Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 12. März 2021

Stellvertreter

Basierend auf Notizen, deren Erstellung zeitlich weit zurück liegt: Ganz im Sinne einer beschleunigten Realität kommen neue „Stars“ genauso schnell, wie sie wieder gehen oder sich in der Ferne verlieren. Der Einzelne, seine anhaltende Kreativität verliert darin wohl immer mehr Bedeutung, er erhebt sich aus einer Art Schwarmintelligenz, ragt kurz heraus und geht dann wieder in ihr unter. Die Anfänge der Techno-Bewegung waren ungefähr so gestrickt, ehe sich dann doch wieder Marken und Stars gebildet haben, die sich in hohen Stückzahlen „durchgesetzt“ haben, die „den Markt penetriert“ haben. Offenbar scheint es eine starke Nachfrage nach solchen Einzelnen zu geben, weshalb ja im Popgeschäft die alten Schlachtrösser wie die Rolling Stones, Pink Floyd, Sting, U2 usw. höchstwahrscheinlich auch nach der Pandemie noch gewaltigen kommerziellen Erfolg haben. Ob's mit dem so beliebten Fetisch-Begriff der „Nachhaltigkeit“ zu tun hat? Stellvertretend für uns leben die „Stars“ ihre Kreativität und ihre Vitalität aus, bestehen diese Abenteuer des Ichs, die uns das Dasein stellen könnte, die es aber demjenigen nicht abverlangt, der sich als einer unter vielen erfährt. Einer, der irgendwann geboren wird und wieder stirbt. Ohne Spuren. Ein paar Fragen und Wägbarkeiten sind einem schon durch den Kopf gegangen, als ein ehemaliger Junge aus einem Hinterhof von Chicago und jetziger Soziologie- und -Wirtschaftsprofessor solche Thesen vorgetragen hat. Wir wünschen ihm und seinen Analysen alles Gute. Sie mögen schleunigst zur Verbesserung der Welt beitragen. Mal sehen. Wir befürchten aber nicht nur im Bereich der Popmusik so manche Störungen. „Disfunktionalitäten“ würden Akademiker vielleicht so etwas nennen.

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