Wenn
du daran denkst, welche Mengen an Mode produziert wird. Wie schnell
alles verkauft wird. Alles von der Stange. Ohne den Zauber des
Scheins. Nur Prestige und Profit. Statt „Nachhaltigkeit“ (wieder
ein so oft missbrauchtes Modewort...) Wo stehen da meine Gedanken?
Spassbremse? Spielverderber? „Gutmensch“? Beobachten. Sich erzählen lassen. Sich in Lebenswelten einfühlen. Ich fühle mich hier und jetzt verkannt und merke gleichzeitig, wie ich in Rollen laviere. Gibt es
„faire“ Mode? Was für ein Geschäft ist das? Was bedeuten Hungerlöhne und
unmenschliche Arbeitsbedingungen für "uns"? Umweltzerstörung? Einfach
ausgelagert. Die anderen sollen schuften. Für „uns“? Aus welchem
Jahrhundert stammt eine solche Überheblichkeit? Trägt das zum
„christlich-jüdischen Weltbild“ bei? Kinder, die für „uns“
unter unmenschlichen Bedingungen Klamotten zusammennähen? „Unsere“
Sucht nach immer neuen Kleidern? Globale Produktionsketten. Und "unser" Bedürfnis, "dazu zu gehören". Konzerne, die nicht zur Rechenschaft für Menschenrechtsverletzungen gezogen werden. Aber hier gilt: Sich etwas gönnen. Produziert werden kann überall. Hauptsache billig. Der Druck kommt
natürlich vom „Konsumenten“. Auf ihn kann man alles abwälzen.
Das kennen wir.
Mein
Blick fällt auf den vollen Kleiderschrank. Alles biegt sich und ist
an der Grenze. Platz schaffen. Erleichtern. Ich war auch einmal einer Marke
verfallen, sah ihren Vorteil in der Qualität. Label. Reiste weit zum
Outlet-Shop. Das verging, ich hatte die Kohle nicht mehr. Mittlerweile sollen diese „Shops“ ganz bestimmte
Ware für den Kunden bereit halten, so heißt es. Schlechter
produziertes Zeugs, das dann billiger verkauft wird und nur in diesen Outlet-Shops erhältlich sein soll, so höre ich. Der Kunde würde
dadurch ausgetrickst, so ist zu erfahren. Die Spuren früheren Outlet-Shoppings haben sich bei mir im
Schrank abgelagert. Ich habe es nicht über mich gebracht, das Zeugs
hinaus zu werfen, als es mir nicht mehr passte. Ob jetzt ein T-Shirt
weniger kosten muss als ein Kaffee? Ob wir nicht vielmehr weniger konsumieren müssten? "Nachhaltigeres"? Was macht die Politik? Erfindet
Etiketten der „Selbstverpflichtung“, die gut gemeint sein mögen, aber dann doch mehr zur Bemäntelung und Verschleierung beitragen.
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