Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 30. März 2021

Wahrnehmung 2

Fetzen. Sequenzen, scheinbar von Geisterhand gelenkte Folgen von Eindrücken. Es gibt diese Inhalte im Kopf, die uns aus den Medien umfließen und umschwirren: Die im Kopf gesammelten und gesampelten Töne zum Beispiel. Die in den Kopf eingescannten Bilder. Die im Kopf abgespeicherten Wörter und Satzfetzen. Konventionen und Rituale, die uns beherrschen und unser Verhalten lenken, ohne dass wir das merken und den Prozess als solchen wahrnehmen. In der Summe bleibt ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Da sind kulturelle Kürzel. Andeutungen und Bilder für „Zielgruppen“. Verlockungen für Altersklassen. Chiffren, bei denen jeder weiß, was gemeint sein könnte. Diese Chiffren der Verständigung nehmen zwar im Rahmen der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung und der Globalisierung (Globalisierung im Paradox) immer weiter ab. Doch nicht nur die Globalisierung befördert solche Kürzel, solche Verständigungspartikel. So ist beispielsweise die Sprache Englisch immer noch beherrschend in all dem, was Globalisierung bedeuten könnte. Die USA waren ja auf diesem Feld beherrschend, China folgt jetzt, bis jetzt noch ohne wahrnehmbare Folgen. Vielleicht ändert sich dies in den nächsten Jahren auch, doch einstweilen kennt die ganze Welt noch das Wort „Love“ oder „Yeah“ etc. Locker eingestreut, scheinbar ohne Sinn, ohne Message, vermag das Wort trotzdem seine Wirkung zu entfalten, - und sei es als sinnloses Kürzel, das freilich für etwas steht: für Entfremdung, Missbrauch und Bruch, Bedeutung, die sich vom Sinn gelöst hat. Laute, die gewisse menschliche Äußerungen (etwa Rülpsen, Furzen, Kopulieren, Sport, oder fragmentierte Anteile davon….) signalisieren, stehen weitgehend für sich selbst, sind meist noch nicht massenhaft missbraucht und in kulturelle Zusammenhänge gestellt.

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