Ich habe mal wieder Worte
gesammelt, Worte, die offenbar eingewandert sind in unser Bewusstsein
und letztenendes zu einer einzigen großen Gefügigmachung beitragen,
zu einer nivellierenden Gefälligkeit, zu einer Entschärfung und
Retouchierung, die aktiv vor allem Werber und Journalisten in den
Medien zu betreiben scheinen. Aber auch politisches Personal und
Öffentlichkeitsarbeiter aller Richtungen arbeiten heftig an einer
solchen Entwicklung. Oft kommen diese Steuerungsversuche in Gestalt
eines Ratschlags, wie man die Sachen besser machen sollte, - was
permanente Unzufriedenheit erzeugt. Die Sprache passt sich
selbstverständlich solchen Mechanismen an: niemand ist mehr
arbeitslos, sondern arbeitssuchend“, bestenfalls „freigesetzt“.
Ein Auto ist nicht klein, sondern „kompakt“. Niemand ist blöd,
sondern höchstens „bildungsfern“. Man sagt nicht „sofort“.
Viel besser kommt „zeitnah“. Niemand ist dick, sondern höchstens
„vollschlank“. Man ist nicht Frauenfeind, sondern „man mag
klassische Geschlechterrollen“. Niemand ist rechts, höchstens „ein
besorgter Bürger“. Iemand stirbt. Stattdessen wird der „Weg
alles Irdischen“ gegangen. Werbung wird zu „Information für den
Kunden“. Niemand wird verdrängt, höchstens „marginalisiert“.
Lohnsenkung heißt „konkurrenzfähig bleiben“. Nicht "teurer
machen“ gilt, sondern „Preis anpassen“. Nichts ist teuer,
sondern eher „kostenintensiv“.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen