Schopenhauer schreibt: „Daraus ist zu schließen,
daß das gänzliche Aufhören des Lebensprocesses für die treibende
Kraft desselben eine wundersame Erleichterung seyn muß: vielleicht
hat diese Antheil an dem Ausdruck süßer Zufriedenheit auf dem
Gesichte der meisten Todten. Ueberhaupt mag der Augenblick des
Sterbens dem des Erwachens aus einem schweren, alpgedrückten Traum
ähnlich seyn.
Bis hierher hat sich uns ergeben, daß der Tod, so
sehr er auch gefürchtet wird, doch eigentlich kein Uebel seyn
könne., Oft aber erscheint er sogar als ein Gut, ein Erwünschtes,
als Freund Hain. Alles, was auf unüberwindliche Hindernisse seines
Dasyns, oder seiner Bestrebungen gestoßen ist, was an unheilbaren
Krankheiten, oder an untröstlichem Grame leidet, - hat zur letzten,
meistens sich von ihm selbst öffnenden Zuflucht die Rückkehr in den
Schooß der Natur, aus welchem es, wie alles Andere auch, auf eine
kurze Zeit heraufgetaucht war, verlockt durch die Hoffnung auf
günstigere Bedingungen des Dasyens, als ihm geworden, und von wo aus
ihm der selbe Weg stets offen bleibt. Jene Rückkehr ist die cessio
bonorum (die Abtretung des gesamten Vermögens) des Lebenden. Jedoch
wird sie auch hier erst nach einem physischen, oder moralischen
Kampfe angetreten: so sehr sträubt sich Jedes sich, dahin
zurückzugehen, von wo es so leicht und bereitwillig hervorkam, zu
einem Daseyn, welches so viele Leiden und so wenige Freuden zu bieten
hat.“ (Parerga und Paralipomena) Wie sich damit wohl der von
Silicon Valley herbei gewünschte und geforschte Sieg über den Tod
verträgt?
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