Wieder
in einen Alptraum hinein aufgewacht. Ich versuche, meine Dinge zu tun
und höre nebenher scheinbar Wichtiges aus Bundestag und vorbei
flirrende News. Ich lese. Kurz rein: Übertragung aus dem Bundestag,
in dem manche Abgeordnete mit Sicherheitsabstand auf ihrem Smartphone
herum daddeln. Gelangweilt? Beschäftigt? Was tun diese Leute? Ob
Journalisten sich mal hinter diese Fragen machen sollten, die so
manchen „draußen“ beschäftigen? Ganz konkret? Menschen in
dunklen Anzügen oder in nichtssagenden Business-Kostümen reden in
Phrasen, in Durchhalteparolen und danken. Dass in Altenpflege
Schutzmaterial fehlt, dass denen, die jetzt durchhalten, auch etwas
bezahlt werden müsste, davon ist wenig die Rede. Eigentlich gar
nicht. Dafür mehr von Schutzschirmen und Zuschüssen. Sie sollen
offenbar denen zufließen, die „gut gewirtschaftet haben“. Nun
ja, der Staat rühmt sich ja in einem fort, dass er „gut
gewirtschaftet“ habe. Ich sehe Rammdösigkeiten über Parteigrenzen
hinweg. Es wird überall und jederzeit mit schwerem Kater aufgewacht
werden. „Wohlstandsverlust“. „Strukturen aufrecht erhalten“.
Wer sah denn zuletzt überhaupt noch Debatten im TV? Ob das die Sache
von „Spezialisten“ war? Ob da nicht auf diese und jene Art das
Bewusstsein geschürt wurde, das „die da oben“ samt ihrer
Entourage schon ihr Ding machen würden? Ich erfahre, dass Die Tafeln
längst geschlossen hätten. Obdachlose kommen kurz zur Sprache. Ihre
Lage ist verzweifelt. Ob diese ganzen Gegebenheiten etwas über diese
Gesellschaft aussagen? Darüber, wo die Prioritäten liegen? Ob es
hier noch viel besser ist als anderswo? Ob wir diese Argumentation in
der weiteren Vergangenheit schon mal gehört hatten? Wir sehen
Gesichter, die uns als ignorierende Ignorantengesichter vorkommen.
Vielleicht ist das ungerecht, klar. Aber wer weiß denn schon etwas?
Ich bin useless, das ist gewiss. Rednerpulte werden noch schnell
abgewischt, ehe die nächste Rede gehalten wird. Wer wischt mein
Rednerpult? Sicherheitsabstand. „Dazu kann man jetzt noch nichts
sagen“.
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