Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 6. Februar 2018
Identität in Europa
Aber klar doch sind wir stolz auf Deutschland heute und gestern! Es ist vieles hier geworden: Musik, Literatur, Buchdruck, Reformation, wissenschaftliche
Leistungen etc. Aber dürfen wir uns darauf ausruhen? Dürfen wir uns
abschotten? Was heißt überhaupt „wir“? Ein Band verbindet uns
in Mitteleuropa, ein Band der gemeinsamen Werte, auch wenn es die
Politik nicht immer nahe legt. Wir fühlen eine große Gemeinsamkeit
mit dem, was Frankreich und Italien verkörpern, Schweiz und
Österreich... niemals mehr wollen wir dabei agressiv sein. Wir haben
Erfahrungen gemacht, die wir anderen ersparen wollen. Deshalb müssen
wir uns in Mitteleuropa aufgehoben wissen. Deshalb müssen wir voran
gehen, gerade jetzt, wo es wenigstens einem Teil der Bevölkerung
wirtschaftlich gut geht. Hoffentlich haben wir die Energiewende noch
nicht vergeigt und es ist auch nicht jeder damit einverstanden, dass
von hier aus Waffen in alle Teile dieser Welt exportiert werden. Wir
brauchen keine Setzungen dessen, was deutsch sei und was nicht.
Größte intellektuelle Vorsicht und Umsicht soll uns bei der
Erörterung solcher Fragen leiten! Dass wir offen für vieles sind,
dass Emanzipation nicht nur ein schillerndes Wort war, dass wir die
Erfordernisse der Ökologie, der Schöpfung und Umwelt im Auge
behalten haben, mögen Vorteile dieses zeitgenössischen Deutschland
sein. Dass aktuell nicht immer die soziale Balance bewahrt wird, mag
uns bekümmern und nötigt uns allerlei Überlegungen ab. Goethe und
Bach: klar, das sind Giganten. Wer sie hier freilich akademisch
studiert hat und sich nicht rechtzeitig ums damit verbundene und
vorgeformte Fortkommen schert, mag durch das Raster fallen, das das
aktuelle Deutschland kennzeichnet.
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