroismus“ nicht mehr nötig, - bei gleichzeitiger immer
größer werdenden Gier breiter Massen danach: Sie wollen Helden des
Showgeschäfts, des Sports, Helden der Politik (Populisten,
Führergestalten, Diktatoren, die sich im Besitz der einzig gültigen
Wahrheit wähnen). „Handel“ (dem gerade „Wir“ „unseren“
Wohlstand verdanken) ist auf der Prioritätenliste ganz weit vorne
angesiedelt. Sein Zweck heiligt alle Mittel (was das für
Spezialdemokraten heißen kann, wurde vielfältig sichtbar und wird
von ihnen gerne mit dem Argument der Arbeit oder des Arbeitsplatzes
legitimiert). Alexander Dibelius, der frühere Deutschland-Chef der
Bank Goldmann Sachs, geht noch Anfang des gerade laufenden Jahrzehnts
öffentlich davon aus und posaunte das als Parole seines Instituts,
dass Banken keinerlei Verpflichtung fürs Allgemeinwohl hätten. Er
scheint auch davon auszugehen, dass es
keine Grenzen für Gehälter und Bonuszahlungen bei Managern seines
Schlags geben solle. Kein Held, aber ein Händler! Das so verdiente
Geld flotiert ja flott auf der ganzen Welt umher, um sich ständig
aus sich selbst heraus zu vermehren und eine Klasse von superreichen
Besitzenden zu schaffen, deren Kohle Großbanken gerne verwalten
würden.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen