Außerdem setzt sie bei mächtigen Amtsinhabern ein gewisses Maß an
Charakterstärke voraus. Dass dies bei den Mächtigen oft nicht der
Fall ist, liegt wohl im politischen Bereich an der
„Parteiendemokratie“, zu der sich auch Deutschland immer mehr zu
entwickeln scheint. Das heißt, dass in diesem Fall gewisse
Machtpositionen aufgrund von Parteizugehörigkeiten vergeben werden.
Werden dann Verfehlungen bekannt, kann es unter Umständen (es
passiert immer weniger!) zu Rücktritten kommen. Die jeweilige
Partei sorgt dann dafür, dass der jeweilige Politiker von da an eine Position
einnimmt, die weniger in der Öffentlichkeit steht, gleichwohl aber
sehr gut dotiert ist und große Sicherheiten gewährt. Auch hierfür ließen sich zahlreiche Belege
finden. Verbände und Interessenverbände aller Art scheinen auch zunehmend nach diesem Muster zu handeln, was ihnen dann von den Medien gerne als "Professionalität" ausgelegt wird. Beliebt scheint jedenfalls zu sein, solche unfähigen und durch Verfehlungen gekennzeichnete Politiker nach
Europa in die europäischen Gremien abzuschieben, - weshalb diese
Gremien auch nicht den allerbesten Ruf genießen, eine demokratischen Ruf schon gar nicht..... Auch der sofortige
Übergang in die Privatwirtschaft ist in diesen Kreisen möglich. Dort kann der
Politiker seine früher gewonnen Kenntnisse und Beziehungen zum Wohle
seines neuen Auftragsgebers nutzen. Ob diese Praktiken sich etwas
hart an der Grenze dessen bewegen, was man gemeinhin mit dem
unschönen Wort „Korruption“ bezeichnet? Ob hier gerne einmal
ausgenutzt wird, dass die Grenzen in der gesellschaftlichen
Machtausübung (was man auch als „Politik“ bezeichnet) fließend
sind? Ob das nicht generell das Kennzeichen von so etwas wie
„Korruption“ ist?
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 3. April 2019
Korruption und Macht
„Wer etwas machen will,
braucht Macht!“. Dieser Satz eines bekannten Politologen schallt
mir immer noch in den Ohren. Wie aktuelle Ereignisse auch jetzt
wieder zeigen, scheint der Mann nicht auf der Rechnung zu haben, dass
Macht zu oft den Charakter verdirbt. Dass sie die jeweiligen "Herren" (jawohl, Damen sind da noch die absolute Ausnahme!) herrisch werden lässt. Belege dafür gibt es massenhaft, auch
in der Weltgeschichte. Es scheint ja so zu sein, das mit Macht
ausgestattete Positionen in dieser Gesellschaft mit gewissen Rollen
verbunden sind, die je länger, desto mehr ein Maß an
Selbstüberschätzung nahe legen, ja, die sie regelrecht zu beinhalten scheinen. Unter anderem sorgen alltägliche Dinge, wie dicke gepanzerte Dienstlimousinen, oder ein riesiger Stab an Presesprechern, Erläutern, Interpreten, Jasagern, Einflüsterern, Redenschreibern und anderer Lakaien für ein Bewusstsein, dass sich der eigenen Wichtigkeit in ungünstigem Ausmaß gewiss zu sein scheint. Nicht selten scheint auch der Mechnaismus zu sein, dass die jeweiligen Machtausüber jeglichen Kontakt mit der gemeinen Realität verloren zu haben scheinen. Um dies etwas abzumildern, sieht Demokratie vor, dass Macht immer nur auf Zeit verliehen sei.
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