Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 12. Mai 2018

Kleiderschrankgedanken


Es muss Platz geschaffen werden im Schrank, die Dinge, die Kleidungsteile haben sich gehäuft und ich habe es zu lange Jahre nicht übers Herz gebracht, Sachen wegzuwerfen. Hätte ich aber tun sollen. Jetzt häuft sich alles, verstopft, lastet auf mir und der Decke, die mich vom unteren Stockwerk drängt. Mir kommt in den Sinn, dass vor etwa 5 Jahren in Bangla Desh eine Textilfabrik zusammengebrochen ist, unter anderem wegen baulicher Mängel. Wir haben es alle gesehen und vgehört in den Medien. Doch bes scheint, dasss seitdem nicht viel passiert ist. Unzählige Menschen sind dabei umgekommen. Sie haben den Preis dafür bezahlt, dass hier alle Textilien so billig geworden sind. Der Bereich der Klamotten, der eng mit der Mode und ihren Machern verknüpft ist, ist eine Art Durchlauferhitzer, der immer schneller läuft, der vorne einsaugt und hinten ausspuckt. Es herrschen jetzt ddie Konzerne der Bekleidungsindustrie, die ihre Artikel jeweils dort einkaufen, wo die Lohnkosten billig sind und wo die logistischen Bedingungen günstig sind, das heißt, wo das Zeug schnell hierher in den Bereich des Turbokonsums geschafft werden kann. Da scheint es dann den hochpreisigen Bereich zu geben (mitt elen „maßgeblichen“ Zeitschriften, Hochglanzpublikationen, mondänen Schauen und mondänen Auftritten) und – mittlerweile – den des schnellen und billigen Konsums minderwertiger Ware. Kaufrausch. Shopping, shopping, shopping.... Diese Ware scheint nur darauf ausgelegt zu sein, ein paar mal getragen und dann weggeworfen zu werden. Ob das unhaltbar ist? Verachtend? Der Erde und den Menschen schadend? Ob ich da mitmachen will, indem ich jetzt Sachen wegwerfe? Mir geht durch den Sinn, dass ich auch einen Second-Hand-Laden ausprobieren könnte. Ob ich dort ausgelacht werde, weil meine Sachen zu alt und unattraktiv sind? Ich schaue am Schrank entlang und denke, dass da noch ziemlich viel ziemlich gut ist. Vielleicht stammt es auch noch aus einer anderen Zeit, in der es nicht so sehr um schnellen Konsum ging?

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