An verschiedenen Stellen, unter anderem in seinem Werk
„Die Welt als Wille und Vorstellung“, geht der Philosoph Arthur
Schopenhauer (1788-1860) auf den Tod ein: „Auf seinen eigenen Tod
blickt Jeder als auf der Welt Ende, während er denn seiner Bekannten
als eine ziemlich gleichgültige Sache vernimmt, wenn er nicht etwa
persönlich daran beteiligt ist.
Doch läßt er vielleicht noch eine höhere
Betrachtungsweise zu. Man könnte nämlich alle Todesfurcht
zurückführen auf einen Mangel an derjenigen natürlichen, daher
auch bloß gefühlten Metaphysik, vermöge welcher der Mensch die
Gewißheit in sich trägt, daß er in allen, ja in Allem, eben wohl
so existirt, wie in seiner eigenen Person, deren Tod ihm daher wenig
anhaben kann.“ In Allem aufgehen, das sagt sich zu leicht. Es
steckt vielleicht auch etwas von dem Wort All dahinter. Es ist wohl
aber auch das Allumfassende, das im Wort „Gott“ aufgehoben ist.
Mit dem Tod gehen wir also ein in dies, das alles umfasst. Darin
liegt Tröstliches. Aber wir geben darin auch unser Ego auf, - also
auch all das, was uns scheinbar vom Tier unterscheidet. Das, was im
Begriff Individuum liegt. Dabei könnten wir jetzt schon begreifen,
dass es ein Teil von uns ist, das wir ein Teil des Ganzen sind. Noch
etwas von Schopi, das ich hier anfügen will:
„Der tiefe Schmerz, beim Tode jedes befreundeten
Wesens, entsteht aus dem Gefühle, daß in jedem Individuum etwas
Unaussprechliches, ihm allein Eigenes und daher durchaus
Unwiederbringliches liegt“.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen