Leider bin ich von einigen
Medikamenten abhängig. Ich brauche sie täglich, so wird gesagt. Wie
das? Mein Arzt ist der Ansicht, dass ich das Medikament regelmäßig
nehmen sollte, ich sei chronisch krank. Was aber sind seine Interessen dahinter? Nimmt er an
solchen als „Fortbildungsmaßnahmen“ camouflierten
Werbeveranstaltungen teil, die ihm gegen gutes Honorar bestimmte
Dinge nahe legen und sich dabei um gekonnte oder weniger gekonnte
wissenschaftliche Verbrämung bemühen? Weiß ich das? Nein. Ich kann
nur schlimme Dinge vermuten und mich anmachen lassen, wenn sie nicht
stimmen. Ich muss mich anmachen lassen, denn ich bin ja abhängig.
Und was ist mit den täglich von mir benötigten Medikamenten?
Bestimmte Medikamente kriege ich gar nicht mehr. Oder nur nach
einigen Tagen. Sie scheinen über Umwege so gerade noch aufzutreiben
zu sein. Ob dahinter steckt, dass die Pharma-Konzerne ihre
Medikamente dort verkaufen, wo sie am meisten daran verdienen? Wenn
das Medikament wenig lieferbar ist, wenn Engpässe entstanden sind,
ist diese Strategie sogar umso lukrativer. Ich kann damit vielleicht
sogar erreichen, dass ich der einzige Anbieter bin. Ob das
ausgerechnet bei uns, im „besten Gesundheitssystem der Welt“ etwa
nicht der Fall ist? Oder wie kommt das alles? Produktionsstätten in
Asien fallen aus, Produktionsstätten, die völlig unsozial und
ökoschweinisch produzieren? Ob nicht doch das eine oder andere
Produktionspotential nach Europa zurück verlagert werden sollte?
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