Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 15. April 2019

Autorealisten


Dieses Ausmaß an Renitenz, an Kaltschnäuzigkeit und fast schon krimineller Energie hatten wir uns dann doch nicht vorstellen können. Seit dem Wochenende scheint wieder ein großer Automobilhersteller unter Verdacht (natürlich nichts bewiesen!) geraten zu sein, Schummelsoftware eingesetzt zu haben und angestrebt zu haben, sie nun heimlich still und leise zu beseitigen, bevor irgendjemand etwas merken solle. Ja heiligt der Zweck alle Mittel? Und was ist eigentlich der Zweck? Geld zu verdienen? Arbeitsplätze zu erhalten? Dieses Argument ist sowieso das erste, was in diesem Zusammenhang immer zu hören ist. Die Folgen davon sind jetzt wieder zu bestaunen. Völlige Fehleinschätzung und gnadenlose Arroganz scheinen an der Tagesordnung. Scheinen…. Ja klar, wir leben in einem Rechtsstaat und bislang ist nichts bewiesen. Die Chance ist groß, dass findige Anwälte einen Weg finden werden, den Konzern „rauszuhauen“ und sämtliche Vorwürfe im Sande verlaufen zu lassen. Spätestens jetzt wäre, so meine bescheidene Einschätzung, doch eine gegebene Möglichkeit, die Ziele der Entscheidungsträger und der für sie agierenden Politiker zu hinterfragen. Mäßigung scheint jedenfalls kein Wort zu sein, das im Sprachschatz dieser Leute vorkommt. Sich selbst auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern, scheint unter diesen „Entscheidungsträgern“ geradezu ein Kennzeichen der „Freien Marktwirtschaft" zu sein.
Hinzu kommt, dass sich offenbar auch auf internationalem Parkett Automobilmanager nicht mit Ruhm bekleckert haben. Ein geradezu faustisch Mephistohaft dreinblickender Vertreter der „Entscheider“ auf diesem Gebiet scheint jetzt im asiatischen Raum, wo er eine große Fusion angestrebt hat, in große Bedrängnis gekommen zu sein. Persönliche Bereicherung und andere rechtliche Vorwürfe scheinen ihm vorgeworfen zu werden, wobei er sich unter Mithilfe seiner Anwälte mit allen rechtlichen Tricks aus der Affäre zu ziehen versucht (was natürlich total erlaubt und "legal" ist...). Doch es scheint wohl immer neue Vorwürfe zu geben. Der Vorwurf der Untreue scheint dabei in mannigfacher Variation im Raum zu stehen. „Versteckte Praktiken“ aller Art scheinen ihm in diesem Zusammenhang zudem vorgeworfen zu werden. Die brutale Gier scheint solche Leute aus der Managerklasse total zu beherrschen. Das Muster ist immer gleich: große Fusionen, Rationalisierung, Gesetz der Globalisierung, Wettbewerb und Marktwirtschaft. Kleine Angestellte zahlen dann die Zeche für die "Bemühungen" dieser Leute. Denn „Einsparungen“ (die auch zur Finanzierung von fürstlichen Renten solcher Leute heran gezogen werden) bedeuten in diesem Zusammenhang meist „Personalabbau“. Naja, klingt alles schon ziemlich abgegriffen und müde. Man könnte sich ja auch einmal etwas Neues überlegen... Doch, keine Angst, Anwälte werden wohl aktiv werden und alle Vorwürfe „managen“…...

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