Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 11. August 2019

Nachdenken über Wachstum (2)

Kein Tag vergeht, ohne dass uns direkt oder indirekt eingeredet wird, dass ohne Wachstum der Weg zum Glück versperrt sei, dass Gerechtigkeit unmöglich sei und überhaupt – ökonomische Stabilität unmöglich sei. Ob da nicht schon längst etwas schiefgelaufen ist? Ob eine solche Idiologie noch taugt? In Deutschland weist wohl nicht zuletzt der Niedergang der „Volksparteien“ darauf hin, dass diese Zeit und deren Idiologie sich ihrem Ende nähert. Das fängt bei der mittlerweile vielzitierten CO2-Belastung an: Europäer sorgen im Durchschnitt für eine Belastung der Atmosphäre von weitaus mehr als 10 Tonnen pro Kopf. Nötig wären aber 2,7 Tonnen.
Spricht für sich. Unausgesprochen herrschte lange die Vorstellung, als könne durch technischen Fortschritt (deshalb auch das dauernde Geschwätz der Politiker von „Innovation“) ein neues und „grünes“ Wachstum erzeugt werden, das es möglich mache, dass alles so bequem weiter gehen könne, wie bisher. Der „technische Fortschritt“ könne es auf diesem Wege möglich machen, dass die Atmosphäre entlastet wird (2,7 Tonnen CO2!!!!!). Reduktion sei also auf diesem Wege möglich, so das Credo. So die Idiologie. Ihr zweiter Teil müsste wohl so gehen: Wir sollten uns vorbereiten darauf, dass unsere Wirtschaft (und damit der einher gehende „Wohlstand“!) nicht mehr so unkontrolliert wächst, wie bisher. Wir sollten über ein Nullwachstum zumindest nachdenken, weil so etwas ökologisch geboten sein könnte.

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