Ich würde gerne die
Sichtweisen aus einem anderen Kulturkreis heraus annehmen, mit ihnen
umgehen, etwa nach einer Reise, und darüber auch hier schreiben. Ich
merke, wie ich neugierig bin und weiß, dass die Welt viel zu bieten
hätte. Viel anderes. An verschiedener Alltagserfahrung. Aber ich
neige aus guten Gründen dazu, nur meine eigenen Erfahrungen, meine
persönlichen Lesefrüchte und Aufschriebe zu berücksichtigen. Sie
sollen eine Art Tagebuch meines Bewusstseins der Gegenwart sein. In
die anderen Menschen versuche ich mich einzufühlen. Ich erfahre
etwas über sie, der Möglichkeiten sind viele, viel mehr als in der
Vergangenheit. Fremde Berichte will ich nicht noch einmal
wiedergeben, wiederkäuen als meine eigenen Bewusstseinsreisen.
Anders sehe ich „historische Reisen“, den Blick in andere
historische Welten und ihre Umgangsformen. Hierbei sind wir alle
Gegenwartsmenschen auf derselben Höhe. Uns unterscheidet nur der
Umgang mit Quellen, zu denen wir im Zeitalter des Internets und
fortgeschrittener Informationstechnologie. Wir alle spekulieren
rückwärts. So komme ich immer wieder bei den Zeugnissen der Mayas,
Azteken und Inkas vorbei, versuche, mir ihr damaliges Weltbild
vorzustellen, ihren von den Gegebenheiten geprägten Blick auf die
Realität. Auch die Römer, die Ägypter und viele andere haben es
mir angetan. Ihre Welt ist in uns aufgehoben. Sie offenbart eine
Möglichkeit, die stark von unseren heutigen Gegebenheiten (die ja so
viele Leute als „gottgegeben“ oder "unveränderlich" einschätzen) abweicht. Die
damaligen Menschen glaubten das auch von ihrer Realität, die
freilich noch viel weniger gestaltbar war, als die heutige. Gerade
darin könnte eine Art Fortschritt liegen. Oder ob es so ist, dass
wir heutzutage solche Veränderbarkeit mehr wahrnehmen? Ob die
ständig sich beschleunigende Beschleunigung auch eine Rolle spielt?
Und schon sind wir wieder auf einer der Ebenen, der ich hier im Blog
nachgehen will, die mich beschäftigt.
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