„Du bist Künstler, ich bin Denker. Du schläfst an
der Brust der Mutter, ich wache in der Wüste. Mir scheint die Sonne,
dir scheinen Mond und Sterne. Deine Träume sind von Mädchen, meine
von Knaben“: Vielleicht konnte ich einmal in den jungen Mönch
Narziss und den jungen Klosterschüler Goldmund diejenigen
Gegensätzlichkeiten hineinprojezieren, die mich damals
beschäftigten, die mich auseinander zu reißen schienen. Kitsch.
Seelenbilder. Archetypen. Hermann Hesse und die Pubertät. Goldmund
wird von Narziss zur Erkenntnis seines eigenen Wesens angeregt.
Nichts war’s mit dem Mönchsleben für Goldmund, hinaus ging’s in
die Welt, in eine Wanderschaft, hinein in Abenteuer, in das Dunkle,
in das Unbewusste. Und dann doch wieder zurück ins Kloster. Aber in
ein Dasein auf einer höheren Ebene. Es musste zuvor alles gelebt und
erfahren werden, bevor Goldmund diese Stufe des Daseins erklimmen
konnte.
(aus dem Entwurf eines in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschriebenen Romans von HH, kombiniert mit eigenen Überlegungen....)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen