Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 18. August 2019

Nachdenken über Wachstum (3)

Vereinfachung, Übersichtlichkeit, Befreiung vom Überfluss, Entschleunigung, mehr Gesundheit, Stabilität und Orientierung: was könnte dazu führen? Zuerst wäre da wohl eine Befreiung vom Mythos „Wachstum“ zu nennen. Weniger Entfremdung durch weniger Wachstum wäre vonnöten. Es fehlt uns an Bewegung, unsere Ernährung ist nicht gesund, es herrscht die überall gegenwärtige Reizüberflutung, auch wegen einer hohen Ereignisdichte. Wir haben keine Erfolgserlebnisse mehr, wir sind ein Rädchen in einem digitalen Getriebe. Namenlos, anonym. Ob es bei solchen Prozessen Grenzen gibt? Grenzen des Wachstums? Daran knüpft sich die Frage: Wie können eigentlich mündige Menschen so leben, dass ihre nachfolgenden Generationen keinerlei Chancen mehr haben? Die Substanzen, die das Wachstum befördern, scheinen langsam und immer schneller knapp zu werden. Wachstum tut darüber hinaus dem Menschen nicht notwendigerweise gut. Oder tut dem Menschen alles gut, was der Wirtschaft gut tut? Läuft die Logik soooo.....? 
Tatsache ist, dass sich in einem Jahrzehnt die Anzahl der verschriebenen Anti-Depressiva verdoppelt hat. Dass das Burn-Out-Syndrom etwas ist, was jeder inzwischen zu kennen glaubt. Und Vieles mehr... Ungefähr in derselben Zeit haben sich die Dinge etabliert, die unser Dasein immer bequemer machen sollen. Gleichzeitig breiten sich wohl die Aufmerksamkeitsdefizite aller Art aus. Ob es möglich ist, ökologisch wirksame Systeme zu entwickeln? Energie- und Mineralienverbrauch so umzugestalten, dass kein Akt des Produzierens und Konsumierens einen ökologischen Schaden verursacht. Dass Abfälle kein „Abfallprodukt“ sind, sondern Nahrung für sinnvolle Produktionskreisläufe?

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