Ostsee |
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 28. Februar 2017
Montag, 27. Februar 2017
Technosilicon
Es fällt mir auf, dass immer mehr Prominente sich
mit „journalistischen Abstechern“ nach Silicon Valley aufmachen,
um dessen scheinbare Vorzüge zu preisen und die hiesige Gesellschaft
als eine der ewigen Bedenkenträger darzustellen, die den Segnungen
eines Silicon Valley nicht folgen kann. Außerdem würden die Banken mit ihrer schleppenden Kreditvergabe das Übrige dazu beitragen. Deshalb seien auch die
scheinbar fähigsten Geister längst ins gelobte Land Silicon Valley ausgewandert, so
die von bekannten Fernsehgesichtern präsentierte Kolportage. Es wird dann
die Unbefangenheit und Schnelligkeit gepriesen, mit der dort scheinbar
technologische (und am Ende doch ökonomische? Ziele verfolgt werden.
Tolle Startups sind die Lösung, die Europa blockiert.
Ist die Skepsis noch erlaubt, die eine allgemeine Begeisterung für ein solch gnadenlos optimistisches Weltbild (auch Trump mit seiner Verleugnung einer „Klimakatastrophe reiht sich hier ein....) dahinter vermutet? Ein ganzes Weltbild. Es hätte in den USA Tradition und bestimmt den Alltag.
Nicht nur Lebensmittel aller Art sind dort längst technologisch manipuliert. Eine wahnsinnige Vielfalt scheint die riesigen Supermärkte zu beherrschen, die jedoch von ein paar wenigen Firmen beliefert werden. Es herrscht ein die Wirklichkeit bestimmender und ungebrochener Glaube an das Machbare, an das Heil, an den jüngsten Tag der Offenbarung und ähnliche Dinge. Kritik wird von diesem Standpunkt aus eher als Bremse empfunden. Die Lösung wird technologisch sein, so der Glaube.
Kein Zweifel, Europa kann davon etwas lernen. Aber die USA und Silicon Valley könnten auch von Europa (trotz aller „Langsamkeit“) etwas lernen. Es könnte ein fruchtbarer Austausch stattfinden. Schon jetzt scheint beispielsweise der Einsatz von Unkrautvernichtungsmittel nicht mehr wie gedacht zu klappen. Es funktioniert einfach immer weniger. Gegen gewisses Unkraut scheint selbst das obergiftige Glyphosat nicht mehr zu wirken (selbstverständlich, nachdem ökonomische Abhängigkeiten längst eingeführt worden sind. Das bedeutet: Bestimmte Firmen haben Farmer längst abhängig von ihren Produkten gemacht. Ein halbwegs funktionierender Markt mit Konkurrenz und „Mitbewerbern“ existiert kaum mehr....) Was nun? Ob es ein Problem ist, das auf zahlreichen anderen gesellschaftlichen Ebenen Bedeutung gewinnt? Etwa im Gesundheitssystem?. Was ist mit Krankenhauskeimen? Wieso ist das ausgerechnet in Deutschland ein so großes Problem?
Ist die Skepsis noch erlaubt, die eine allgemeine Begeisterung für ein solch gnadenlos optimistisches Weltbild (auch Trump mit seiner Verleugnung einer „Klimakatastrophe reiht sich hier ein....) dahinter vermutet? Ein ganzes Weltbild. Es hätte in den USA Tradition und bestimmt den Alltag.
Nicht nur Lebensmittel aller Art sind dort längst technologisch manipuliert. Eine wahnsinnige Vielfalt scheint die riesigen Supermärkte zu beherrschen, die jedoch von ein paar wenigen Firmen beliefert werden. Es herrscht ein die Wirklichkeit bestimmender und ungebrochener Glaube an das Machbare, an das Heil, an den jüngsten Tag der Offenbarung und ähnliche Dinge. Kritik wird von diesem Standpunkt aus eher als Bremse empfunden. Die Lösung wird technologisch sein, so der Glaube.
Kein Zweifel, Europa kann davon etwas lernen. Aber die USA und Silicon Valley könnten auch von Europa (trotz aller „Langsamkeit“) etwas lernen. Es könnte ein fruchtbarer Austausch stattfinden. Schon jetzt scheint beispielsweise der Einsatz von Unkrautvernichtungsmittel nicht mehr wie gedacht zu klappen. Es funktioniert einfach immer weniger. Gegen gewisses Unkraut scheint selbst das obergiftige Glyphosat nicht mehr zu wirken (selbstverständlich, nachdem ökonomische Abhängigkeiten längst eingeführt worden sind. Das bedeutet: Bestimmte Firmen haben Farmer längst abhängig von ihren Produkten gemacht. Ein halbwegs funktionierender Markt mit Konkurrenz und „Mitbewerbern“ existiert kaum mehr....) Was nun? Ob es ein Problem ist, das auf zahlreichen anderen gesellschaftlichen Ebenen Bedeutung gewinnt? Etwa im Gesundheitssystem?. Was ist mit Krankenhauskeimen? Wieso ist das ausgerechnet in Deutschland ein so großes Problem?
Sonntag, 26. Februar 2017
Samstag, 25. Februar 2017
Ein Prost auf die Gesundheit!
Diese Woche habe ich im Fernsehen die Diskussion über der Welt beste Gesundheitspolitik mit einem maßgeblichen Vertreter der CDU und der
SPD verfolgt. Es war – um es gelinde zu formulieren – sehr
verwirrend. Die Leute redeten durcheinander, fielen sich ins Wort und
schienen sich nicht einmal über einfachste Fakten einigen zu
können. Der Moderator warf dazwischen, wenn es sich bei ihm selbst
um einen „Besserverdienenden“ ginge, so ging es bei den beiden
Gesundheitsparteivertretern ja wohl um „Super-Besserverdienende“.
Die Beschreibung blieb so im Raum stehen, wurde lahm wiedersprochen und dann nicht weiter beachtet.
Mit dem Alltag des normalen im Gesundheitssystem Zahlenden schienen aber beide nicht viel zu tun haben. So warf der Moderator ein, dass das System der Zuzahlungen ja wohl mit sich bringe, dass einen eine „normale“ Erkältungsgrippe schon mal 40 bis 50 Euro kosten können. Dass ein Kassenpatient ungleich viel länger auf einen erwartetehn Termin beim Facharzt warten muss, als ein privat Versicherter wurde auch in zahlreichen Behauptungen und Unterstellungen zeredet. Überhaupt wurde nahezu alles im Gespräch zwischen den beiden „Experten“ so zerfleddert, zerschreddert und zerredet, dass niemand mehr aus dem drauskam, was eigentlich zu sagen war. Die SPD-Dame behauptete, dass dies ja wohl in einer ganz anderen wirtschaftlichen Situation beschlossen worden sei und dass die CDU sich nun weigere, es zurück zu nehmen. Und überhaupt, sie wolle ja die Bürgerversicherung, (die offenbar die Lösung aller Probleme mit sich bringen soll). Dass sie als Partei SPD aber solche Zwangseinnahmen einst beschlossen und mitgetragen hatte, ja, dass sie teilweise als Verantwortliche für solche gelten kann, dem wollte sich die Gesundheitsdame nicht so recht stellen. Was aber offenbar wurde: Die SPD bezeichnet das derzeitige Gesundheitssystem als „sozial ungerecht“, wobei sie voll ihrer derzeitigen Wahlkampfkampage entspricht. Dabei versuchte sie aber fortwährend zu unterschlagen, dass sie selbst an den sozialen Reduktionen und Ungerechtigkeiten mitgewirkt hat, dass sie sie mitgetragen hat. Die CDU scheint ohnehin die Interessen der Mächtigen, d.h. der „Besserverdiener“ zu vertreten. Außerdem, so war interessanterweise zu erfahren, erkennt sie die Ergebnisse einer Studie der Bertelsmann-Stiftung nicht an, die wohl auch einem der CDU nicht genehmen Ergebnis gekommen war.
Mit dem Alltag des normalen im Gesundheitssystem Zahlenden schienen aber beide nicht viel zu tun haben. So warf der Moderator ein, dass das System der Zuzahlungen ja wohl mit sich bringe, dass einen eine „normale“ Erkältungsgrippe schon mal 40 bis 50 Euro kosten können. Dass ein Kassenpatient ungleich viel länger auf einen erwartetehn Termin beim Facharzt warten muss, als ein privat Versicherter wurde auch in zahlreichen Behauptungen und Unterstellungen zeredet. Überhaupt wurde nahezu alles im Gespräch zwischen den beiden „Experten“ so zerfleddert, zerschreddert und zerredet, dass niemand mehr aus dem drauskam, was eigentlich zu sagen war. Die SPD-Dame behauptete, dass dies ja wohl in einer ganz anderen wirtschaftlichen Situation beschlossen worden sei und dass die CDU sich nun weigere, es zurück zu nehmen. Und überhaupt, sie wolle ja die Bürgerversicherung, (die offenbar die Lösung aller Probleme mit sich bringen soll). Dass sie als Partei SPD aber solche Zwangseinnahmen einst beschlossen und mitgetragen hatte, ja, dass sie teilweise als Verantwortliche für solche gelten kann, dem wollte sich die Gesundheitsdame nicht so recht stellen. Was aber offenbar wurde: Die SPD bezeichnet das derzeitige Gesundheitssystem als „sozial ungerecht“, wobei sie voll ihrer derzeitigen Wahlkampfkampage entspricht. Dabei versuchte sie aber fortwährend zu unterschlagen, dass sie selbst an den sozialen Reduktionen und Ungerechtigkeiten mitgewirkt hat, dass sie sie mitgetragen hat. Die CDU scheint ohnehin die Interessen der Mächtigen, d.h. der „Besserverdiener“ zu vertreten. Außerdem, so war interessanterweise zu erfahren, erkennt sie die Ergebnisse einer Studie der Bertelsmann-Stiftung nicht an, die wohl auch einem der CDU nicht genehmen Ergebnis gekommen war.
Freitag, 24. Februar 2017
Weg zum Ziel?
