Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 13. März 2021

Parlamentarismus in der Krise

Corona legt Probleme offen, wie in einem Brennglas: So scheint zumindest in Deutschland die Schwerfälligkeit der Bürokratie und deren Versagen genauso ein Thema geworden zu sein, wie strukturelle Probleme im Parlamentarismus. Dass anscheinend gewisse Abgeordneten im Bundestag zum jetzigen Zeitpunkt (!) immer noch Nebeneinkünfte unter 100 000 Euro nicht mal öffentlich angeben wollen, spricht wohl Bände. Dass also für bestimmte Kreise in dieser Republik Beträge unter 100 000 Euro nicht besonders viel zu sein scheinen, ja im Bereich des Taschengeldes liegend eingeschätzt werden, zeigt klar den Unterschied der Lebenswelten in der bundesdeutschen Bevölkerung. Ob man sich von solchen Abgeordneten-Menschen vertreten fühlt, bleibt jedem überlassen. Handlungen im Grenzbereich zur Korruption scheinen bei Abgeordneten ja lange Jahre gang und gäbe gewesen zu sein, Einflussnahmen zugunsten bestimmter Kräfte (wie sich jetzt im Hinblick zu Asarbeidschan zu erweisen scheint) schienen zum Job zu gehören, der ja wohl nach Ansicht mancher Abgeordneten zu schlecht vergütet wurde. Mich empört auch die selbstgefällige und arrogante Art manches Abgeordneten und ehemaligen Abgeordneten, der in öffentlichen Runden hohe, moralisch begründete Urteile spricht und jetzt, als Privatmann, hohe Honorare von denen kassiert, die er im öffentlichen Amt hart kritisiert hat. Natürlich ist das legal. Aber gerade das könnte ja den Skandal bedeuten und deutet in diesem Falle auf die Gepflogenheiten einer bestimmten Partei…...

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