Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 30. Juli 2017

Schopi über den Tod (5)

An verschiedenen Stellen, unter anderem in seinem Werk „Die Welt als Wille und Vorstellung“, geht der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) auf den Tod ein: „Auf seinen eigenen Tod blickt Jeder als auf der Welt Ende, während er denn seiner Bekannten als eine ziemlich gleichgültige Sache vernimmt, wenn er nicht etwa persönlich daran beteiligt ist.
Doch läßt er vielleicht noch eine höhere Betrachtungsweise zu. Man könnte nämlich alle Todesfurcht zurückführen auf einen Mangel an derjenigen natürlichen, daher auch bloß gefühlten Metaphysik, vermöge welcher der Mensch die Gewißheit in sich trägt, daß er in allen, ja in Allem, eben wohl so existirt, wie in seiner eigenen Person, deren Tod ihm daher wenig anhaben kann.“ In Allem aufgehen, das sagt sich zu leicht. Es steckt vielleicht auch etwas von dem Wort All dahinter. Es ist wohl aber auch das Allumfassende, das im Wort „Gott“ aufgehoben ist. Mit dem Tod gehen wir also ein in dies, das alles umfasst. Darin liegt Tröstliches. Aber wir geben darin auch unser Ego auf, - also auch all das, was uns scheinbar vom Tier unterscheidet. Das, was im Begriff Individuum liegt. Dabei könnten wir jetzt schon begreifen, dass es ein Teil von uns ist, das wir ein Teil des Ganzen sind. Noch etwas von Schopi, das ich hier anfügen will:

Der tiefe Schmerz, beim Tode jedes befreundeten Wesens, entsteht aus dem Gefühle, daß in jedem Individuum etwas Unaussprechliches, ihm allein Eigenes und daher durchaus Unwiederbringliches liegt“. 

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