Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 13. Mai 2018

Kleiderschrankgedanken (2)

Meine „Kleiderschrankgedanken" treiben mich weiter. Mir kommt in den Sinn, dass riesige Geldbeträge für Mode ausgegeben werden. Es gilt dadurch, das eigene Ego auszustaffieren und zu betonen, ihm eine Aura der Einzigartigkeit zu verschaffen (ich denke: das alles durch eine möglichst billig in der Dritten Welt gefertigte Massenware....! seltsam...). Es gilt, sich zu unterscheiden und dabei zu sein in einer Gruppe. Mehr und mehr an sich zu raffen. Konsum als sozialer Ersatz für Aktivität. Viele Klamotten, die Menschen kaufen, sind von sehr schlechter Qualität und schnell kaputt. So ist man gezwungen, immer wieder shoppen zu gehen und diese Kleidungsstücke zu ersetzen. Ob ich da teilnehmen will? Zum Verdienst von Milliardären und Konzernen beitragen, die Steuervermeidung betreiben, indem sie ihre Kohle in sogenannte „Steueroasen“ beiseite schaffen. Rana Plaza in Bangla Desh: innerhalb von etwa 90 Sekunden starben hier mehr als 1000 Menschen. Textilfabrik. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen und Bedingungen. Ein paar Schlagzeilen hier. Und ein bisschen Symbolik. Die unmenschlichen Arbeitszeiten und miserablen Löhne sollen aber bis heute so sein wie damals. Geändert soll sich nicht viel haben, so meine Information. Modebranche, namhafte Klamottenhersteller und Lifestyle-Konzerne sollen direkt und indirekt verwickelt sein. Doch hier hat sich „Fast Fashion“ noch beschleunigt. Rein, raus. Das kann weg. Und jenes. Das macht es mir schwer. Eigentlich will ich da nicht dabei sein, obwohl das „Dabeisein“ ja eine solch immense Bedeutung hat. Mode meint oft Distinktion, Abgrenzung und Ausschluss. 
Man muss nicht weit zurück treten, um das nicht alles sehr befremdlich zu finden.

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