Doch sie vergessen, dass
die Geschichte der Globalisierung selbst eng mit der Geschichte von
vernichtenden Kriegen verbunden ist. Anfang des 20. Jahrhunderts
erreichen Globalisierung und Handel einen ersten Höhepunkt. Wenig
Zeit danach gerät die USA in eine schwere Wirtschaftskrise. Folge:
Die USA suchen ihr Heil in Protektionismus (so ungefähr das, was
heute Trump macht), d.h. Sie erhöhen die Einfuhrzölle, um dadurch
Arbeitsplätze zu schützen. Auch die anderen Nationen machen
daraufhin die Grenzen dicht. Protektionismus und Nationalismus
vermischen sich, es setzt sich ein Mechanismus in Gang. Dies führt
schließlich zum riesigen und umfassenden 2. Weltkrieg. Danach tun
sich die Industrienationen in verschiedenen Abkommen wieder zu
Handelsgemeinschaften zusammen. Es vermischten sich dabei humanitäre
Gründe mit denen der Interessenwahrung und der Zementierung von
Machtstrukturen. Es wird auf „freien Handel“ gesetzt, was auch
Deutschland zum „Wirtschaftswunder“ inspiriert und den Kampf
zwischen zwei Idiologien entscheidet. Nach der Theorie der
Globalisierer könnten nun Kriege und Gewalt endgültig beendet
werden. Institutionen wie die EU scheinen auch in diese Richtung zu
zeigen. Doch mittlerweile scheint ein neues Zeitalter des Terrors
angebrochen zu sein. Selten gab es in der Geschichte der Menschheit
so viele Konflikte wie heute. Der weltweite Kampf um Rohstoffe tobt.
Hinter gewissen „Freiheitsbewegungen“ stehen meist Interessen.
Beispiel: Demokratische Republik Kongo. Hier wird unter
abschreckenden und menschenverachtenden Bedingungen Koltan
(Smartphones!) und Kobalt abgebaut, das zur Herstellung von
Elektrobatterien (E-Mobilität!) verwendet wird. Wenn es um den
Zugang zu billigen Rohstoffen geht, dann wirkt sich der globale
Handel oft nicht sehr friedensstiftend aus. Durch militärisches
Eingreifen könnten nämlich Vorteile winken. Örtliche Ableger der
globalen Interessen kämpfen dann in der Form von Warlords oft um
diese Interessen, als Stellvertreter und Lobbyisten des „big
money“. Sie stürzen die örtliche Bevölkerung in Flucht und
Armut. Auch der Wettlauf um Ernährung verschärft dieses Problem. In
Afrika hungern viele Millionen von Menschen, obwohl das Land in
dieser Hinsicht viel produziert, es dann aber sofort wieder
exportiert. Fruchtbares Land wird dazu an große ausländische
„Investoren“ verhökert. Eine riesige multinationale
Lebensmittelindustrie soll auf diese Weise entstehen. Handel hat sich
in seinen ursprünglich beabsichtigten Zielen umgekehrt. In welchem
Interesse das so geschehen soll, erscheint mir klar.
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Freitag, 30. August 2019
Globalisierung
Könnte es sein, dass die
Entscheidungsträger dieser Gesellschaft sehr an die Globalisierung
glauben? Zu sehr? Könnte es sein, dass in ihren Augen Handel nicht nur
Wandel, sondern auch Frieden bringt? Ob dem aber gegenüber steht,
dass hinter dem Handel in der heutigen Form gewisse Interessen
stehen, die so gar nichts mit Frieden zu tun haben? Die den Frieden
nur solange anstreben, wie er ihnen nützt? Je größer der Umfang
des Handels zu gewissen Bedingungen ist, desto größer könnte auch der
Widerstand dagegen werden. Was ist die Form dieses Widerstands?
Terror. Die Globalisierung produziert auf diese Weise wohl ihre
eigenen Gegner, was im Horizont der Globalisierungsbefürworter gar
nicht vorkommt. Die Eigenschaften zum Handeln und Tauschen sollen ein
Teil des Menschen sein, so das Weltbild der Globalisierer. Dieser
Handel soll einen zivilisierenden Einfluss auf die Welt haben,
glauben die Globalisierer. Dauerhaften Frieden bringe nur der Handel
und der „Wohlstand“.
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