Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 16. Januar 2017

Protest und Wahl

Wer soll denn den Protest zur nächsten Bundestagswahl zum Ausdruck bringen? Wer sind die, die nicht zufrieden sind mit den alternativlosen Verhältnissen, aber noch zu Wahlen gehen (wollen)? Ob Protest die Sache der doofen Rechtsausleger ist, die scheinbar von Erfolg zu Erfolg eilen? Neue Bundesländer und ein weiterer Grund, sie ins Abseits zu schieben? Geht doch gar nicht. Wo sind die Linken (die Partei)? Sie scheinen mit teilweise vernünftigen Ansichten zu kommen, sind aber ansonsten weitgehend unerträglich. Auch jetzt wieder in Berlin, als sie offenbar den früheren hauptamtlichen Stasi-Typen Holm ins Rennen schicken wollten. So etwas geht gar nicht. 
Aber auch Die Grünen haben sich mit ihren öffentlichen Mitteilungen mir gegenüber (so etwas ist natürlich subjektiv...) gründlich lächerlich gemacht. Die Spezialdemokraten hingegen haben - wie immer - offenbar gar keinen Standpunkt und sind „flexibel“. Mal dies, mal das. In groß inszenierten Jahresauftaktsitzungen haben sie das immerhin geklärt. Mutmaßlich. Also sind sie alle auf der linken Seite für mich nicht wirklich wählbar, abgesehen von allen anderen grotesken Verzerrungen in der Außenpolitik, etwa die Freundlichkeit gegenüber schlichten Landnahmen, Eroberungen wie im achtzehnten Jahrhundert unter Napoleon, "Aquisitionen" wie die schlimmsten Konzerne. Linke scheinen noch nicht bemerkt zu haben, dass Putin als Diktator einem oligarchischen Staatswesen vorsteht, das brutaler sein kann, als alle „kapitalistischen“ Auswüchse der Vergangenheit. Das ist ein Entwurf, den so mancher verteidigen mag, - ich nicht. Aber auf den den simplen Antiamerikanismus der Linken scheint Verlass. Immerhin. Leider geht es so weiter bei den Positionen dieser „Linken“. Irgendwie scheinen sie von der DDR kommend den altstalinistischen Standpunkt noch nicht so recht verlassen zu haben, auch wenn sie dauernd versuchen, ihr freundliches und konsensfähiges Gesicht nach außen zu wenden und möglichst optimal zu „verkaufen“. Ob sie immer noch "offizielle" SED-Nachfolger sind? Der Gysi scheint doch rechtlich beschlagen zu sein, der müsste das wissen. 
Es scheint auch darum zu gehen, im Zeitalter einer relativ einseitigen „Globalisierung“ so etwas wie Identität zu gewinnen. Was es heißt, deutsch zu sein.... könnte so in Positionen geklärt werden, dass es nicht rechtsradikalen Kreisen entgegen kommt. Könnte auch umgelenkt werden in Richtung auf etwas Europäisches. Und zwar nicht so, dass eine Nation den Ton angibt und alle anderen folgen müssen. Es könnten Möglichkeiten aufgezeigt werden, die nicht gleich mit Begriffen wie „rassistisch“ oder „nationalistisch“ operieren. Dabei sollte man keineswegs auf etwas angestaubte Multikulti-Rezepte vertrauen, die gewisse Kreise immer noch vertreten und die eine farbige Republik zu jedermanns Nutzen und Frommen versprechen. Nicht erst die jüngsten Ereignisse scheinen dem klar zu widersprechen. Mit der Toleranz gegenüber Intoleranz ist es so eine Sache, auch das ist nicht ganz neu. Was also wählen bei der kommenden „Bundestagswahl“?   

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