Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 28. März 2021

Politikergebaren

Es scheint jetzt in der Öffentlichkeit immer klarer zu werden, auf welche Art sich bestimmte Minister auf Kosten des Steuerzahlers so bereichert haben, dass ihnen offenbar niemand an den Karren fahren kann. Ob so etwas Teil des Mechanismus sein könnte, möglichst viel Geld vom Staat auf die Privatwirtschaft zu lenken? Ob so etwas gerne als "Freie Marktwirtschaft" verteidigt wird? Politiker scheinen gewisse Mechanismen, die in ihrer Lebenswelt allzu oft praktiziert werden, für „normal“ zu halten, weil sie ihnen finanziell nützen und weil sie das in den Bereich der "Freien Marktwirtschaft einordnen, in der sich jedes Gemeinwohl erst aus dem Vorteil der Einzelnen speist. Dazu gehört auch der Übertritt aus der politischen Sphäre in den Bereich der Privatwirtschaft, was zu oft zu grotesken Verzerrungen führt. Beispielsweise, in dem solche "Politiker" zu genau jenen Firmen (natürlich entsprechend honoriert!) übertreten, die sie zuvor kontrollieren sollten. Klaro, dass sie dabei ihr Insiderwissen mit hinüber nehmen in die Wirtschaft, um es entsprechend zu Geld zu machen. Nicht, dass diese „Politiker“ nach einer gewissen Schamfrist in eine Funktion der Wirtschaft treten, ist ihnen vorzuwerfen. Sondern dass sie in ihrer neuen „Funktion“ das Gegenteil von dem vertreten, was sie zuvor als „Politiker“ dem Bürger z.t. ziemlich harsch zu bedenken gaben. Moralische Überheblichkeit hatte zu ihrem Handwerkszeug gehört, jetzt wird Geld daraus. Wenn gewisse Fakten aufgedeckt und Versäumnisse dann doch öffentlich werden, bürgert sich immer mehr ein bestimmtes Verhalten ein: Nämlich, dass Politiker immer mehr dazu überzugehen scheinen, der Presse (und damit der Öffentlichkeit) keinerlei Erklärungen zu ihrem Verhalten abzugeben.

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