Dass Abgeordnete des Reichstag Millionensummen „nebenher“
kassieren, für Vorworte, Vorträge, Kommentare,
„Beratungstätigkeiten“ und andere „Gefälligkeiten“, wurde
jetzt wieder einmal bekannt: Viele Mitbürger haben sich daran
gewöhnt, merken aber doch auf, wenn zum Beispiel die Grünen
protestieren, als eine „ihrer“ Abgeordneten zur CDU überlaufen
will, ein Spezialdemokrat dies als "unanständig" bezeichnet und die offenbar unzufriedene Abgeordnete damit eine ganze Regierung zum Einsturz bringen könnte und kann. In
diesem Moment ist die Partei das Wichtigste, sie verfügt über die
Mandate, sie gibt den Ton an, - Beispiele von Seiten der CDU gibt es
zuhauf. Mix aus Personen- und Mehrheitswahlrecht: was gerade passt, such ich mir raus.....!
Ihre Unsummen von seiten der Lobbyisten jedoch kassieren die
Abgeordneten unter anderem mit Hinweis auf ihre Eigenständigkeit und
mit verschärftem Beharren auf ihrer „Gewissensfreiheit“ (also
unabhängig von Parteien...). Wie Abgeordnetenwatch.de meldet, hat
„insgesamt
jeder vierte Bundestagsabgeordnete – 178 von 655 – im Laufe der
18. Wahlperiode etwas hinzuverdient, unter dem Strich 26,5 Mio. Euro
bis 48,7 Mio. Euro. Genauere Angaben sind nicht möglich, da die
Offenlegungsregeln wenig transparent sind: Was ein Abgeordneter
nebenher kassiert, muss er nicht in Euro und Cent genau offenlegen,
sondern in einer von zehn Einkunftsstufen. Oftmals sind die Geldgeber
anonym – Millionensummen bleiben so vollkommen im Dunkeln.“.
Spiegel Online scheint ebenfalls Bezug auf diese Meldung zu nehmen
und geht auf Abgeordnetenwatch folgendermaßen ein, indem erwähnt
wird, dass einige Ex-Minister „viel Geld für wenig Arbeit nebenbei
verdienten“. Es wird da der Ex-Verkehrsminister Peter
Ramsauer von der CSU als Beispiel erwähnt:
Er erhält vom Lobbyverein der arabischen Industrie- und
Handelskammern monatlich zwischen 3500 und 7000 Euro. Seit er im Jahr
2014 zum Präsidenten der "Ghorfa Arab-German Chamber of
Commerce and Industry" gewählt wurde, „summieren sich
Ramsauers Einkünfte auf mindestens 129.500 Euro“, so
SpiegelOnline.
Der
frühere Forschungsminister Heinz Riesenhuber von der CDU soll
auch ganz gut dabei sein. Er soll seit 2014 von der Schweizer
Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments AG mindestens
350.000 Euro kassiert haben. Einen Streit hat Ramsauer angesichts
dieser Meldungen darüber vom Zaun gebrochen, ob diese Summen brutto
oder netto zu verstehen wären, ob „Einkünfte“ die richtige
Bezeichnung für solches Honorar sei. Nun ja. Bekannt ist zu diesem
Thema neben verschiedenen Typen von der CSU auch der SPD-Grande Peer
Steinbrück geworden, der ebenso dickes Salär kassierte, bis er 2016
aus dem Bundestag ausschied, um zunächst den Vorstand der ING-Diba
zu beraten.
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