Eine Kopfnuss, ein Paradoxon,
eine Denksportaufgabe, die auf den berühmten Mathematiker Kurt
Goedel zurück geht. Goedel war einer der wohl größten
Mathematikphilosophen. Im Jahr 1931 veröffentlichte er sein
„Unvollständigkeitstheorem“. Es besagt, dass geschlossene
logische Systeme immer auch Aussagen beinhalten, die innerhalb des
Systems nicht bewiesen werden können. Er nahm zum Beweis die
Sichtweise einer Maschine an, die behauptet, allwissend zu sein. Die
Frage ist nun, wie man im besten wissenschaftlichen Verständnis eine
solche Maschine widerlegen könnte. Stellen wir uns vor, es gäbe
eine solche „Wahrheitsmaschine“. Sie wiederholt eine Aussage nur
dann , wenn sie wahr ist. Ist sie falsch, bleibt sie stumm. Mehr
Regeln gibt es nicht. „2 plus 2 ist Vier“. Sie wiederholt. „2
plus 2 ist Fünf“. Sie bleibt stumm. „Ich kann nicht sagen, dass
2 und 2 Fünf ist“. Sie wiederholt. Jetzt aber die Tücke, die
Lücke im Denken, die Pointe: „Ich kann nicht 2 mal sagen, dass 2
plus 2 Fünf sei“. Sie wiederholt. „Ich kann nicht 2 mal sagen,
dass 2 plus 2 Fünf sei. Ich kann nicht 2 mal sagen, dass 2 plus 2
Fünf sei“. Nun sitzt die Maschine in der Klemme. Ein Paradoxon ist
geboten. Sagt sie zwei mal, „Ich kann nicht zweimal sagen, dass 2
plus 2 Fünf“ sei, ist die Aussage falsch und sie hätte schweigen
müssen. Schweigt sie hingegen, wird die Aussage richtig, und sie
müsste sie wiederholen. Die Maschine widerspricht sich also selbst.
Das beweist, dass sie nicht immer wissen kann, was die Wahrheit ist.
Goedels Unvollständigkeitssatz beendet also den Traum von der
absoluten Erkenntnis. Jedes Wissenssystem bleibt immer logisch
unvollständig. Man könnte sagen, dass Erkenntnis in verschiedene
Ebenen gegliedert ist. In jedem System sind einige Aussagen
unbeweisbar. Also muss man auf eine höhere Ebene gehen. Das wird
aber auch nicht reichen. Es gilt also, immer eine Ebene höher zu
gehen. Und so immer weiter, solange, bis man auf der Ebene des
Universums ist. Man bräuchte dann ein noch größeres System, um
alles zu erklären. Es gibt Dinge, die sich der Erkenntnis entziehen.
Ob das auf so etwas wie Gott zuführt?
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