Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 16. August 2017

Alt und Jung (2)

Haha, man war ja selbst einmal jung, jünger als jetzt...... Was mir auffiel an sehr jungen Menschen? Das Folgende gleicht einer Stoffsammlung, entstanden aus tausend Zetteln: Es wurden von vielen jungen Menschen oft sehr einzelne, sehr isolierte Welten hochgezogen, die als absolut gegeben betrachtet wurden. Meine Sicht dagegen ist: diese Lebenswelten kann man verändern! Zumindest prinzipiell. Das glaubten viele unter uns und warteten zu geduldig auf den schönen Sanktnimmerleinstag für alle. Währenddessen machten „zielgerichtete“ Andersgesinnte und sonstwie besser Angepasste Karriere, - auch bei den damals und heute ehemals Alternativen. Diese Gesellschaft scheint immer mehr in eine Vereinzelung abzugleiten, das, was man Neoliberalismus nennen könnte, wird aus falsch verstandenem Realismus zu schnell akzeptiert. Überhaupt, Nachfragen sind nicht mehr in Mode, es gilt der schnelle Vollzug, - egal von was. Distanz zu sich selbst ist auf dem Rückzug und Empathie wird oft nur gespielt. Unter Kopfhörern, im Smartphone-Gedaddel und auf Internet-Homepages ist jeder für sich, es gilt der individuelle Tunnelblick. Es scheint ein Bedürfnis nach Menschenführung zu herrschen: diejenigen, die sich dafür qualifizieren wollen, sollen vortreten! 
Allerlei Verkleidungen sind angesagt, was zählt, ist die Flucht aus dem eigenen Ego, das an anderer Stelle mit extremen Aktionen wieder krampfhaft gesucht wird. Industrieversprechen werden zu schnell übernommen, Werbung wird zu ernst genommen, große Linien oder gar Utopien oder Visionen (was ist denn das?) werden ohnehin nicht gepflegt. Man kann in jungen Jahren nicht erkennen, dass der Mensch durch Stadien geht, dass sein Körper verfällt und gleichzeitig sein Kapital ist, mit dem man nicht so beliebig experimentieren könnte, dass dies keine Rückwirkungen auf einen selbst haben würde, - auch wenn von anderer Stelle Erfahrung von Dingen oder einem selbst (Selbsterfahrung) angesagt wird. Die von jungen Menschen so viel gehassten Gewohnheiten und Rituale können auch etwas Positives haben. Sie schützen vor Energieverlusten, schaffen Sicherheit. Der Horizont in dieser Welt steht leider nicht jedem offen, es gelten Rahmenbedingungen und individuelle Voraussetzungen, soziale Dispositionen und andere Begrenzungen. Wir sind auf dem Teil der Welt geboren, der eindeutig bevorzugt ist. Was ist mit den anderen? 

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