Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 23. August 2017

Intellektuellendiskurs

Jaja, Intellektuelle weisen einen Blick auf das Allgemeine und das Ganze weit von sich! Das habe ich erst kürzlich wieder einem Interview entnommen. Welcher Unterschied zu den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, in denen das Pendel leider etwas zu sehr in die andere Richtung ausschlug! Intellektuelle, wer auch immer das sei, fühlen sich nun nicht mehr als öffentliche Personen, obwohl sie von der Öffentlichkeit teilweise fürstlich für ihre Dienste bezahlt werden. Heutigen disziplinär geordneten Bereichen scheint eine solche Verantwortlichkeit zu widersprechen. Sie erklären, dass sie sich unfähig dazu fühlten, dass sie nicht über die Sprache und über das qualifizierte Einsichtsvermögen dafür verfügten. Der öffentliche und akademische Raum müsse streng getrennt werden, so heißt es da oft in wohlhonorierter Bescheidenheit. Als Bürger dürfe und könne man etwas sagen, seine Meinung kund tun. Als Professor aber keinesfalls. Dieser beanspruche aus seinen analytischen Kompetenzen heraus keinesfalls die Deutungshoheit in Krisensituationen. Er fühle sich damit überfordert, - auch darin, so etwas wie „Allgemeinbildung“ aufrecht zu erhalten. So etwas sei längst überwunden. Das sind Intellektuelle heute. 

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