Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 25. Februar 2018

Olympia, Sport, Nationalismus, Pathos


Eines begreife ich gar nicht: wieso wird in der Olympischen Welt krampfhaft eine Art heile Welt zelebriert? Doping ist doch ein riesiges Problem, das über die aktuell beiden gesperrten Atlethen weit hinaus geht und auch den „sauberen“ Athleten schwer schadet. Wenn ich in meiner Umgebung das Wort „Olympische Spiele“ fallen lasse, wird sofort mit Häme und dem Wort „Dopingspiele“ reagiert. Was sollen die Feiern des Nationalismus mit Pathos bei den Medaillenübergaben und dem Medaillenspiegel? Ich hörte oft das Wort „Wir“. „Wir“ haben gewonnen. Wir waren vorne, „wir“ sind Zweiter beim Medaillenspiegel. Haha, ein klein bisschen könnte auch die Kohle und wirtschaftliche Kraft eines Landes beachtet werden: Natürlich sind Norwegen und Deutschland beim Medaillenspiegel vorne, die haben ja auch die höchste Wirtschaftskraft und können ihren Sport fördern, um "Wettbewerbsfähigkeit" zu zeigen. Das mag bei der DDR noch funktioniert haben, mittlerweile ist der Mechanismus wohl ein bisschen ausgeleiert. Und blicken die Athleten gar nicht auf die zerstörte Umwelt, auf die langsam verrottenden Sportstätten nach Olympia, auf hohlen Gigantismus, der spätestens 8 Tage danach erledigt sein wird? Hm, ich sehe und merke schon, wie sie auf ihren Wettkampf und nichts anderes „fokussiert“ sind. Sie reisen ja auch an und ab vor und nach Eröffnungs- und Abschlussfeiern. Sie geben das Idealbild des Fachidioten in unserer und der globalen Gesellschaft. Die Überblicker, die Zusammenhänge Denkenden und „über den Tellerrand-hinaus-Blicker“ sind da verpönt, klar. Es zählen nur die Medaillen - sonst nix. Alles andere wird "geführt" - von Vorstandsvorsitzenden, von Funktionären. Da scheint sich eine Parallele zwischen der Schummelsoftware eines Autokonzerns und Doping aufzutun. „Die Lüge leben – weiter so!“ scheint ein Motto, das über einem Land liegt, dem es wirtschaftlich noch blendend („Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben“) zu gehen scheint (Zumindest den Meinungsführern..., die Nachrichten von "Der Tafel" dieses Wochenende scheinen eine andere Sprache zu sprechen).

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