Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 28. Juli 2017

Renaissance und Neoliberalismus

Ich ging mal wieder oberflächlich (!) meinen Interessen nach, indem ich über Renaissance und deren Figuren nachlas und mich zu informieren versuchte. Auf den ersten Blick scheint es da gewisse Paralellen zwischen Renaissance und Neoliberalismus zu geben: Im Mittelpunkt beider Richtungen steht das selbstverantwortliche Indidviduum, das das Beste „aus sich machen“ sollte. Doch es besteht offenbar ein großer Gegensatz zwischen dem neoliberalen Interesse einer „ökonomischen Verwertbarkeit“ und deren Erfordernissen und dem Interesse etwa des großen Renaissance-Menschen Leonardo da Vinci. Klar, auch er war ein Egomane. Unsere heutige Zeit aber scheint der Zwang zur Selbstoptimierung zu einen, eine „Selbstoptimierung“, die nur der Flexibilität, der mühelosen Einordnung, Brauchbarkeit und ökonomischen Verwertbarkeit dient. Renaissance und das alte Griechenland jedoch hatten im Gegensatz dazu im Menschen ein Potential entdeckt, das es um seiner selbst willen zu heben gilt. Bildung wäre insofern die Neugier des Menschen auf seine Umwelt und auf sich selbst. Im Neoliberalismus nähert sich Bildung stets der Ausbildung zum Ausüben eines gewissen Berufes an. Das Gesamte zu überblicken versuchen, gar nach einem Sinn oder Zweck zu fragen, ist hier nicht angestrebt. Ein Rädchen in einem funktionierenden Getriebe zu sein reicht diesem Neoliberalismus offenbar völlig aus. Es gilt vielmehr, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen und möglichst „erfolgreich“ zu sein.

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