Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 23. Juli 2017

Öffentlich-rechtliche Lebenswelten

Die öffentlich-rechtliche BBC hat jetzt in UK (Großbritannien) die Gehälter ihrer Spitzenverdiener veröffentlicht, was vielleicht gewisse Rückschlüsse auf hiesige Verhältnisse zulässt. Wenn einem also irgendwelche Gesichter geradezu vertraut geworden sind, weil sie nahezu jeden Tag per Mattscheibe im Zimmer auftauchen, so leben diese dennoch in einer völlig anderen, auf Grund von Zwangsabgaben blendend ausgestatteten und finanziell gut ausgepolsterten Welt. Die geradezu kumpelhafte Vertrautheit mit „dem Zuschauer“ ist womöglich nur gespielt, nach Art eines Showgeschäfts inszeniert, „gut gemacht“. An solche Seifenblasen scheinen ja ohnehin immer mehr Leute zu glauben. Sportmoderatoren verdienten bei der BBC solide im Millionenbereich (was damit begründet wurde, dass sie auch sehr beliebt seinen..., nur als Seiteneinschub: Auch der BBC-Skandalmoderator Jimmy Saville war sehr beliebt, vielleicht sogar der beliebteste überhaupt, und wurde dann doch als Kinderschänder entlarvt, der darüber hinaus für allerlei Ungeheuerlichkeiten verantwortlich gewesen zu sein scheint... ).
So erhielt nach Darlegung der BBC der Fußballheld vergangener Tage, Gary Lineker, offenbar zwischen 1,75 und 1,8 Millionen Pfund pro Jahr (etwa 2 Millionen Euro) für seine Moderationen. Der Moderator Chris Evans, der hierzulande in der von Privatsendern gerne ausgestrahlten Sendung „Top Gear“ eine Staffel lang auftauchte, erhält mutmaßlich zwischen 2,2 und 2,25 Millionen Pfund. Bis jetzt ist es in Deutschland noch nicht eingeführt, dass öffentlich-rechtliche Sender ihre Saläre offenlegen. Doch hat es in der jüngeren Vergangenheit schon so manche Diskussion und Spekulation über die vermeintlichen „Gehälter“ von Indendanten und Co-Moderatoren im Sport gegeben. Es geht hier weniger darum, „Sozialneid“ zu schüren, sondern offen zu legen, dass sich hier wohl völlig andere und per Gebühreneinzug ausgestattete Lebenswelten, Meinungsmachermaschinen und Echokammern mit dem quotengeprüften „Jedermann“ gemein machen und vertraulich tun. 

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