Es kommt mir so vor, als seien in den industriellen
Gesellschaften des „Westens“ in den letzten Jahren etliche Dinge
völlig aus dem Ruder gelaufen. Da ist mir zum Beispiel zuallererst
der Begriff „Optimierung“ suspekt. Er scheint mir nicht zu
berücksichtigen, dass viele Dinge auch ein Maß haben. Die
Optimierung des Profits eines bestimmten Konzerns kann mittelfristig eine Einbuße der Glaubwürdigkeit des gesamten
Systems bedeuten. System wäre in diesem Falle nicht nur der Staat, sondern
die gesamte Gesellschaft. Soche "Optimierungen" können für den einzelnen Menschen oft eine Rücksichtslosigkeit
bedeuten, die dem Ganzen schadet und dem einzelnen Konzern
kurzfristig nützt, indem sie seine Profite (kurzfristig) erhöht, für sich und seine Aktionäre.
Mittelfristig und für das Ganze der Gesellschaft funktioniert dies
nur so lange, wie die bei solchen "Optimierungsprozessen" anfallenden Unzufriedenen
„ruhig gestellt“ sind. Doch der Protest gegen die eigene
ökonomische Abschaffung und gegen Ausbeutung sucht sich in Demokratien ein Ventil. Das ist das
derzeitige Problem dieser Gesellschaft, das mit einer allgemeinen
Hinwendung zum Populismus und zu autoritären Strukturen umschrieben
werden kann. Die gerade hierzulande so gerne in Anspruch genommene
„Globalisierung“ wird von den Entscheidereliten wohl zu eng ökonomisch
verstanden und so den Massen verkauft.
Doch sie hat wohl auch allgemeine weltanschauliche Komponenten. Das Bewusstsein einer Gesamtwelt, deren Ressourcen nicht unendlich sind und deren Klimawandel ernsthaft bedroht, passt nicht in die ökonomische Sicht einer Welt, die bisher vom allgemeinen und keineswegs qualitativ eingeordneten Wachstum lebt. „Wachstum um jeden Preis“ scheint der Wahlspruch, der aber so wohl nicht mehr lange durchzuhalten sein wird. Dass sich zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs Vermögende und Milliardäre auf andere Planten absetzen würden, ist eine Hoffnung, auf die ich trotz Musk oder Branson nicht zu sehr vertrauen würde. Der Zusammenbruch könnte nämlich auch nach deren und Silicon Valleys Fahrplan viel zu schnell kommen. Selbstverständlich wird dann niemand für irgendetwas verantwortlich sein. Die Globalisierung, das System und ähnliche Denkformen würden zur "Erklärung" heran gezogen..... Es wird dann heißen: „Rette sich, wer kann!“. Halbwegs wirksame Versuche werden dann nur noch die Reichen starten können, denn die soziale Polarisierung und Ausplünderung zum Wohle dieser könnte zu diesem Zeitpunkt weit fortgeschritten sein. Es gibt jetzt die Klasse der Menschen, die auch angesichts einer solchen Lage auf die „Innovationskraft“ und „Risikobereitschaft“ der Einzelnen setzen. Okay. Gut so. Ich gratuliere. Ein Optimismus, der scheinbar allen nützt. Nur, was wäre, wenn es auch dazu längst zu spät wäre, wenn einfach die Zeit dazu fehlen würde? Wenn uns die Welle längst überspült hätte? Zweckoptimismus wäre dann ein Weg, der.......
Doch sie hat wohl auch allgemeine weltanschauliche Komponenten. Das Bewusstsein einer Gesamtwelt, deren Ressourcen nicht unendlich sind und deren Klimawandel ernsthaft bedroht, passt nicht in die ökonomische Sicht einer Welt, die bisher vom allgemeinen und keineswegs qualitativ eingeordneten Wachstum lebt. „Wachstum um jeden Preis“ scheint der Wahlspruch, der aber so wohl nicht mehr lange durchzuhalten sein wird. Dass sich zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs Vermögende und Milliardäre auf andere Planten absetzen würden, ist eine Hoffnung, auf die ich trotz Musk oder Branson nicht zu sehr vertrauen würde. Der Zusammenbruch könnte nämlich auch nach deren und Silicon Valleys Fahrplan viel zu schnell kommen. Selbstverständlich wird dann niemand für irgendetwas verantwortlich sein. Die Globalisierung, das System und ähnliche Denkformen würden zur "Erklärung" heran gezogen..... Es wird dann heißen: „Rette sich, wer kann!“. Halbwegs wirksame Versuche werden dann nur noch die Reichen starten können, denn die soziale Polarisierung und Ausplünderung zum Wohle dieser könnte zu diesem Zeitpunkt weit fortgeschritten sein. Es gibt jetzt die Klasse der Menschen, die auch angesichts einer solchen Lage auf die „Innovationskraft“ und „Risikobereitschaft“ der Einzelnen setzen. Okay. Gut so. Ich gratuliere. Ein Optimismus, der scheinbar allen nützt. Nur, was wäre, wenn es auch dazu längst zu spät wäre, wenn einfach die Zeit dazu fehlen würde? Wenn uns die Welle längst überspült hätte? Zweckoptimismus wäre dann ein Weg, der.......
Donnerstag, 23. Februar 2017
Lebenswelten im Alter
Ich hatte über die Angaben in der Broschüre (manche
Leute bezeichnen diese als „reine PR-Broschüre) „Die
Pflegestärkungsgesetze“ der Bundesregierung/bzw. des
Bundesministeriums für Gesundheit die „Ratgeber zur Pflege“ und
„Alle Leistungen im Überblick“ bestellt. Jetzt kommt postwendend
per Post die Lieferung mit dem „Ratgeber Demenz“. Die beiden
anderen Publikation sind (nun, stark 6 Wochen nach Inkrafttreten des "neuen" Gesetzes) „leider vergriffen“, wie eine beigelegte
und fein gestaltete Postkarte mir bestätigen soll. Ob das noch
kommt? Und wann? Offenbar haben die Entscheider nicht damit
gerechnet, dass die von mir bestellten Broschüren überhaupt verlangt werden.
Sie scheinen sie auf Verdacht im hinteren Teil ihrer in "Beratungsstellen" ausliegenden PR-Broschüre "Die Pflegestärkungsgesetze" ausgeschrieben zu haben, in der
Hoffnung, dass die Nachfrage schon nicht da sein wird.
Es würde mich das alles nicht so ärgern, wenn es - wie mir scheint- nicht einen gewissen allgemeinen Stellenwert bescheinigen würde, den vor allem auch die Gesundheitler der Bundesregierung dem beimessen würden. Die allgemeine Verdrängung des Themas scheint mir auch bei ihnen weit fortgeschritten zu sein. Rat und Tat der konkreten Art scheint jedenfalls nicht gar so wichtig zu sein, noch nicht einmal im theoretischen Bereich. Man stehtauch als Angehöriger alleine und es wird, so die Auskünfte, einem vielleicht geholfen, sofern man die richtigen Anträge gestellt und Formalitätsfelder auf Formularen ausgefüllt oder unterschrieben hat. Blöd ist nur derjenige dran, der auch dabei keinerlei Beistand hat und beim Erfüllen von Formalitäten weniger Erfahrung hat. Die feinen und ach so wichtigen Damen und Herren mit den dicken Einkommen in den Ämtern jedenfalls delegieren solche Dinge an Kundige. Sie kümmern sich um nichts und machen auch keine Fehler. Passieren trotzdem Fehler, wird der jeweilige Verantwortliche, der zur Durchführung verdonnert war, halt entlassen. Ja, auch deshalb sind die Welten zwischen den sozialen Klassen auch so wenig durchlässig. Der Angehörige der einen Welt scheint mit dem der anderen Welt nicht viel zu tun zu haben.
Es würde mich das alles nicht so ärgern, wenn es - wie mir scheint- nicht einen gewissen allgemeinen Stellenwert bescheinigen würde, den vor allem auch die Gesundheitler der Bundesregierung dem beimessen würden. Die allgemeine Verdrängung des Themas scheint mir auch bei ihnen weit fortgeschritten zu sein. Rat und Tat der konkreten Art scheint jedenfalls nicht gar so wichtig zu sein, noch nicht einmal im theoretischen Bereich. Man stehtauch als Angehöriger alleine und es wird, so die Auskünfte, einem vielleicht geholfen, sofern man die richtigen Anträge gestellt und Formalitätsfelder auf Formularen ausgefüllt oder unterschrieben hat. Blöd ist nur derjenige dran, der auch dabei keinerlei Beistand hat und beim Erfüllen von Formalitäten weniger Erfahrung hat. Die feinen und ach so wichtigen Damen und Herren mit den dicken Einkommen in den Ämtern jedenfalls delegieren solche Dinge an Kundige. Sie kümmern sich um nichts und machen auch keine Fehler. Passieren trotzdem Fehler, wird der jeweilige Verantwortliche, der zur Durchführung verdonnert war, halt entlassen. Ja, auch deshalb sind die Welten zwischen den sozialen Klassen auch so wenig durchlässig. Der Angehörige der einen Welt scheint mit dem der anderen Welt nicht viel zu tun zu haben.
Mittwoch, 22. Februar 2017
Dienstag, 21. Februar 2017
Beobachtungen zum Heraufdämmern eines Populismus (6)
Es ist schon beachtlich, wie jetzt das scheinbar
demokratische Establishment zum Gegenschlag ausholt und gegen
„Populisten“ wettert. Da erscheinen plötzlich Zeitungsartikel
und blenden „öffentliche“ (ob es diesen Verteidigern der
aufrechten Demokratie aufgefallen ist, dass sich der Begriff der
„Öffentlichkeit“ längst gewandelt hat und die einstigen
Gatekeeper ihre Macht verloren haben?) Wortmeldungen, in denen
verdammt und verurteilt wird. Zu Recht werden dabei Trump, Erdogan,
Putin, Orban, Kazcinski, Le Pen und die anderen „Populisten“ in
einen Topf geworfen) Ob es nicht schon zu spät ist? Ob es gerade
die hinter sicheren Öfen, Einkommen und Schreibtischen sitzenden „Eliten“
nicht übertrieben haben mit der Globalisierung und der damit
verbundenen Durchdringung aller Lebensbereiche mit dem Ökonomischen,
dem ignoranten Abkassieren, dem neuerdings sogar per digitaler Software gestützten
Bescheisen und mit den Entlassungen zur Steigerung der Produktivität,
womit allzu oft nur die Steigerung von Profiten gemeint war?
Profiten, die nur den Wenigen genutzt haben? Ob sie nicht allzu oft
mit geschönten und zurecht gebogenen Zahlen operiert haben, die der
Überprüfung durch eine hässliche Wirklichkeit nicht genügt haben?
