Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 3. April 2019

Korruption und Macht

Wer etwas machen will, braucht Macht!“. Dieser Satz eines bekannten Politologen schallt mir immer noch in den Ohren. Wie aktuelle Ereignisse auch jetzt wieder zeigen, scheint der Mann nicht auf der Rechnung zu haben, dass Macht zu oft den Charakter verdirbt. Dass sie die jeweiligen "Herren" (jawohl, Damen sind da noch die absolute Ausnahme!) herrisch werden lässt. Belege dafür gibt es massenhaft, auch in der Weltgeschichte. Es scheint ja so zu sein, das mit Macht ausgestattete Positionen in dieser Gesellschaft mit gewissen Rollen verbunden sind, die je länger, desto mehr ein Maß an Selbstüberschätzung nahe legen, ja, die sie regelrecht zu beinhalten scheinen. Unter anderem sorgen alltägliche Dinge, wie dicke gepanzerte Dienstlimousinen, oder ein riesiger Stab an Presesprechern, Erläutern, Interpreten, Jasagern, Einflüsterern, Redenschreibern und anderer Lakaien für ein Bewusstsein, dass sich der eigenen Wichtigkeit in ungünstigem Ausmaß gewiss zu sein scheint. Nicht selten scheint auch der Mechnaismus zu sein, dass die jeweiligen Machtausüber jeglichen Kontakt mit der gemeinen Realität verloren zu haben scheinen.  Um dies etwas abzumildern, sieht  Demokratie vor, dass Macht immer nur auf Zeit verliehen sei.
 Außerdem setzt sie bei mächtigen Amtsinhabern ein gewisses Maß an Charakterstärke voraus. Dass dies bei den Mächtigen oft nicht der Fall ist, liegt wohl im politischen Bereich an der „Parteiendemokratie“, zu der sich auch Deutschland immer mehr zu entwickeln scheint. Das heißt, dass in diesem Fall gewisse Machtpositionen aufgrund von Parteizugehörigkeiten vergeben werden. Werden dann Verfehlungen bekannt, kann es unter Umständen (es passiert immer weniger!) zu Rücktritten kommen. Die jeweilige Partei sorgt dann dafür, dass der jeweilige Politiker von da an eine Position einnimmt, die weniger in der Öffentlichkeit steht, gleichwohl aber sehr gut dotiert ist und große Sicherheiten gewährt. Auch hierfür ließen sich zahlreiche Belege finden. Verbände und Interessenverbände aller Art scheinen auch zunehmend nach diesem Muster zu handeln, was ihnen dann von den Medien gerne als "Professionalität" ausgelegt wird. Beliebt scheint jedenfalls zu sein, solche unfähigen und durch Verfehlungen gekennzeichnete Politiker nach Europa in die europäischen Gremien abzuschieben, - weshalb diese Gremien auch nicht den allerbesten Ruf genießen, eine demokratischen Ruf schon gar nicht..... Auch der sofortige Übergang in die Privatwirtschaft ist in diesen Kreisen möglich. Dort kann der Politiker seine früher gewonnen Kenntnisse und Beziehungen zum Wohle seines neuen Auftragsgebers nutzen. Ob diese Praktiken sich etwas hart an der Grenze dessen bewegen, was man gemeinhin mit dem unschönen Wort „Korruption“ bezeichnet? Ob hier gerne einmal ausgenutzt wird, dass die Grenzen in der gesellschaftlichen Machtausübung (was man auch als „Politik“ bezeichnet) fließend sind? Ob das nicht generell das Kennzeichen von so etwas wie „Korruption“ ist?

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