Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 6. Mai 2018

Wohlstand für wen?

Deutschland geht es gut. So gut wie fast noch nie. Wir haben die Beweise sogar per Zahlen. Statistik. Die Arbeitslosenzahlen nehmen ständig ab. Ob das aber die ganze Wahrheit ist? Was ist mit der dauernd steigenden Obdachlosigkeit, dem immer größer und fordernder werdenden Zuspruch bei „den Tafeln“? Da tun dann ahnungslose Politiker Sprüche raus, die ihnen „Profil“ verschaffen sollen und eigentlich bloß bezeugen, wie weit sie möglicherweise von dieser Realität entfernt sind. Und überhaupt: Ob der große Niedriglohnsektor nicht maßgeblich dazu beiträgt, dass die „Besserverdienenden“ (zu denen zweifellos die Politiker gehören) solche Sprüche raushauen können? Ob sich unsere Gesellschaft nicht inzwischen in mindestens drei Teile aufteilt? Die „Gutverdienenden“. Die Arbeiter und Angestellten. Und das Prekariat. Eine Dreiteilung. Ob das Prekariat öffentlich auch zu Wort kommt? „Selbst schuld“, so das unausgesprochene Verdikt. Ob das noch in die sogenannte Globalisierung passt? Klaro, es scheint konsequent neoliberal gedacht zu sein. Doch die Fragwürdigkeiten einer solchen Annahme scheinen sich herumgesprochen zu haben. Wieso eigentlich muss „Strukturwandel“ und müssen „Reformen“ immer zum Abbau von Arbeitsnehmerrechten und zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten führen? Ein neuer Ansatz täte Not. Nicht nur ein Mitschwimmen. Klaro, das kann sich niemand leisten. Es gilt, die Macht nicht den Managern großer Konzerne und den Lenkern von der Politik zu überlassen. Macron sah anfangs danach aus. Doch jetzt scheint sich alles in bekannte Richtungen zu bewegen. Eine Art nachgeholter Agenda 2010. Die Arbeitslosen striezen, schikanieren und unter Druck setzen. Ob das „Fördern und fordern“ ist?

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