Dieses Ausmaß an Renitenz, an
Kaltschnäuzigkeit und fast schon krimineller Energie hatten wir uns
dann doch nicht vorstellen können. Seit dem Wochenende scheint wieder
ein großer Automobilhersteller unter Verdacht (natürlich nichts
bewiesen!) geraten zu sein, Schummelsoftware eingesetzt zu haben und
angestrebt zu haben, sie nun heimlich still und leise zu beseitigen,
bevor irgendjemand etwas merken solle. Ja heiligt der Zweck alle
Mittel? Und was ist eigentlich der Zweck? Geld zu verdienen?
Arbeitsplätze zu erhalten? Dieses Argument ist sowieso das erste,
was in diesem Zusammenhang immer zu hören ist. Die Folgen davon sind
jetzt wieder zu bestaunen. Völlige Fehleinschätzung und gnadenlose
Arroganz scheinen an der Tagesordnung. Scheinen…. Ja klar, wir
leben in einem Rechtsstaat und bislang ist nichts bewiesen. Die
Chance ist groß, dass findige Anwälte einen Weg finden werden, den
Konzern „rauszuhauen“ und sämtliche Vorwürfe im Sande verlaufen
zu lassen. Spätestens jetzt wäre, so meine bescheidene
Einschätzung, doch eine gegebene Möglichkeit, die Ziele der
Entscheidungsträger und der für sie agierenden Politiker zu
hinterfragen. Mäßigung scheint jedenfalls kein Wort zu sein, das im
Sprachschatz dieser Leute vorkommt. Sich selbst auf Kosten der
Allgemeinheit zu bereichern, scheint unter diesen
„Entscheidungsträgern“ geradezu ein Kennzeichen der „Freien
Marktwirtschaft" zu sein.
Hinzu
kommt, dass sich offenbar auch auf internationalem Parkett Automobilmanager
nicht mit Ruhm bekleckert haben. Ein geradezu faustisch Mephistohaft
dreinblickender Vertreter der „Entscheider“ auf
diesem Gebiet scheint
jetzt im asiatischen Raum, wo er eine große Fusion angestrebt hat,
in große Bedrängnis gekommen zu sein. Persönliche
Bereicherung und andere rechtliche Vorwürfe scheinen ihm vorgeworfen
zu werden, wobei er sich unter Mithilfe seiner Anwälte mit allen
rechtlichen Tricks aus der Affäre zu ziehen versucht (was natürlich total erlaubt und "legal" ist...).
Doch es scheint wohl
immer neue Vorwürfe zu geben. Der Vorwurf der Untreue scheint dabei
in mannigfacher
Variation im Raum zu stehen. „Versteckte Praktiken“ aller Art
scheinen ihm in
diesem Zusammenhang zudem vorgeworfen zu werden. Die brutale Gier scheint solche Leute aus der Managerklasse total zu beherrschen.
Das Muster ist immer gleich: große Fusionen, Rationalisierung,
Gesetz der Globalisierung, Wettbewerb und Marktwirtschaft. Kleine
Angestellte zahlen dann die Zeche für die "Bemühungen" dieser Leute. Denn „Einsparungen“ (die auch
zur Finanzierung von fürstlichen Renten solcher Leute heran gezogen
werden) bedeuten in diesem Zusammenhang meist „Personalabbau“.
Naja, klingt alles schon ziemlich abgegriffen und müde. Man
könnte sich ja auch einmal etwas Neues überlegen... Doch,
keine Angst, Anwälte werden wohl aktiv werden und alle Vorwürfe
„managen“…...
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