Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 17. Februar 2018

Olympic Dreams


Du wachst nachts auf, kannst nicht schlafen. Der Fernseher steht gegenüber, du schaltest ein und bist mittendrin im Olympiawahnsinn. Live-Berichterstattung, du bist im Tran, in einer Trance zwischen Müdigkeit und Wachsamkeit. Da wird, wie du mitkriegst, Slopestyle gefahren. Wilde Sprünge und Skating auf Eis. Der Griff an die Stirn, gekonnt gestürzt, gepatzt... und gestrahlt. Dann Super-Ski, du musst eingeschlafen sein, wachst aber jetzt schon wieder. Vonn sei Single und bittet darum, dass einer vorbei komme und sie für ein paar Stunden tröste.... Nun ja, PR- und Amigeschwäsch. Sozialisation halt. Das Leben als Show. Es gibt einen kurzen Blick auf die Totale des Skigebiets, die Berge zerfurcht und übel durchgepflügt. Ringe auf der Brust, auf die – ist es ein neues Ritual? - ständig geschlagen wird. Gerade auch von den Damen. Es gehen einem unkorrekte Gedanken durch den Kopf. Vonn macht einen Fehler. Die sind aber nicht erlaubt. Gut macht das ordentlich (nicht gut genug...). Es geht um Hunderstel. Es gibt Tränen, es gibt, wie es vom Reporter heißt, eine „extrem ehrgeizige Athletin“. Es wird heftig geweint. „Was für ein Fight von Veith“ dröhnt der Reporter etwas grenzwertig. Da kommt der IOC-Bach und tröstet die Veith tätschelnd. Für was eigentlich? Sie ist doch die Siegerin, - oder nicht? Der Reporter verliert freilich die Stimme, sie überschlägt sich, als die endgültige Siegerin Ledecka heran rauscht. „Eine riesengroße Sensation“. Ich schlafe mitten in der Sensation offenbar wieder ein......der Fernseher läuft weiter....

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