Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 12. April 2019

Chasing Trakl

Gerade das Verwirrende, Chaotische, Farbige, Verschlüsselte, über den gängigen Horizont hinaus Zeigende finde ich an Georg Trakl toll, das Bemühen um Konzentration/Intensität/Mitteilung ist für mich bei ihm überall spürbar, er ist ein extremer Verdichter, ein Dichter… Die Themen Tod, Unheil, Schmerz, Krankheit, Verfall, Sucht, Getriebensein usw.spielen in seinen Gedichten eine große Rolle…. Er zeigt sehr intensiv auf diese Dimension des Daseins und ist dabei ein Zertrümmerer des Sinns. Er scheint ein bisschen dazu aufzufordern, die üblichen Sinnverbindungen neu zu bedenken. „Man muss nicht alles so negativ sehen….“ höre ich da schon die wohlmeinenden Optimisten hinter mir. Jaja. Aber es schadet in diesem unserem Umfeld nicht unbedingt. Auch der Dreck will bedacht sein, nicht nur "das Schöne". Sich besinnen, kann meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht ganz falsch sein. Sich ein bisschen der Fundamente erinnern, auf denen man (scheinbar) steht. Nicht sofort ins scheinbar „Spirituelle“ fliehen, sondern sich gewisse Fluchtwege „erarbeiten“, sie schmerzvoll „erschließen“, ein Licht leuchten sehen und versuchen, es mit den eigenen begrenzten (!) Mitteln zu erkunden. Ob der Tod nicht zum Menschsein gehört und ob das nicht in unserer modernen Realität ausgeblendet wird? Ob sich viele Menschen nach einer Klarheit sehnen, die es nicht gibt? Ob diese "Klarheit" nicht eine Art Zielzustand sein könnte, der dem Paradies gleichen könnte? Ob unsere Welt nicht viel komplexer geworden ist und ob es nicht darum gehen könnte, einen paar mal eine Art „Durchblick“ zu erhaschen? Wie sagte doch einst ein Politiker sinngemäß: "Gewisse Teile meiner Ausführungen könnten sie verunsichern...."

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