Trickle-Down-Theorie? Sie
scheint noch immer in den Köpfen zu grassieren. Sie besagt unter
anderem, dass, wenn es den oberen 1 % einer Gesellschaft gut gehe,
das den anderen nütze, weil ja von „den Oberen“ investiert werde
und „Wohlstand für alle“ erzeugt werde. So würden die Ausgaben
der Reichen uns allen nützen. Doch diese Theorie ist schon seit
langem in Frage gestellt. Es ist ein Problem, dass viele der
Superreichen ihr Geld für Luxusgüter wie Hubschrauber, Privatjets,
Yachten etc. ausgeben. Große Ausgaben dieser Art mögen Superreichen
spannend erscheinen und einigen Leuten Arbeit verschaffen, doch
sollte dieser „Trickle-Down-Effekt“ wirklich funktionieren, so
müssten mit der wachsenden Zahl der Superreichen allesamt reicher
werden. Doch das ist ganz offensichtlich nicht so. Während die
Spitzenvermögen immer mehr anwachsen, bleibt das Vermögen der
restlichen 99 % auf niedrigem Niveau bestehen. Einzelne
Demonstrations- und Protestbewegungen waren und sind die Folge,
unter anderem fast vergessene Bewegungen wie „occupy-Wallstreet“
oder die „Gelbwesten“ samt der sie umgebenden Bewegungen gegen
eine „Reform“ des Sozialsystems in Frankreich.
Doch solche
Bewegungen scheinen für die Vertreter des herrrschenden Systems,
also der Macht, leicht unter Kontrolle zu bringen zu sein. Doch eine
Zunahme der Ungleichheit scheint auch Probleme zu schaffen: geht die
Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander, so erscheint die
Stabilität des Gesamtsystems ernthaft bedroht zu sein. Wer hat uns
eigentlich weis gemacht, dass wir vom Reichtum der Superreichen
profitieren würden – und warum? Wie geht das? Man bunkert seine
Gewinne in den Offshore-Zentren und genießt gleichzeitig sein Leben
in den Metropolen“ lässt dazu ein unerkannt bleibender Banker
wissen. Nun ist es ja so, dass von der Finanzoberschicht und den sie
flankierenden Politikern gerne verbreitet wird, dem sei durch einen
internationalen Datenaustausch ein Riegel vorgeschoben. Doch
Veröffentlichungen wie die „Panama Papers“ mögen daran so
manche Zweifel gestreut haben. Gewisse Banken und Vermögensberater
scheinen gerne dabei behilflich zu sein, sein Geld vor dem Fiskus im
Ausland zu verstecken. Auch scheint es so, dass es dem Staat ganz
recht ist, Tycoons und Superreiche etwa dadurch anzulocken, dass eine
Senkung der zu entrichtenden Steuern in Aussicht gestellt wird. So
läuft derzeit eine Kampagne, die die Senkung der Unternehmenssteuern
zum Ziel hat. „Man hat die Grenzen des Akzeptablen immer weiter
ausgereizt, weil von den Finanzbehörden möglicherweise keine
wirksame Kontrolle ausgeht“ lässt eben dieser unerkannt bleibende
Banker dazu verlauten. „Drohen Sanktionen, so sind sie für die
Superreichen locker aus der Portokasse zu bezahlen“.
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