Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 22. April 2019

Wohnungsbau

Es gibt keine Zinsen. Also fließt Kapital in den Wohnungsbau, - und zwar in jenen, der „Rendite abwirft“. Das kann der soziale Wohnungsbau in keinem Falle sein. Der Staat hat eine Zeit lang Wohnungen im großen Stil verkauft, jetzt, im Mangel, versucht er händeringend, sie zurück zu kaufen. Richtig beschrieben? Ob man („Wir“) einen Wohnungsbestand braucht, der gerade nicht „dem Markt“ und den darin wirkenden Kräften ausgeliefert ist? Ob „der Markt“ sich als unfähig erwiesen hat, Wohnungsbauprobleme zu lösen? Ob Boden ein allgemeines Gut ist, eines der öffentlichen Daseinsvorsorge? Und Wohnung? Enteignungen? Es wird darüber diskutiert, so heißt es. Muss da ein System in eine andere Richtung gedreht werden? Oder müssen die richtigen Anreize für „den Markt“ geschaffen werden? Ob „Wohnung“ nicht doch einen anderen Wert darstellt als Maschine, Auto, Konsum? Eine Ware.
Wer etwas Neues versuchen will, wird schnell mit dem Wort „Sozialismus“ oder Staat abgetan. Standardidiologie, das. Reflex. Sprachliches Mittel der Abgrenzung. Preise am Immobilieenmarkt politisch reglementieren? Igitt. Eigentum erwerben sei die Lösung, so manche Politiker. Doch viele Millionen Deutsche können das nicht. Es scheint dies den Vermögenden mit ihren „Steuervermeidungsstrategien“ vorbehalten zu sein. Am Ende, denkt man dies weiter, werden sowieso nur noch Vermögende unter sich sein, sozialer Austausch ist nicht mehr gewährleistet und Filterblasen der Wahrnehmung und der Lebenswelt werden gefördert. Nicht vermögende Bevölkerungsgruppen werden über den Preis heraus gedrängt aus dem, was einmal Gesellschaft war. Als „Einzelbeispiele“ wird sowas von der offiziellen Politik noch abgetan. Aber gibt es idealtypisch diese Vermögenden (Spekulanten)? Sind es oft nicht auch kleine Leute, die etwas geerbt haben und die „modernisieren“ müssen, weil „der Staat es ihnen vorschreibt“? Es muss oft ein Kredit aufgenommen werden, der dann irgendwie wieder erwirtschaftet werden soll. Ob das besonders „auf dem Land“ der Fall ist? Wie kommt es eigentlich, dass alle in die Städte ziehen wollen?. Ob das mit den Mitteln der Politik zu beeinflussen wäre? Der Trend zum Ausbluten des Landes, ob der etwas mit Politik zu tun hat? Ob es hierfür den Ausdruck/das Wort „Strukturpolitik“ gibt? Ob so etwas nicht Stattfindendes bewirkt, dass es auf dem Lande keine Ärzte, Busse (Verkehrsmöglichkeiten allgemein) Schulen, Kindergärten gibt? Dass dafür aber beharrlich und jahrelang so etwas wie Stuttgart 21 oder der Berliner Flughafen gebaut wird? Ob jemand das stinkt? 

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