Ob sie nicht zu oft durch die Ignoranz der Abwesenheit und die
abgehobene sowie nur für Ihresgleichen überhaupt nachvollziehbare
Legitimierung von „Herrschaftsverhältnissen“ geglänzt haben? Um
keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: hier soll nicht diesem
„Populismus“ das Wort geredet werden. Doch alleine schon der
Dauervorwurf des „Populismus“ beinhaltet das lateinische Wort
populus und steht für das Wort „Volk“. Ob etwa „das Volk“ zu
lange missachtet wurde? Ob es sich längst im Prekariat wiederfindet,
wo es ausgegrenzt und keineswegs der demokratischen Teilhabe
ausgesetzt ist? Ob es, dieses Volk und seine dümmsten Vertreter,
jetzt zu untauglichen Verzweiflungstaten greift, indem es unter
anderem rücksichtslose Milliardäre, anmaßende Alleinvertreter oder
andere Ahnungslose zu seinen Vertretern wählt und sich im
Nationalismus aufgehoben wissen will? Ob sich nicht Paralellen zur
Machtergreifung 1933 aufdrängen? Auch hier ging es um Arbeit und
Arbeitsplätze – und manches andere, was dem "Volk" so "verkauft" wurde. Das Verhalten und die
Entscheidungen der heutigen Populisten sind lächerlich und
indiskutabel, keine Frage. Ob das aber Anlass zur Überheblichkeit, Selbstgerechtigkeitt und
Selbstherrlichkeit ist, mag noch die Frage sein.
Montag, 20. Februar 2017
Gesundheit und Alter
Leider erfahre ich derzeit am eigenen Leibe und am
Beispiel einer engen Angehörigen, wie gut das von Deutschland gerne
so belobigte „beste Gesundheitssystem der Welt“ im Falle einer
sprungartig eintretenden und plötzlich sich verschlechternden Demenz ist. Beratung oder Beistand findet
kaum statt, die diesbezüglich eher sporadisch eingestreuten Mechanismen bestanden
eher darin, dass angehörigen Personen Listen von Alters- oder Pflegeheimen in die
Hand gedrückt wurden mit der damit verbundenen Empfehlung, diese ob eines festen oder auch kurzzeitigen Altenpflegeplatzes durchzutelefonieren (was oft in ungebührlicher Kürze geschehen soll....).
Man telefonierte tapfer: Natürlich hatte keines der laut Liste in
Betreff kommenden Heime im gewünschten Zeitrahmen Platz oder Angebot. Und überhaupt: alle sind überlastet und völlig am Ende oder gerade nicht erreichbar. Strange. Das sogenannte
„Pflegestärkungsgesetz“ der Bundesregierung hingegen verspricht
„Pflegekassen benennen feste Ansprechpartner, die Orientierung
bieten. Zudem erhalten Angehörige, sofern Pflegebedürftige dies
wünschen, einen Anspruch auf Pflegeberatung“. Ein Anruf bei der "zuständigen" Pflegekasse ergab wohl auch wegen meines verzweifelten und dadurch auch fast schon hysterischen Untertones nichts Konkretes, ein "Team" sei verantwortlich, was genau jener angesprochene und so benannte "feste Ansprechpartner" nicht ist. Hm, ob mir dies alles konkret
hätte nützen sollen? Wem? Und wo? Wer leistet diese im Gesetz genannte Pflegeberatung? An
wen soll man sich konkret wenden? Steht nicht im Gesetz. Und überhaupt: ich bin im Stress, so lange Zeit das Gesetz zu studieren kann ich mir in einer solchen Lage nicht leisten. Ich muss entscheiden, machen und tun, auftreten und vertreten. Informationen über den Gesundheitszustand der Pflegepatientin waren nur sehr schwer und nach mehrmaligen Protest zu gewinnen. Wow, kein Wunder, dass ich als hysterisch erscheine oder mich so bezeichnen lassen muss. Ich bin gezwungen, Veitstänze zu geben, obwohl ich das nicht will.
Über einen Umweg und „Beziehungen“ kam man dann an ein Angebot in der Nähe des ursprünglichen Wohnsitzes der Pflegepatientin. Toll. Kaum zu glauben, dass dies klappen könnte. Also nichts wie hin und versuchen, alles fest zu machen. Von jemand aus der Verwaltung empfaangen, war man aufgefordert, solche oberwichtigen Dokumente wie Personalausweis und Ähnliches zu finden, was in der Kürze der Zeit oft ein Problem darstellen kann. Hier im Pflegeheim kippte dann eines folgenden morgens das "zuständige" Krankenhaus die zu Pflegende ab. Die Heimleiterin rief nahezu ratlos bei mir an: sie hatte offenbar diesen frühen Zeitpunkt auch nicht erwartet, so schnell und unerwartet hätte es - nach ihrer und meiner Einschätzung - auch nicht gehen sollen. Hm, aber ich hatte ja alles versucht, um den Zeitpunkt der tatsächlichen Entlassung in Erfahrung zu bringen, war von Pontius zu Pilatus gerannt. Aber dass ausgerechnet ich bei diesem Problem Rat gewähren sollte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, hatte besonders ich Hysteriker doch im Krankenhaus mehrmals nachdrücklich versucht, den Zeitpunkt der „Überführung“ ins Heim in Erfahrung zu bringen. Natürlich vergeblich. Es konnte und wollte einem niemand darüber Auskunft geben. Die übliche und bis zum Erbrechen gehörte Floskel war „Wir sind nicht zuständig“. Oder alternativ "Wir sind überlastet".
Ich wundere mich schon wieder, als ich nebenbei die schnurrbärtig begrinsten Verhandlungen im öffentlichen Dienst zur Kenntnis nehmen muss. Der deutsche Staat hatte noch nie so viel Geld wie jetzt und feilscht offenbar um jeden Cent bei jenen Abschlüssen, die wohl auch zumindest in Teilen die sogenannte und im Pflegestärkungsgesetz so gelobten "Pflegekräfte" betreffen. Aber es ist ja dann doch noch zu einem Abschluss gekommen. Alles gut? Ob dies einen Einfluss auf unsere Misere hat? Aus rechtlichen Gründen distanziere ich mich von sämtlichen Behauptungen, die in diesem Blog auftauchen.
Über einen Umweg und „Beziehungen“ kam man dann an ein Angebot in der Nähe des ursprünglichen Wohnsitzes der Pflegepatientin. Toll. Kaum zu glauben, dass dies klappen könnte. Also nichts wie hin und versuchen, alles fest zu machen. Von jemand aus der Verwaltung empfaangen, war man aufgefordert, solche oberwichtigen Dokumente wie Personalausweis und Ähnliches zu finden, was in der Kürze der Zeit oft ein Problem darstellen kann. Hier im Pflegeheim kippte dann eines folgenden morgens das "zuständige" Krankenhaus die zu Pflegende ab. Die Heimleiterin rief nahezu ratlos bei mir an: sie hatte offenbar diesen frühen Zeitpunkt auch nicht erwartet, so schnell und unerwartet hätte es - nach ihrer und meiner Einschätzung - auch nicht gehen sollen. Hm, aber ich hatte ja alles versucht, um den Zeitpunkt der tatsächlichen Entlassung in Erfahrung zu bringen, war von Pontius zu Pilatus gerannt. Aber dass ausgerechnet ich bei diesem Problem Rat gewähren sollte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, hatte besonders ich Hysteriker doch im Krankenhaus mehrmals nachdrücklich versucht, den Zeitpunkt der „Überführung“ ins Heim in Erfahrung zu bringen. Natürlich vergeblich. Es konnte und wollte einem niemand darüber Auskunft geben. Die übliche und bis zum Erbrechen gehörte Floskel war „Wir sind nicht zuständig“. Oder alternativ "Wir sind überlastet".
Ich wundere mich schon wieder, als ich nebenbei die schnurrbärtig begrinsten Verhandlungen im öffentlichen Dienst zur Kenntnis nehmen muss. Der deutsche Staat hatte noch nie so viel Geld wie jetzt und feilscht offenbar um jeden Cent bei jenen Abschlüssen, die wohl auch zumindest in Teilen die sogenannte und im Pflegestärkungsgesetz so gelobten "Pflegekräfte" betreffen. Aber es ist ja dann doch noch zu einem Abschluss gekommen. Alles gut? Ob dies einen Einfluss auf unsere Misere hat? Aus rechtlichen Gründen distanziere ich mich von sämtlichen Behauptungen, die in diesem Blog auftauchen.
Sonntag, 19. Februar 2017
Beobachtungen zum Heraufdämmern eines Populismus (5)
Ich fahre Richtung Tankstelle und will tanken. Der
Preis erscheint mir zu hoch. Also ziele ich auf die nächste, etwa
200 Meter entfernt liegende Tankstelle einer anderen Marke.
Seltsamerweise hat sie dieselben Preise. Ob das die so hoch gelobte
Marktwirtschaft ist? Ob es es hier Absprachen oder - neudeutsch
technokratisch formuliert - „Abstimmungen“ gegeben hat? Iwo, ein
Schelm, wer so etwas denkt! Ich fahre weiter und mir geht durch den
Kopf, wie die Verteidigungsfrau von der Leyen dem amerikanischen
Verteidigungsminister zugestimmt hat in seiner Forderung, den
Wehretat Europas kräftig zu erhöhen. Ja, sie scheint regelrecht die
Hacken zusammengeschlagen zu haben! „Jawohl, machen wir!“. Dabei
wurde der innerhalb der NATO zu erbringende Satz von 2 % des Bruttoinlandsproduktes offenbar erst 2014 unter freudiger Zustimmung der
Bundesregierung fest gelegt. Ob das wohl ein Fehler war, insbesondere gegenüber knallharten Businessleuten, die ihren Wählern "America first" versprechen? Klar ist, dass Europa sich gerne unter
den Schutzschild der USA begibt und diesbezügliche Probleme den eifrigen US-Verteidigern der
Demokratie überall auf der Welt die blutige Drecksarbeit überlässt. Deutschland nutzt dies für sich und seine ökonomischen Interessen, um sich regelmäßig zum "Exportweltmeister" zu küren. Das sehen die Militärfetischisten der USA nicht mehr ein. Es sei nicht verschiegen: Auch solche Dinge haben zum Wahlsieg von Trump geführt. Ob jedoch
ein stark steigender Wehretat geeignet wäre, um Europa
unabhängiger werden zu lassen gegenüber Erpressungsversuchen? Ob ich auf
indirektem Wege Trumps neuen Kurs „America first“ auf diesem Wege
mitfinanzieren will? Ob ich sogar die Mauer nach Mexiko indirekt
mitfinanzieren will? Zweifel erscheinen zunächst angezeigt,
Erpressungsversuche auf allen politischen Gebieten erscheinen jetzt
ein probates Mittel der amerikanischen Politik zu sein. Ob man da
gleich mit militärischen Grüßen zustimmend mitmachen muss?
Samstag, 18. Februar 2017
Beobachtungen zum Heraufdämmern eines Populismus (4)
Ist's Populismus, wenn das alles auf die Lage drückt? Was die Leute stört, ist, dass mit Jean-Claude
Juncker ausgerechnet der Steuervermeidungspapst und Oberprofi zum EU-Kommisionschef
ausgekungelt wurde. Dass jetzt ein früherer Berlusconi-Buddy der
neue EU-Parlamentspräsident ist, macht die Sache auch nicht besser.
Es stört auch, dass im Abgasskandal um VW der SPD-Landesfürst aus Niedersachsen wohl einige fragwürdige Spielchen mitgespielt hat,
was zumindest nahelegt, dass er seine Pflichten als Aufsichtsrat
nicht gar so ernst genommen hat. Die Leiharbeiter müssen das jetzt
als Erste büßen (na klar, wer steht denn unten in der
Hierarchiepyramide....?), indem ihre Verträge wohl nicht mehr
verlängert werden. Dass US-Kunden großzügig für entstandene
Verluste entschädigt werden, während in Europa lebende VW-Kunden
offenbar nicht viel zu erwarten haben, ist wohl auch nicht nur den
unterschiedlichen Rechtssystemen geschuldet. Das Verkehrsministerium
jedenfalls scheint hier überall unter der Annahme mitzuspielen, dass
die Autoindustrie halt Arbeitsplätze garantiert und deshalb für den Exportweltmeister heilig gesprochen ist. Dabei ist nicht mal das
sicher, denn das E-Auto könnte genauso wie Arbeitswelt 4.0 mit ihren
Automatisierungen, Einsparpotentialen und Digitalisierungen zu großflächigen
Entlassungen führen. Gibt es hier Konzepte? Vorstellungen? Pläne gar?Sitzungen mit wichtigen
Verkehrspolitikern gibt es, gewiss, aber es entsteht der Eindruck,
dass dabei nicht viel heraus kommt.
Freitag, 17. Februar 2017
Populismus to go
Populismus? Parlamentarische Demokratie? Gutmenschen
und Besserwisser? Moralische Überlegenheitsgefühle aus Europa? Die
Klasse der „Eliten“ hat sich in den vor allem am Ökonomischen
interessierten Gesellschaften der Globalisierungsgewinnler verfestigt
und abgeschottet (welche Rolle spielt da u.a. ein ganzer Kontinent
wie Afrika?). Eine einst so propagierte „vertikale Durchlässigkeit“
(„Mehr Demokratie wagen“, Willy Brandt) der Gesellschaft
existiert kaum noch. Der soziale Aufstieg gelingt kaum noch, vom
sozialen Abstieg ist die ganze sogenannte soziale „Mittelklasse“
bedroht. Die Reichen werden reicher und die Armen ärmer. „Das ist
halt so“ ist in diesem Klima ein weithin akzeptiertes geflügeltes
Wort. Demokratie wird von den Herrschenden (in Berlin, auf der ENA
ausgebildet, - jedenfalls aus einer geschlossenen „Käseglocke“
der Machtausübung stammenden) in einer Art Inszenierung vorgespielt,
bei der es einmal in vier Jahren gilt, eine Wahlstimme abzugeben, um
die zuvor die von den Parteien beauftragten Werbeganturen mit hohlen
Sprüchen („Fake News“) geworben haben. Die breite Anhängerschaft
hat das schon von frühesten Kindesbeinen bei der Werbung gelernt und
fällt selbst auf dümmste Werbekampagnen rein. Langfristig mag so
etwas die totale Entmündigung des Wählers bedeuten und, wie an
zahlreichen internationalen Beispielen abzulesen ist, auf die Figur
eines starken Führers, Diktators und starken Mannes zuführen. Was
zählt, ist einzig und alleine der Erfolg, - eine Größe, die die
sogenannte Globalisierung stark befördert hat. Der identitätslose
und sich hauptsächlich auf die Macht des Geldes setzende Erfolg
propagieren die „Eliten“ der Globalisierung. Doch dahinter ist
ein starkes Bedürfnis nach Identität entstanden, das rechte
Parteien mit dem von ihnen wie eine veraltet verstaubte Monstranz vor
sich hergetragenen Nationalismus für sich zu nutzen versuchen.
Peinlich und lächerlich, so etwas. Doch wer solches durchblickt inmd
dies kund tut, gilt in der Globalisierung nichts mehr. Denn der
„Erfolg“ als Messgröße hat alles andere überspült,
Intellektuelle haben ihre einstige Wirkungsmacht längst verloren und
geistern als Miesepeter verunglimpft scheinbar orientierungslos
irgendwo auf den dunklen Dachböden der Globalisierungsgewinnler
herum.
Identität und Persönlichkeitsstiftung im Kollektiven, das ist ein bekannter Mechanismus, der nicht nur im 20. Jahrhundert zu verheerenden Folgen geführt hat und den jetzt auf einer anderen Ebene unter anderem auch globalisierte Fußballvereine für sich und ihre meist mit riesigen Konzernen verbundenen finanzielle Interessen zu nutzen versuchen. Die solche Bedürfnisse scheinbar in sich darstellenden Führerfiguren tun ein Übriges: der jahrelang eingeübte Starkult samt seinen unglaublichen und monströsen Auswüchsen hat die Köpfe hier zusätzlich verwüstet und verseucht.
Identität und Persönlichkeitsstiftung im Kollektiven, das ist ein bekannter Mechanismus, der nicht nur im 20. Jahrhundert zu verheerenden Folgen geführt hat und den jetzt auf einer anderen Ebene unter anderem auch globalisierte Fußballvereine für sich und ihre meist mit riesigen Konzernen verbundenen finanzielle Interessen zu nutzen versuchen. Die solche Bedürfnisse scheinbar in sich darstellenden Führerfiguren tun ein Übriges: der jahrelang eingeübte Starkult samt seinen unglaublichen und monströsen Auswüchsen hat die Köpfe hier zusätzlich verwüstet und verseucht.
Donnerstag, 16. Februar 2017
Waffenexporte und Wohlstand
Lüge? Ob sie die deutsche Wirklichkeit allmählich geradezu
beherrscht? Wohlstand? Ob das auch etwas mit Waffenexporten zu tun
hat? Die Zusammenhänge sind doch klar. Deutschland ist innerhalb
kürzester Zeit zum drittgrößten Waffenexporteur aufgestiegen.
Überall sind deutsche Waffen beliebt. Deutschland? Ausgerechnet
Deutschland? Ja. Ob wir damit die Flüchtlinge produzieren, die wir
anschließend so überaus „großherzig“ aufnehmen? Ob da Waffen
zum Einsatz kommen, die wir deutschen Wohlstandsbürger so niemals
dulden würden? Wir sorgen doch für Entspannung, führen endlose
Gespräche dafür und veranstalten einschlägige Konferenzen? Und
währenddessen Destabilisierung als Konjunkturprogramm, speziell für
eine in Deutschland ansässige Waffenindustrie? Tat- und
kapitalkräftige Unterstützung für Länder, in denen Blogger
ausgepeitscht und Frauen gesteinigt werden? Die
Verteidigungsministerin hat, wie ich mir als eindrücklich gemerkt
habe, neulich dazu etwas leise und kleinlaut verlauten lassen, dass
Deutschland ja traditionell gute Beziehungen zu einem gewissen
arabischen Land habe. Der Wirtschaftsminister, - auch das war für mich eindrücklich! - hat neue Aufträge für die deutsche Wirtschaft in Katar auf den Weg gebracht. Hm..... ob uns das alles einleuchtet? Ob Deutschland auch auf diesem Gebiet vorne sein muss?
Wir leben hier in Deutschland offenbar recht gut von etwas „unsauberen“ Exporten. VW mag da vielleicht nur ein Beleg unter vielen sein, freilich ein kostspieliger für diejenigen, die VWs herstellen. Für die „Menschenführer“ weniger. Eine Großbank scheint wohl weltweit auch mehr als von purer Gier beschmutzte Visitenkarten hinterlassen zu haben. Ob der Wachstumsgedanke spätestens jetzt einmal überdacht werden sollte? Ob Profit-um-jeden-Preis“ noch die richtige Religion für das 21. Jahrhundert ist? Ob die Drohung mit den wegfallenden Arbeitsplätzen noch zieht? Und jetzt, mit dem Trump-Isolationismus hat es ja die Exportindustrie sowieso schwer? Man denkt sich: Leute in eurer deutschen Komfort- und Wellnesszone, wacht auf! Es geht hier buchstäblich um Leben und Tod! Doch die Profitmaximierung, das Wachstum um jeden Preis geht weiter. Nachhaltigkeit ist nur noch ein Modewort, „qualitatives Wachstum“ wird schon als Begriff dassavouiert und diskreditiert, pulverisiert in jede Richtung. Wenn wir es nicht machen, dann machen es andere. Das Argument ist schon mal gehört worden und entschuldigt für Opportunisten scheinbar alles. Es heißt, die Augen aufzumachen. In die Welt hinaus zu schauen. Folgen zu bedenken. Ein bisschen mehr wahr zu nehmen, was offenbar wahr ist.
Wir leben hier in Deutschland offenbar recht gut von etwas „unsauberen“ Exporten. VW mag da vielleicht nur ein Beleg unter vielen sein, freilich ein kostspieliger für diejenigen, die VWs herstellen. Für die „Menschenführer“ weniger. Eine Großbank scheint wohl weltweit auch mehr als von purer Gier beschmutzte Visitenkarten hinterlassen zu haben. Ob der Wachstumsgedanke spätestens jetzt einmal überdacht werden sollte? Ob Profit-um-jeden-Preis“ noch die richtige Religion für das 21. Jahrhundert ist? Ob die Drohung mit den wegfallenden Arbeitsplätzen noch zieht? Und jetzt, mit dem Trump-Isolationismus hat es ja die Exportindustrie sowieso schwer? Man denkt sich: Leute in eurer deutschen Komfort- und Wellnesszone, wacht auf! Es geht hier buchstäblich um Leben und Tod! Doch die Profitmaximierung, das Wachstum um jeden Preis geht weiter. Nachhaltigkeit ist nur noch ein Modewort, „qualitatives Wachstum“ wird schon als Begriff dassavouiert und diskreditiert, pulverisiert in jede Richtung. Wenn wir es nicht machen, dann machen es andere. Das Argument ist schon mal gehört worden und entschuldigt für Opportunisten scheinbar alles. Es heißt, die Augen aufzumachen. In die Welt hinaus zu schauen. Folgen zu bedenken. Ein bisschen mehr wahr zu nehmen, was offenbar wahr ist.
Mittwoch, 15. Februar 2017
Arroganz der grünen Macht
Geht's noch? Ob es in der Regierung üblich sei, dass
Beschwerden von denen beantwortet würden, gegen die sie sich
richteten? „Ja, so ist es“ scheint die Antwort aus dem Hause des
Ministerpräsidenten gelautet zu haben. Sein Haus könne solche
Dinge alleine „ja gar nicht beurteilen“. Aber jetzt solle es
bekanntlich den U-Ausschuss geben, der „kann ja alles aufklären“.
Es beziehen sich solche Erklärungen in der STUTTGARTER
ZEITUNGsGeschichte des Andreas Müller auf eine Affäre, die sich zum
Skandal ausweiten könnte und die leider bezeichnend ist. Es scheint
so, dass in einem seltsamen Geflecht aus parteipolitischen
Verbundenheiten, Einflussnahmen und merkwürdigen Machtausübungen
eine dem bürstenhaarigen Landesvater unterstellte Ministerin ein
bisschen selbstherrlich agiert hat und gewisse Informationen einfach
weggedrückt und verschleiert hat.
Dass der Partei der Grünen ein Glaubwürdigkeitsproblem entstenden ist, scheint als eine Art „Kollateralschaden“ in Kauf genommen worden zu sein und jetzt zu werden. Das Übliche steht dahinter: es scheint schon früh Hinweise gegeben zu haben, dass etwas nicht stimmt in den Abläufen rund um die Beamtenhochschule in Ludwigsburg. Doch diese Hinweise/Informationen scheinen unterdrückt worden zu sein. Beispielhaft daran ist die Arroganz der Macht, deren sich auch die Grünen mittlerweile zu befleissigen scheinen. Das bei einer Partei, die ursprünglich angetreten war, solchen Abläufe entgegen zu treten, die sich antihierarchisch gab und etwas gegen verfestigte Machtstrukturen hatte. Dass man von Seiten der Grünen solches von der CDU und deren langjähriger Machtausübung im Ländle gelernt hat, mag sein. Es jedoch mit dieser Herrschaftsarroganz auszuüben, züchtet womöglich jenen rechten Populismus, den zu „bekämpfen“ diese „grünen“ Politiker gerne vorgeben. Klar ist, dass auch sogenannte alternative Gruppierungen von rechts solche Dinge auch nicht besser machen würden, so wie sie jetzt (als Protestpartei) behaupten. Doch wo, wie und wodurch ein Bürger seinem Protest überhaupt Ausdruck geben soll, erscheint ziemlich unklar in dieser parlamentarischen Demokratie, die eben in einer grenzwertig zusammengesetzten Versammlung einen Bundespräsidenten gewählt hat, der zuvor in Hinterzimmern in oberwichtigen Sitzungen zwischen den Mächtigen ausgemauschelt wurde.
Dass der Partei der Grünen ein Glaubwürdigkeitsproblem entstenden ist, scheint als eine Art „Kollateralschaden“ in Kauf genommen worden zu sein und jetzt zu werden. Das Übliche steht dahinter: es scheint schon früh Hinweise gegeben zu haben, dass etwas nicht stimmt in den Abläufen rund um die Beamtenhochschule in Ludwigsburg. Doch diese Hinweise/Informationen scheinen unterdrückt worden zu sein. Beispielhaft daran ist die Arroganz der Macht, deren sich auch die Grünen mittlerweile zu befleissigen scheinen. Das bei einer Partei, die ursprünglich angetreten war, solchen Abläufe entgegen zu treten, die sich antihierarchisch gab und etwas gegen verfestigte Machtstrukturen hatte. Dass man von Seiten der Grünen solches von der CDU und deren langjähriger Machtausübung im Ländle gelernt hat, mag sein. Es jedoch mit dieser Herrschaftsarroganz auszuüben, züchtet womöglich jenen rechten Populismus, den zu „bekämpfen“ diese „grünen“ Politiker gerne vorgeben. Klar ist, dass auch sogenannte alternative Gruppierungen von rechts solche Dinge auch nicht besser machen würden, so wie sie jetzt (als Protestpartei) behaupten. Doch wo, wie und wodurch ein Bürger seinem Protest überhaupt Ausdruck geben soll, erscheint ziemlich unklar in dieser parlamentarischen Demokratie, die eben in einer grenzwertig zusammengesetzten Versammlung einen Bundespräsidenten gewählt hat, der zuvor in Hinterzimmern in oberwichtigen Sitzungen zwischen den Mächtigen ausgemauschelt wurde.
Dienstag, 14. Februar 2017
Liebe in unserer Welt
Die Liebe ist heutzutage
bedroht. Es besteht durch sie das Risiko, dass es einen überwältigt,
dass man die Welt plötzlich anders sieht und manchmal sogar in
seinem Selbstbild erschüttert wird. Man wird aus der Bahn geworfen.
Sie ist eine Erfahrung, die das Leben erweitern und intensivieren
kann, auf eine Weise, die man sich hätte vorstellen können. Als
Mann und Frau können wir so die Erfüllung unserer Existenz erleben.
Man fühlt sich befähigt zu Dingen, die man sich nie zugetraut
hätte. Man muss sich auf Unsicheres einlassen. Sie ist in keinerlei
Hinsicht kalkulierbar. Sie stellt zudem
möglicherweise einen gewissen Anspruch auf Durchhaltevermögen, die
im besten Fall eine Intensivierung zur Folge hat.
Es ist keine Kleinigkeit,
zu akzeptieren, dass eine andere Person in ihrer Ganzheit ins eigene
Leben eintritt. In der Liebe gilt es, den anderen voll und ganz zu
akzeptieren. In unseren Gesellschaften gehen viele Menschen davon
aus, dass eine gewisse Einigkeit die beste Voraussetzung dafür
bieten würde. In der Realität stolpert man dann oft über etwas,
das man so nicht vorher gesehen hat. Heutzutage wählt oft der
Algoritmus die Person aus, die vermeintlich optimal zu einem passt,
zugespielt mit einem Profil. Die Liebe wird auf die Frage reduziert,
ob man sich gut versteht, ob man dieselben Interessen hat, wie man
sich im ökonomischen Sinne möglichst optimal ergänzt und ob man
sich möglichst schon im Voraus sicher sein kann, dass es
funktionieren wird. Dass man profitieren wird. Lustprinzip
befriedigt. Den Anderen dazu „gebraucht“.
Montag, 13. Februar 2017
Hier sein
Ich habe mich schon als Kind immer empört, dass
gewisse Menschen nichts haben und andere alles. Die einen souverän
im Trockenen, - ganz aus sich selbst und durch ihre Rücksichtslosigkeit - die anderen im gefährlichen
Nichts. Heute weiß ich, dass erben reich machen soll. Das ist so geregelt. Heute nennt
man eine solche Weltsicht wie die hier geäußerte gerne mal etwas abfällig „moralisch“. Für mich war und ist es eher basis-menschlich. Etwas Grundsätzliches, etwas, was die Art
betrifft, wie ich morgens die Augen aufmache, um in die Welt zu blicken. Wie
ich mit anderen Menschen umgehe, wie ich in Bezug dazu mein Ego sehe.
Natürlich wurde es in mich hinein gelegt, anderen Menschen zu helfen
versuchen, mit ihnen zu teilen. Es wurden verschiedene Dinge in mich
hinein gelegt, klaro. Ein Humus dessen wurde gelegt, was in mir
selbstverständlich erscheint. Was ich als „normal“ definieren
sollte. Mit der Zeit hat es sich mit dem vermischt, was mich und mein
Ego ausmachte. Aber dieses Grundgefühl war immer da, dass ich darüber
staunte, wie viele Menschen ihre „Normalität“ akzeptierten, ohne
dass sie darüber nachdachten. Sie ließen ihren „Möglichkeitssinn“
verdorren. Sie machten ihn davon abhängig, wie es ihnen selbst ging.
Sie wähnten sich auf der Seite der „Tüchtigen“.
Da ich im Schwäbischen aufgewachsen bin, nahm ich stark wahr, dass es dort sehr gerne gesehen und akzeptiert ist, wenn jemand etwas „schafft“, wenn es jemand zu etwas bringt, wenn jemand etwas „aus sich macht“. Möglichst auch finanziell. Mir selbst kam es so vor, als würde ich auf einer anderen Spielfläche spielen. Nicht dabei, weit draußen – und doch einbezogen. In Pflichten. Verpflichtungen. Und dazu dieses Gefühl, diese dauernd in mir gärende Vermutung, dass meine Frage unbeantwortet blieb: wieso geht es manchen Menschen so gut und anderen nicht? Wir sind verschieden. Die Welt ist nicht gerecht. Das habe ich dann oft gehört und auf verschiedene Weise inhaliert. Alphatiere, Natur, sich durchsetzen, großartig sein und all der Quatsch..... Ist gefressen. Einer frisst den anderen. Der Mensch des Menschen Wolf... Aber kann man seine andere Seite, die andere Perspektive so vergessen? Einfach im Mainstream derer mitschwimmen, die das (anscheinend zum allgemeinen Nutzen und Frommen) vergessen haben? „Reise durch Wirklichkeiten“ heißt mein Blog: das ist auch lebensaltermäßig gemeint.
Da ich im Schwäbischen aufgewachsen bin, nahm ich stark wahr, dass es dort sehr gerne gesehen und akzeptiert ist, wenn jemand etwas „schafft“, wenn es jemand zu etwas bringt, wenn jemand etwas „aus sich macht“. Möglichst auch finanziell. Mir selbst kam es so vor, als würde ich auf einer anderen Spielfläche spielen. Nicht dabei, weit draußen – und doch einbezogen. In Pflichten. Verpflichtungen. Und dazu dieses Gefühl, diese dauernd in mir gärende Vermutung, dass meine Frage unbeantwortet blieb: wieso geht es manchen Menschen so gut und anderen nicht? Wir sind verschieden. Die Welt ist nicht gerecht. Das habe ich dann oft gehört und auf verschiedene Weise inhaliert. Alphatiere, Natur, sich durchsetzen, großartig sein und all der Quatsch..... Ist gefressen. Einer frisst den anderen. Der Mensch des Menschen Wolf... Aber kann man seine andere Seite, die andere Perspektive so vergessen? Einfach im Mainstream derer mitschwimmen, die das (anscheinend zum allgemeinen Nutzen und Frommen) vergessen haben? „Reise durch Wirklichkeiten“ heißt mein Blog: das ist auch lebensaltermäßig gemeint.
