Deutschland
geht es gut. So gut wie fast noch nie. Wir haben die Beweise sogar
per Zahlen. Statistik. Die Arbeitslosenzahlen nehmen ständig ab. Ob
das aber die ganze Wahrheit ist? Was ist mit der dauernd steigenden
Obdachlosigkeit, dem immer größer und fordernder werdenden Zuspruch
bei „den Tafeln“? Da tun dann ahnungslose Politiker Sprüche
raus, die ihnen „Profil“ verschaffen sollen und eigentlich bloß
bezeugen, wie weit sie möglicherweise von dieser Realität entfernt
sind. Und überhaupt: Ob der große Niedriglohnsektor nicht
maßgeblich dazu beiträgt, dass die „Besserverdienenden“ (zu
denen zweifellos die Politiker gehören) solche Sprüche raushauen
können? Ob sich unsere Gesellschaft nicht inzwischen in mindestens
drei Teile aufteilt? Die „Gutverdienenden“. Die Arbeiter und
Angestellten. Und das Prekariat. Eine Dreiteilung. Ob das Prekariat öffentlich auch zu
Wort kommt? „Selbst schuld“, so das unausgesprochene Verdikt. Ob
das noch in die sogenannte Globalisierung passt? Klaro, es scheint
konsequent neoliberal gedacht zu sein. Doch die Fragwürdigkeiten
einer solchen Annahme scheinen sich herumgesprochen zu haben. Wieso
eigentlich muss „Strukturwandel“ und müssen „Reformen“ immer
zum Abbau von Arbeitsnehmerrechten und zur Verarmung breiter
Bevölkerungsschichten führen? Ein neuer Ansatz täte Not. Nicht nur
ein Mitschwimmen. Klaro, das kann sich niemand leisten. Es gilt, die
Macht nicht den Managern großer Konzerne und den Lenkern von der
Politik zu überlassen. Macron sah anfangs danach aus. Doch jetzt
scheint sich alles in bekannte Richtungen zu bewegen. Eine Art
nachgeholter Agenda 2010. Die Arbeitslosen striezen, schikanieren und
unter Druck setzen. Ob das „Fördern und fordern“ ist?
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