Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 4. Februar 2018

Armut (1)

Die letzte Zeit hagelt es Aussagen, Deutschland gehe es wirtschaftlich so gut wie nie zuvor und alles sei wirtschaftlich zum Besten bestellt. Dies scheint Konsens zu sein und allgemein akzeptiert. Das Irritierende daran: es stimmt und es stimmt auch wieder nicht, denn es stellt sich in dieser sich immer weiter auseinander entwickelten Gesellschaft (auch das wird von Wissenschaftlern in Frage gestellt...) immer die Frage, für wen es im sozialen Gefüge da so gut läuft. Außerdem irritiert, dass Leute, die ich selbst ernst nehme, solche Aussagen kolportieren, als seien sie die beglaubigte Wahrheit unter den Wahrheiten. Dabei scheint Fakten zu geben, die solche allgemein ausgegebenen Wohlfühlparolen zumindest etwas relativieren könnten: Die Armutsquote in Deutschland soll bei nahezu 16 % liegen. Dabei wird ständig der Begriff „Armut“ in Frage gestellt: was ist Armut? Wie definiere ich sie? „Arm“ oder „armutsgefährdet? ….Und schon ist der Sachverhalt wieder aufgetröselt, diskutabel, in Frage gestellt.....Den Betroffenen werden währenddessen Peinlichkeiten und Arbeitsverhältnisse zugemutet, die gerne so gerechtfertigt werden: „Vor einiger Zeit hatten wir die Wahl, ob „Minderqualifizierte“ in Arbeitslosigkeit leben sollten oder ob sie in Arbeit kommen sollten, indem der Staat zu ihrem Lohn noch etwas drauf gibt und „aufstockt“. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden. Dabei stellt sich die Frage, wer in diesem Fall „wir“ ist und wer sich für was entschieden hat. Diese Frage führt im Falle Deutschlands unweigerlich auf die Agenda 2010 und solche Alphamenschen wie Gerhard Schröder zu. Übrigens: Schröder. Der inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender der russischen Firma Rosnjeft ist, ist gleichzeitig Mitglied der SPD.  

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