Sonntag, 12. Februar 2017
Ernährung und sozialer Status
Achtsamkeit, Demut, Entschleunigung: Lauter
Modewörter unter denen, die sich den Vorgaben des Zeitgeists
verhalten, die möglichst hip sein wollen. Vegane Ernährung? Auch
gut. Nehmen wir mit. Ob irgendeine Überzeugung dahinter steht? Ja
klar, wir wollen alle nicht die Massentierhaltung samt ihren
widerlichen Folgen! Die einen sind da wohl sensibler als die anderen.
Aber soll deshalb das gesunde und moralisch unbedenkliche Food den
„sensiblen“ Besitzenden bleiben? Klar, sie haben alle Kohle, um
sich exklusiv „zu besten Konditionen“ zu versorgen. Sie sollen
die Avantgarde für „die breite Masse“ bilden, sie sollen das
ausprobieren, was später die tumbe Masse machen soll. Sie sollen
besser sein. Gutmenschen halt. Habe ich den Mitteilungen eines
wohlmeinenden Ministerpräsidenten entnommen (der ja wohl auch zu den
Wohlbestallten gehört...). In dieser unserer Gesellschaft muss man
sich das gute Fressen auch leisten können. Deshalb ist es ja der
selbsternannten „Leistungselite“ vorbehalten, dieses exklusive
Fressen zu fressen, das unter anderem auch zur „Zubereitung“ die
Zeit braucht, die die „breite Masse“ unter ihrem Dauerdruck
natürlich nicht hat.
Nach jüngsten Zahlen geht das individuelle Zubereiten von Mahlzeiten rotz ständig steigender Zahl der Kochshows ohnehin massiv zurück. Es wird wohl zunehmend einer gewissen sozialen Schicht vorbehalten sein und somit die soziale Funktion eines Statussymbols gewinnen (zunehmend bekommen). Ob man sich allgemein über die Lebensmittelerzeugung Gedanken machen sollte, bevor man den eigenen Arsch zur Profitmaximierung in Sicherheit bringt? Ob es ein Problem der gesamten Gesellschaft ist?
Nach jüngsten Zahlen geht das individuelle Zubereiten von Mahlzeiten rotz ständig steigender Zahl der Kochshows ohnehin massiv zurück. Es wird wohl zunehmend einer gewissen sozialen Schicht vorbehalten sein und somit die soziale Funktion eines Statussymbols gewinnen (zunehmend bekommen). Ob man sich allgemein über die Lebensmittelerzeugung Gedanken machen sollte, bevor man den eigenen Arsch zur Profitmaximierung in Sicherheit bringt? Ob es ein Problem der gesamten Gesellschaft ist?
Samstag, 11. Februar 2017
Selbstverwirklichung als Großkünstlerin
Sich überlegen, ob das, was man da tut, das Richtige
für einen ist? Das muss man erst mal können. Dazu muss man sich in
der Lage sehen, da viele Menschen eigentlich nur arbeiten, um zu
überleben. Arbeiten, um gottgefällig zu sein, ist von vorgestern,
aber noch nicht ganz überholt. Sie lassen sich jetzt Zeit, um sich
die Energie und die Verdichtung ihrer Persönlichkeit abkaufen zu
lassen. Sie lassen sich verbiegen, deformieren, scharf machen.... Ob
man das wollte im Leben? Irgendwann erhebt sich für einen die Frage.
Was für ein Luxus, darüber nachdenken zu dürfen! Das können
vielleicht amerikanische Milliardäre oder ähnliche menschliche
Erfolgsmaschinen. Ist vielleicht die entspannte Pose, mit der nerdige
Waghälse steile Thesen aus dem Silicon Valley vortragen. Investoren?
„Denkt darüber nach, wer ihr sein wollt“ wird die
US-amerikanische Popsängerin Patti Smith zitiert, eine inzwischen
voll und ganz im Establishment angekommene Großkünstlerin, die
einem mit einem weiteren Vorschlag Mut macht: Man müsse auch mal
einen (Platten-)Vertrag über 100 000 Dollar ausschlagen können.
Jawohl, man muss nicht der Knecht des Geldes sein, so möchte man ihr zurufen. Aber was ist, wenn man darauf angewiesen ist? Wenn man jeden Cent nachzählen muss, weil er einem bis zum nächsten Monatsende weiter helfen könnte? Patti Smith kennt eine solche Welt wahrscheinlich schon lange nicht mehr, obwohl sie liebevoll ihr alternatives Image im Künsterdasein pflegt. Im Gespräch wird auch erkannt, dass es wichtig sein könne, zu wissen, wer man wirklich ist. Ihr Rat in der Jugendbeilage der Süddeutschen Zeitung „Jetzt“: „“Setzt euch jeden Morgen im Bett auf und denkt kurz für euch selbst darüber nach, wer ihr sein wollt. Trinkt vielleicht ein Glas Tee oder Wasser und fragt euch: „Was soll euch dieser Tag bringen. Warum macht ihr euren Job. Tut ihr es für Geld? Ruhm? Oder weil es das ist, wovon ihr immer geträumt habt“.
Ich finde das gut. Ich werde versuchen, es zu beherzigen. Freilich bin ich etwas skeptisch. Job machen und so.... Vertrag ausschlagen.... Ich habe ja gar keinen richtigen Job..... Aber Frau Schmidt hatte ja auch keinen richtigen.......
Jawohl, man muss nicht der Knecht des Geldes sein, so möchte man ihr zurufen. Aber was ist, wenn man darauf angewiesen ist? Wenn man jeden Cent nachzählen muss, weil er einem bis zum nächsten Monatsende weiter helfen könnte? Patti Smith kennt eine solche Welt wahrscheinlich schon lange nicht mehr, obwohl sie liebevoll ihr alternatives Image im Künsterdasein pflegt. Im Gespräch wird auch erkannt, dass es wichtig sein könne, zu wissen, wer man wirklich ist. Ihr Rat in der Jugendbeilage der Süddeutschen Zeitung „Jetzt“: „“Setzt euch jeden Morgen im Bett auf und denkt kurz für euch selbst darüber nach, wer ihr sein wollt. Trinkt vielleicht ein Glas Tee oder Wasser und fragt euch: „Was soll euch dieser Tag bringen. Warum macht ihr euren Job. Tut ihr es für Geld? Ruhm? Oder weil es das ist, wovon ihr immer geträumt habt“.
Ich finde das gut. Ich werde versuchen, es zu beherzigen. Freilich bin ich etwas skeptisch. Job machen und so.... Vertrag ausschlagen.... Ich habe ja gar keinen richtigen Job..... Aber Frau Schmidt hatte ja auch keinen richtigen.......
Freitag, 10. Februar 2017
Latrine putzen
Ich habe heute meine Latrine geputzt, worüber mir
wieder jene Gedanken durch den Kopf gegangen sind, die mich immer bei
dieser Gelegenheit treffen. Zum ersten: ich bin stolz und froh, dies
durch alle Zeiten hindurch selbst erledigt zu haben. Den Dreck
weggemacht, den ich selbst erzeugt habe, nicht nur im Klo. Ich habe
mich nicht in das ökonomische Raster sperren lassen, das als erstes
fragt, ob man sich etwas überhaupt leisten kann. Dann (so ist's programmiert...) redet man sich
schön, dass man dadurch Arbeit schafft, die minderqualifizierte
Personen gerne in Anspruch nehmen, denn anders "hätten sie ja gar
nichts". Man hilft sogar auf diese Weise. Ist gar ein altruistischer Engel. Für mich war das immer ein völlig klares Beispiel für die
Ökonomisierung aller Lebensbereiche, ja gerade der menschlichen
Lebensbereiche. Der eine fühlt sich dem anderen dadurch überlegen,
dass er für ihn „niedere“ Arbeiten verrichten lässt und dafür
auch noch den Bonus der Gutmenschlichkeit (natürlich innerhalb
dieses Systems, dieser Denke und Lebenswelt) kassiert. Menschliche Beziehungen
werden durch ökonomische Möglichkeiten strukturiert. Welche Möglichkeiten? Ökonomische? Das sind auch ererbte, bewusst und unbewusst, verdiente, geraubte, hart bezahlte, rücksichtslos erworbene
und rechtschaffen erworbene, alles durcheinander, alles zusammen.
Natürlich wird dadurch ein Kennzeichen des Neoliberalismus
geschaffen: die Verdinglichung des einzelnen Menschen, als
Kostenfaktor, als Dienstleistungsagentur, die ihren Preis hat und
erzielen muss, auf welchen Kosten, ist egal. Zum Nutzen und Frommen,
der Besitzenden, der Mächtigen, der Geldsäcke, der Konzerne, derjenigen mit den ökonomischen Möglichkeiten. Das
Kleine ist Vorlage für das Große: Industrieländer gehen so mit den
Ländern der Dritten Welt um. Peinlich.
Donnerstag, 9. Februar 2017
Séance (Gedicht von J.W.v.Goethe)
Séance
Hier ist's, wo unter eignem Namen
Die Buchstaben sonst zusammen kamen.
Mit Scharlachkleidern angethan
Saßen die Selbstlauter oben an:
A, E, J, O, und U dabei,
Machten gar ein seltsam Geschrei.
Die Mitlauter kamen mit steifen Schritten,
Mußten erst um Erlaubniß bitten.
Präsident A war ihnen geneigt;
Da wurd' ihnen denn der Platz gezeigt;
Andre aber die mußten stehn,
Als Pe Ha und Te Ha und solches Getön.
Dann gab's ein Gerede, man weiß nicht wie:
Das nennt man eine Akademie.
Die Buchstaben sonst zusammen kamen.
Mit Scharlachkleidern angethan
Saßen die Selbstlauter oben an:
A, E, J, O, und U dabei,
Machten gar ein seltsam Geschrei.
Die Mitlauter kamen mit steifen Schritten,
Mußten erst um Erlaubniß bitten.
