Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 22. März 2020

Trickle-Down-Theory (1)


Trickle-Down-Theorie? Sie scheint noch immer in den Köpfen zu grassieren. Sie besagt unter anderem, dass, wenn es den oberen 1 % einer Gesellschaft gut gehe, das den anderen nütze, weil ja von „den Oberen“ investiert werde und „Wohlstand für alle“ erzeugt werde. So würden die Ausgaben der Reichen uns allen nützen. Doch diese Theorie ist schon seit langem in Frage gestellt. Es ist ein Problem, dass viele der Superreichen ihr Geld für Luxusgüter wie Hubschrauber, Privatjets, Yachten etc. ausgeben. Große Ausgaben dieser Art mögen Superreichen spannend erscheinen und einigen Leuten Arbeit verschaffen, doch sollte dieser „Trickle-Down-Effekt“ wirklich funktionieren, so müssten mit der wachsenden Zahl der Superreichen allesamt reicher werden. Doch das ist ganz offensichtlich nicht so. Während die Spitzenvermögen immer mehr anwachsen, bleibt das Vermögen der restlichen 99 % auf niedrigem Niveau bestehen. Einzelne Demonstrations- und Protestbewegungen waren und sind die Folge, unter anderem fast vergessene Bewegungen wie „occupy-Wallstreet“ oder die „Gelbwesten“ samt der sie umgebenden Bewegungen gegen eine „Reform“ des Sozialsystems in Frankreich. 
Doch solche Bewegungen scheinen für die Vertreter des herrrschenden Systems, also der Macht, leicht unter Kontrolle zu bringen zu sein. Doch eine Zunahme der Ungleichheit scheint auch Probleme zu schaffen: geht die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander, so erscheint die Stabilität des Gesamtsystems ernthaft bedroht zu sein. Wer hat uns eigentlich weis gemacht, dass wir vom Reichtum der Superreichen profitieren würden – und warum? Wie geht das? Man bunkert seine Gewinne in den Offshore-Zentren und genießt gleichzeitig sein Leben in den Metropolen“ lässt dazu ein unerkannt bleibender Banker wissen. Nun ist es ja so, dass von der Finanzoberschicht und den sie flankierenden Politikern gerne verbreitet wird, dem sei durch einen internationalen Datenaustausch ein Riegel vorgeschoben. Doch Veröffentlichungen wie die „Panama Papers“ mögen daran so manche Zweifel gestreut haben. Gewisse Banken und Vermögensberater scheinen gerne dabei behilflich zu sein, sein Geld vor dem Fiskus im Ausland zu verstecken. Auch scheint es so, dass es dem Staat ganz recht ist, Tycoons und Superreiche etwa dadurch anzulocken, dass eine Senkung der zu entrichtenden Steuern in Aussicht gestellt wird. So läuft derzeit eine Kampagne, die die Senkung der Unternehmenssteuern zum Ziel hat. „Man hat die Grenzen des Akzeptablen immer weiter ausgereizt, weil von den Finanzbehörden möglicherweise keine wirksame Kontrolle ausgeht“ lässt eben dieser unerkannt bleibende Banker dazu verlauten. „Drohen Sanktionen, so sind sie für die Superreichen locker aus der Portokasse zu bezahlen“.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen