Es
muss Platz geschaffen werden im Schrank, die Dinge, die
Kleidungsteile haben sich gehäuft und ich habe es zu lange Jahre
nicht übers Herz gebracht, Sachen wegzuwerfen. Hätte ich aber tun
sollen. Jetzt häuft sich alles, verstopft, lastet auf mir und der
Decke, die mich vom unteren Stockwerk drängt. Mir kommt in den Sinn,
dass vor etwa 5 Jahren in Bangla Desh eine Textilfabrik
zusammengebrochen ist, unter anderem wegen baulicher Mängel. Wir
haben es alle gesehen und vgehört in den Medien. Doch bes scheint,
dasss seitdem nicht viel passiert ist. Unzählige Menschen sind dabei
umgekommen. Sie haben den Preis dafür bezahlt, dass hier alle
Textilien so billig geworden sind. Der Bereich der Klamotten, der eng
mit der Mode und ihren Machern verknüpft ist, ist eine Art
Durchlauferhitzer, der immer schneller läuft, der vorne einsaugt und
hinten ausspuckt. Es herrschen jetzt ddie Konzerne der
Bekleidungsindustrie, die ihre Artikel jeweils dort einkaufen, wo die
Lohnkosten billig sind und wo die logistischen Bedingungen günstig
sind, das heißt, wo das Zeug schnell hierher in den Bereich des
Turbokonsums geschafft werden kann. Da scheint es dann den
hochpreisigen Bereich zu geben (mitt elen „maßgeblichen“
Zeitschriften, Hochglanzpublikationen, mondänen Schauen und mondänen
Auftritten) und – mittlerweile – den des schnellen und billigen
Konsums minderwertiger Ware. Kaufrausch. Shopping, shopping,
shopping.... Diese Ware scheint nur darauf ausgelegt zu sein, ein
paar mal getragen und dann weggeworfen zu werden. Ob das unhaltbar
ist? Verachtend? Der Erde und den Menschen schadend? Ob ich da
mitmachen will, indem ich jetzt Sachen wegwerfe? Mir geht durch den
Sinn, dass ich auch einen Second-Hand-Laden ausprobieren könnte. Ob
ich dort ausgelacht werde, weil meine Sachen zu alt und unattraktiv
sind? Ich schaue am Schrank entlang und denke, dass da noch ziemlich
viel ziemlich gut ist. Vielleicht stammt es auch noch aus einer
anderen Zeit, in der es nicht so sehr um schnellen Konsum ging?
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