Präsident A war ihnen geneigt;
Da wurd' ihnen denn der Platz gezeigt;
Andre aber die mußten stehn,
Als Pe Ha und Te Ha und solches Getön.
Dann gab's ein Gerede, man weiß nicht wie:
Das nennt man eine Akademie.
(Johann Wolfgang von Goethe, etwa um 1825)
Mittwoch, 8. Februar 2017
Dienstag, 7. Februar 2017
Fußball und Geld
Schon wieder Fußball? Er zeigt vielleicht einiges
auf über den Zustand der Gesellschaft. Mir gefällt so gar nicht,
wie nachsichtig darüber gelächelt wird, dass die Amateure von
Waldorf Astoria, die ja immerhin auch der Milliardär Dietmar Hopp
(SAP) ein wenig unterstützt, auch ein Spiel absolvieren. Aber sie sind wohl vor allem Studenten
und Amateure, die mit dem Fußball nicht viel Geld verdienen. Ein
solcher Status reicht wohl aus, um sich aktuell von allen Seiten
begrinsen zu lassen. Es gelten wohl nur die Geldsäcke in kurzen
Hosen samt ihrem korrupten Gefolge. Amateure mit ihrem guten Willen
und ihrem Spass am Spiel stören da offenbar nur.
Schwarmintelligenz (2)
Schwarmintelligenz hat etwas mit einer Gruppe zu tun,
in der Natur fortwährend an den unterschiedlichsten Tieren zu
beobachten. Wie sich Fischschwärme verhalten, Ameisen, Bienen usw.
mag ein Modell liefern. Ob dies Modell auch auf den Menschen
übertragen werden kann? Wie? Konkret? Es scheint ein Problem der
Informationsübermittlung zu sein. Das Internet bietet dazu zum
ersten Mal die Gelegenheit. Es lohnt sich womöglich darüber
nachzudenken, auch wenn das Thema der zeitgeistig vorüber gehenden
und gleitenden Inhalte momentan wieder fast schon verschwunden
scheint. Da es in der Natur vor allem um das Fressen und Gefressen
werden geht, da das Überleben und die Anpassung an spezifische
Verhältnisse immer wieder für eine Auslese zu sorgen scheint, erheben sich dazu Fragen: wie
wird dies in einem Schwarm von einen zum andern Individuum
mitgeteilt, wird es überhaupt mitgeteilt, wieviel davon ist relativ
starre Anlage, Instinkt, festgelegtes Programm und was teilt sich aus
dem jeweiligen Augenblick mit? In welchem Verhältnis stehen diese
Ebenen zueinander? Fest steht: Das Individuum geht unter in der Masse
und kann dadurch auch etliche Vorteile ziehen. Es ist nicht leicht zu
identifizieren oder anzugreifen. Es scheint in einem größeren
Individuum unterzugehen. Aber wie erfolgt etwa bei Fledermäusen die
Information, die bewirkt, dass es zu keinen Zusamenstößen oder
sonstigen Behinderungen kommt? Gibt es ein abgestimmtes Verhalten?
Ist dies zu beeinflussen? Dies etwa fragen sich die Wahlkampfmanger,
die über „Filterblasen“, „Echokammern“ und ähnlich
definierte Phänomene sinnieren. Gibt es Zustände und Situationen,
die nur noch gewissen Informationen den Zugang zu bestimmten
Individuen eröffnen? Algorithmen, die immer mehr den Alltag von
Menschen bestimmen, indem sie einer Art zweitem Ich ganz bestimmte
Bedürfnisse und ganz bestimmtes Verhalten zuschreiben, scheinen vor
allem wirtschaftlichen und staatlich-überwachungstechnischen
Interessen zu dienen. Was ist populär? Wieso? Können wir aufgrund
anderer geistigen Fähigkeiten aus uns selbst heraus oder neben uns
treten? Verschafft uns das unter Umständen ein gewisses Maß an
Empathie? Macht es uns die „Reise in andere Wirklichkeiten“
leichter? Fragen, die in Richtungen wiesen.......
Montag, 6. Februar 2017
Fußball, Retorte und Polizei
Aus meiner Sicht ist es schon erstaunlich, welcher
Grad an Missverständnissen im öffentlichen Raum des Fußballs
existieren kann. Da tun die Verantwortlichen des „Traditionsclubs“
BVB Dortmund wochenlang ihre Abneigung gegen „Retortenclubs“ wie etwa
RB Leipzig kund. Als die beiden Clubs gegeneinander „spielen“,
kommt es dann zu gewalttätigen Ausschreitungen und jenen
Spruchbändern, die sich sehr eindeutig gegen das Retortentum und den
Sponsor von RB Leipzig wendet. Es scheint ein großer Polizeieinsatz
nötig gewesen zu sein. Offenbar gibt es jetzt Meldungen des
Bedauerns von Seiten des BVB, der solche Schandtaten so gar nicht
mehr vorkommen lassen will (Ob das auch so ist und anhand welcher
Maßnahmen das sein soll, wäre noch zu überprüfen...). Zudem war
wieder einmal die Polizei im Einsatz, von der es ja offenbar nicht
nur in Nordrhein-Westfalen viel zu wenig gibt. Doch für den Schutz
von Fußball-Bundesligaspielen, bei denen Unsummen verdient und
umgesetzt werden, werden ihre Dienste von Seiten der Traditions- und
Retortenvereine gerne gratis in Anspruch genommen. Hinzu kommt, dass die
sogenannten „Traditionsvereine“ inzwischen gar keine mehr sind,
sondern sich an den Segnungen des Kapitalmarkts gütlich tun wollen.
Unter anderem tut sich da der BVB aus Dortmund hervor, der schon
lange eine Aktiengesellschaft ist. Was ist denn das?
Sonntag, 5. Februar 2017
Seele und Unsterblichkeit
Auf den ersten Blick scheint es dem Geist der
modernen Wissenschaft nicht zu entsprechen: das Weiterleben nach dem
Tod. Aber es gibt diesbezügliche Erfahrungen. Unerklärbar und
geheimnisvoll. Stets wiederkehrende Elemente von solchen
Nahtoderfahrungen sind ein Gefühl tiefen inneren Friedens und
Wohlbefindens. Ein Licht, das Wärme und bedingungslose Liebe
ausstrahlt. Begegnungen mit Gott oder einem allmächtigen Wesen. Ein
Verlassen des Körpers, um ihn von oben oder aus einer anderen
Perspektive zu betrachten. Die Wissenschaft auf ihrem heutigen Stand
tut so etwas gerne als Halluzination ab, die ein gestresstes Gehirn
entwickelt, weil seine Nervenzellen zu wenig Sauerstoff erhalten.
Aber das Gehirn in einem solchen Zustand ist dazu eigentlich nicht
fähig. Doch was ist eigentlich Bewusstsein? Wo kommt es her und wo
geht es hin, wenn wir sterben? Diese Fragen scheinen damit verknüpft.
Zum Beispiel Narkose. Wer es schon einmal erlebt hat, kennt den
Effekt: Man ist oder war völlig weg, hat keinerlei Vorstellung
davon, wie lange dieses Blackout gedauert hat: Minuten, Stunden? Das
Gefühl für diese Zeit ist weg. Doch jetzt ist man wieder voll da.
Das Gehirn auch. Es scheint die ganze Zeit über weiterexistiert zu
haben. Hirntätigkeit und Bewusstsein sind Dimensionen, die
auseinander gehen können. Theorien: In ihrem Zentrum stehen die
Nitrotubuli. Diese wachsen in den Zellen wie ein Wald und bestimmen
die Struktur dieser Zellen. Es gibt die These, dass sie molekulare
Informationen verarbeiten können. Dies wiederum würde zur Folge
haben, dass etwa das Gehirn wie ein Quantencomputer funktioniert,
nicht hier nicht dort, sondern mal hier, mal dort : zusammengefasst
würde das bedeuten, dass alles mit allem zusammen hängt. Und zwar
auf eine Weise, die sich uns nicht immer erschließt. Eine
Veränderung der Nitrotubuli könnte also auch eine Veränderung
anderer Zellen anregen. Der Clou: diese Zellen könnten auch
außerhalb unseres Systems liegen. In der Quantentheorie ist jeder
Punkt im Raum ein Informationsträger, selbst der Raum in einem
Vakuum. Im Feingewebe des Alls existieren Informationen, die
möglicherweise mit uns verbunden sind. Ein Ereignis dort kann sich
auch hier auswirken. Die Nitrotubuli könnten also nach
quantentheoretischer Betrachtung auch mit denen des Alls und des
ganzen Universums verknüpft sein. Informationen sind nicht mit dem
Tod verschwunden. Die Bewusstseinsinformationen könnten - im
Gegenteil! - auf quantentheoretische Weise mit denen des Universums
verschränkt sein. Unsere Seelen könnten aus einem grundlegenderen
Stoff als Nervenzellen gemacht sein, denn ihre Informationen
existieren fort. Vielleicht für immer. Sie könnten schlichtweg ein
Teil des Ganzen sein, sie könnten dem nahe sein, was viele Menschen
als Gott bezeichnen. Wir bestehen insofern aus demselben Material,
wie das Universum selbst. Bewusstsein oder die Vorstufe davon gibt es
im Weltall vielleicht schon seit dem Urknall. Durch den Tod könnten
solche Informationen nur auf eine neue Weise über das Universum
verteilt werden. Buddhistische und hinduistische Lehren vom
kosmischen Bewusstsein umkreisten das schon lange, - von einem
anderen Standpunkt aus. Am Ende ist das Bewusstsein vielleicht die
Materie selbst? Bewusstsein als Quantenprozess? Es könnte sein.....
es ist eine Hypothese, die auch schon ganze Religionen ausgefüllt
hat.
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Fußball und Religion?
Zwei Fundstücke dazu: Auf Schalke gibt es eine Kapelle im Stadion,
in der Taufen, Ehe-Jubiläen, Andachten und Trauungen durchgeführt
werden. Aus ganz Deutschland kommen dazu die Menschen, aber auch
Menschen in Not aus der unmittelbaren Umgebung finden den Weg
hierher. Oder eine eigene Grabstätte auf dem Altonaer Friedhof
gefällig? In Verehrung des HSV? Man kann dieses „Grabfeld HSV“
durch ein Fußballtor betreten, wo die Toten mit Blick auf das
(ehemalige und mittlerweile tausend Mal umbenannte, aber jetzt wieder
ursprünglich benannte) Volksparkstadion bestattet sind und in Form
eines Stadionrunds angeordnet sind. Bei der Beerdigung werden auch HSV-Schlachtgesänge vom Band angeboten. Es gibt die Bestattungsform
„Team“: ein 20er Grab, Urnenbeisetzung, in gemeinschaftlicher
Ruhestätte. Aber auch die Beisetzungsform „Einzelspieler“,
„Doppelpass“ und „Die Raute im Herzen“ sind möglich. Die
(Betrauungs-) Kosten dafür müssen "naturgemäß" unterschiedlich
ausfallen. Der samstägliche Kampf der Guten gegen die Bösen wird
also um den Übergang vom Leben in den Tod ergänzt. Fußball als
Religion.
