Demnächst
sind wieder Europawahlen. Dabei scheint es so, als seien die
demokratischen Wahlen von vornherein im Hintertreffen. Menschen
fühlen sich in demokratischen Systemen nicht mehr verstanden oder
ernst genommen. Es gibt die gängige Einteilung: Ihr da oben, wir da
unten. Die gesellschaftliche Differenzierung hat zugenommen, was
bedeutet, dass sich die Gesellschaft zunehmend in einzelne Milieus
aufgespaltet hat, die erhebliche Probleme haben, auch nur miteinander
zu sprechen oder gar sich zu verstehen. An dieser Stelle will auch
mein Blog „Reise durch Wirklichkeiten“ eingreifen und die
Empathie auf diesem Gebiet fördern: das Verständnis verschiedener
sozialer Gruppen untereinander, das Einfühlungsvermögen der
Menschen untereinander, das auf dem Verständnis einer gewissen
Gleichheit unter den Menschen gründet. In unserer heutigen Zeit ist
es unter anderem durch das Internet sehr viel leichter geworden, an
Informationen aller Art zu kommen. Dadurch scheinen auch die
Erwartungen an die Politik und die Politiker gestiegen. Darauf
scheinen viele Politiker zu reagieren, indem sie sich hinter
„Sachzwängen“ verstecken und technokratisch argumentieren. Es
scheint sich dadurch eine Sehnsucht nach „Haltung“ zu entwickeln,
nach dem Glauben, dass Entwicklungen wie die Globalisierung
gestaltbar sind und nicht nur ein vom Himmel gefallenes Naturgesetz.
Solche Politiker erscheinen so manchem im Europaparlament nicht
sichtbar zu sein. Was sichtbar ist, ist ein großes Maß an Hörigkeit
den Lobbys gegenüber, ein Mauscheln in Hinterzimmern, eine Fixierung
auf materielle Vorteile (was verdienen Europaparlamentarier?) durch
eine überbordende Bürokratie, die nationalistische Bestrebungen
geradezu heraus zu kitzeln scheint. Politiker hören in Deutschland
nicht auf, den Reichtum und Wohlstand dieses Landes zu loben und zu
beschwören. Doch viele Leute in Deutschland haben den Eindruck, dass
dieser Reichtum bei ihnen gar nicht ankommt. Ob das in Europa auf
anderem Niveau Parallelen hat?
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