Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Sonntag, 20. August 2017
Reaktionen
Ich wundere mich, wie die Politiker als Häuptlinge
jetzt wieder scharf verurteilen, wie sie Gedenkminuten einlegen
lassen, irgendetwas auf Halbmast setzen lassen und stellvertretend unsere Werte
verteidigen wollen. Dabei sind sie genauso machtlos wie jeder andere. Symbole? Nun ja, sind vergänglich. Inzwischen sogar schnell. Werte? Nun ja, auch hier wurde vielfach darüber nachgedacht.
Beileidskundgebungen: gut und recht, aber was bringen sie uns? Ein
Gefühl der Solidarität? Der Gemeinsamkeit? Es kann tragen, wenigstens eine Zeit lang. Ob dies aber geschürt und befeuert ist? Oder ob
sich jemand bewusst ist, dass auch viel direkte Gewalt von dieser
Gesellschaft ausgehen kann, in der wir leben? Es scheint schon Vieles eine ungute
Gewohnheit geworden zu sein, auch wenn es direkt neben einem einen
Menschen zerreißt. Drei Wochen später scheint alles vergessen, das
Leben geht weiter, als wäre nichts. Hass. Mord. Ich denke, das alles muss man
sich leisten können. Ein Gefühl der Unsicherheit wird ausgenutzt,
für Ziele, die vielleicht auch mit staatlicher Repression zu tun
haben. Dies ist auch in anderen Gesellschaften so. Dort wird das offenbar noch viel wilder betrieben. Es muss etwas
getan werden, es muss etwas passieren: so etwa lässt sich dies grassierende Gefühl auch beschrieben. Dies kann auch zu Aktionismus führen,
dazu, dass etwas getan wird, damit etwas getan wird. Dies kann auch
zu Behauptungen führen, dass etwas getan werden müsse, man selbst
wisse genau, was dies sein könne. Die Kröte, die geschluckt werden müsse, würde natürlich nur der Anfang sein. Danach erst würde sie sich als Wohltat herausstellen.
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