Samstag, 4. Februar 2017
Soziale Gerechtigkeit
Natürlich ist Deutschland nicht gerecht! So eine
Binsenweisheit! SPD-Schulz scheint dies jetzt in einem Interview als
große Entdeckung für den Wahlkampf nach außen gebracht zu haben
und hofft damit wohl, weitere Wählerstimmen für sich zu fangen. Ob
er das Land aber als Bundeskanzler gerechter machen kann, ist damit
noch ziemlich ungewiss. Immerhin scheint sich seine Partei unter
anderem mit den Hartz 4-Gesetzen und prominenten Politikern wie
Schröder, Clement oder Steinbrück nicht unbedingt in diese Richtung
bewegt zu haben. Dass viele Wähler offenbar in Ermangelung einer
demokratischen Protestpartei gewillt sind, eine rechte Partei zu
wählen, macht die Sache scheinbar verworren. Viele Stimmen aus
diesem Potential zu gewinnen, scheint sich die SPD jetzt auch mit
Hilfe von „potenten“ Werbeagenturen aufgemacht zu haben. Dabei
soll wohl das Argument der sozialen Gerechtigkeit im Vordergrund
stehen. Zu befürchten (noch nicht zu beweisen oder belegen!) ist
aber, dass dies Thema mal wieder nur als Vorwand benutzt wird, um an
möglichst viele Wählerstimmen zu kommen, die anschließend um so
verzweifelter in die Legislaturperiode gehen könnten, weil die Masse
der der prekären Arbeitsplätze keineswegs zurück geht, sondern
ihre ohnehin schwachen und nicht von einer fetten Lobby bewehrten
Stimmen im Triumphgeheul von fortwährend gemeldeten
Arbeitslosenzahlen und wirtschaftlichen Erfolgszahlen untergehen.
Die Frage der sozialen Gerechtigkeit kann sich aber nur darauf beziehen, wem dieser scheinbare Fortschritt nützt, wem es da so furchtbar viel besser geht und wer in dieser Gesellschaft davon profitiert. Auch die SPD feiert gerne wirtschaftliche Erfolgszahlen und hat mit den Werbereisen des von ihr gestellten Wirtschaftsministers viel dafür getan. Das Problem der sozialen Gerechtigkeit aber kann sich nur darauf beziehen, dass es in Deutschland nicht nur Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt, sondern eine dritte, weitgehend rechtlose Klasse, die sich von den beiden (!) anderen Klassen hin- und herschieben lassen muss. Das Problem ist, dass jener gesellschaftliche Mittelstand, der einst Deutschland nach dem Kriege nach vorne geholfen hatte, große Probleme hat und inzwischen deutlich schrumpft. Selbstverständlich lassen sich dagegen und dafür je nach politischer Ausrichtung Zahlen aufrufen, dies dies oder jenes scheinbar belegen. Die empirische Erfahrung, d.h. der Blick aus dem Fenster in andere Lebenswelten, scheint auch eine Quelle der Erkenntnis zu sein, die nicht unterschätzt werden sollte. Doch dies ist wohl auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.
Die Frage der sozialen Gerechtigkeit kann sich aber nur darauf beziehen, wem dieser scheinbare Fortschritt nützt, wem es da so furchtbar viel besser geht und wer in dieser Gesellschaft davon profitiert. Auch die SPD feiert gerne wirtschaftliche Erfolgszahlen und hat mit den Werbereisen des von ihr gestellten Wirtschaftsministers viel dafür getan. Das Problem der sozialen Gerechtigkeit aber kann sich nur darauf beziehen, dass es in Deutschland nicht nur Arbeitgeber und Arbeitnehmer gibt, sondern eine dritte, weitgehend rechtlose Klasse, die sich von den beiden (!) anderen Klassen hin- und herschieben lassen muss. Das Problem ist, dass jener gesellschaftliche Mittelstand, der einst Deutschland nach dem Kriege nach vorne geholfen hatte, große Probleme hat und inzwischen deutlich schrumpft. Selbstverständlich lassen sich dagegen und dafür je nach politischer Ausrichtung Zahlen aufrufen, dies dies oder jenes scheinbar belegen. Die empirische Erfahrung, d.h. der Blick aus dem Fenster in andere Lebenswelten, scheint auch eine Quelle der Erkenntnis zu sein, die nicht unterschätzt werden sollte. Doch dies ist wohl auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.
Freitag, 3. Februar 2017
Seele und Nahtoderfahrungen
Ist da noch etwas jenseits
aller Biologie, etwas, was unsere Seele ausmacht? Die Wissenschaft
hat lange einen großen Bogen um diese Frage gemacht. Doch aktuell
scheint diese Frage wieder eine neue Aktualität gewonnen zu haben.
Gibt es ein Leben nach dem Tod? Das Geheimnis von Raum und Zeit und
der Enstehung des Lebens ist dennoch nicht entdeckt. Ist der Tod das
Ende und danach nur ewige Stille? Dunkelheit und sonst nichts? Oder
gibt es in uns einen Funken, der über unser physisches Dasein hinaus
weiterlebt? Früher oder später mag sich diese Frage jedem von uns
stellen. Wie kann gestern noch jemand da sein – und heute nicht
mehr? Ob damit alles zu Ende ist - oder doch nicht ganz? Christen und
Muslime glauben an einen Himmel für die Guten und an eine Hölle für
die Bösen. Andere Religionen sehen in dem Tod nur eine
Durchgangsstation zum oder einer anderen Daseinsform oder zu einem
weiteren Leben auf der Erde. Die Grundannahme ist dieselbe: der
Körper ist nur eine Durchgangsform für die unsterbliche Seele. Ob
die Annahme einer Seele auch wissenschaftlich haltbar ist?
Es gibt mittlerweile
etliche Nahtoderfahrungen, deren Bericht uns auf eine Spur bringen
könnte: Welt aus der Regenbogenperspektive, dunkle, Braun- und
Rottöne ringsherum, ausgelöschtes Sprachvermögen, keine Erinnerung
an das momentane „reale“ Leben, keine Wahrnehmung, dann aber
Licht, drehende Lichtpunkte, nach und nach verdängt er diese Erd-
und Bodenweltt und führt einen ohne jedes Körperbewusstsein in eine
liebliche Auenlandschaft. Ein Etwas sein, undefiniert nichts und
alles, danach ein Verlassen der Welt, des Universums in Richtung auf
einen Kern. Ein Empfinden von unendlicher Größe und Dunkelheit,
gleichzeitig die warme Präsenz des Göttlichen. Da ist Gott und die
Liebe als treibende Kraft.
Donnerstag, 2. Februar 2017
Nepotismus
Nepotismus
(„Vetterleswirtschaft“) und vertikale Durchlässigkeit einer
Gesellschaft hängen wohl auf vielerlei Art zusammen. Es fällt auf,
dass sich beispielsweise im internationalen Showgeschäft inzwischen die stets selben
Nachnamen tummeln, die inzwischen aber die Töchter und Söhne
tragen. Der Beispiele sind ungeheuer viele, man mag sie nicht mehr
aufzählen. Aber auch unter Journalisten, Politikern und
Wirtschaftsführern scheint das Phänomen weit verbreitet, die Namen
geben stets Hinweise in die selbsternannte „Elite“ hinein. Auch Trump sorgt wohl sehr fürsorglich dafür, dass seine neu gewonnene
Macht in den Familienclan der (zahlreichen) Nachkommen übergeht,
nicht nur, indem er ihnen eine gewisse gut ausgestattete Lebenswelt
schafft. „Ist doch klar, die haben das Know How schon mit der
Muttermilch in sich aufgesogen“, so die gerne vorgeführte Formel
für die Brutpflege. Wie sich solche Mechanismen wohl für die
Gesellschaft auswirken? Sie sorgen zweifelsohne für eine
Zementierung der bestehenden Verhältnisse. Gesellschaftlich
aufzusteigen scheint keine Frage der Leistung mehr zu sein. Dies
sorgt natürlich für eine breit nachlassende Motivation. Erfolg
statt Leistung scheint die neue Messgröße zu sein. Und wer hat am
meisten Erfolg in dieser Gesellschaft? Am Ende der, der am meisten
Geld hat? Und woher er das hat? Ob er zum richtigen Zeitpunkt am
richtigen Ort war? Ob er ein System für sich ausgenutzt hat, das den Rücksichtslosesten und Brutalsten belohnt? Was das mit einer Leistung zu tun hat? Woher es
wohl kommt, dass die beliebtesten Berufswünsche unter „jungen
Leuten“ wohl „Event Manager“, "Graphic Design Manager“,
„Marketing sales manager“ u.ä. lauten? Ob man an diesen Stellen
mit dem geringsten Aufwand zum größtmöglichsten Erfolg gelangt?
Wer kann das jemand vorwerfen? Die dahinter stehenden Strukturen
freilich, die wären veränderbar.
Mittwoch, 1. Februar 2017
Macht ausüben
Nun, wenn es ausreichen soll, dass jemand eine
„gerechtere Gesellschaft“ verspricht, und allgemeinen Beifall vor
einem ausgesuchten Publikum abruft, wenn sich Genossen an einer
selbst ausgerufenen und mit ein paar Parteieintritten beglaubigten
Selbstbegeisterung berauschen, dann ist es um die Parteiendemokratie
hierzulande auch nicht so obertoll bestellt, Trampel Trump hin oder
her. Es ist genau jene substanzlose Selbstinszenierung von Parteien,
die so viele einstige Wähler wohl abstößt. Macht ausüben wird
„Gestalten“ genannt, Machtlüsternheit umschreibt sich gerne in
Anlehnung an die Nietzsche-Schwester als „Wille zur Macht“. Der
betreffenden Partei scheint es nach aktuellen Umfrageergebnissen (ob
sie in letzter Zeit so toll waren?) genutzt zu haben. Sie hat
deutlich zugelegt.
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