Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 4. April 2019

Talkshow (2)

Öffentliche Plauderstunden, jetzt gerne „Talkshow“ genannt: Mir fällt auf, dass die immerselben Personen in ihnen herumsitzen, um sich wichtig zu machen. Da sind Politiker, passend zur jeweiligen Situation. Sie weichen meist rhetorisch geschickt aus und stellen sich als fehlbare Menschen „wie du und ich“ dar. Da sind die Bestsellerautoren (selbstverständlich als „Experten“ akzeptiert), die im Sinne ihrer Bücher steile Thesen wortreich vertreten. Sie sind meist wohlbestallt, sondern scheinbar wissenschaftliche Erkenntnisse ab, haben „eine Marke“ gebildet, verdienen bei einschlägigen Vortragsveranstaltungen Unsummen und äußern sich „frei Schnauze“, was manchen ihrer Jünger imponiert. Da sind die Personen, die mit einem schwierigen Schicksal gestraft sind. Sie werden meist gefragt, wie es ihnen geht. Ihnen wird beschieden, welch wunderbares Buch sie geschrieben hätten. Vertreter von betroffenen Verbänden sind oft oft auch dabei, scheinen aber nicht zum Dauerpersonal dieser Runden zu gehören. Startup-Unternehmer, Politikberater und Journalisten aus gehobener Hierarchiestufe ergänzen meist die Runde.

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