Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 21. Januar 2017

Demokratie, Wahl, Volksherrschaft

Ich bin stolz auf das Grundgesetz. Eine großartige Verfassung, die damals ausgearbeitet wurde, beeinflusst von den unmittelbar überwundenen Erfahrungen. Damals schien mir aber die Balance zwischen Ökonomie und Politik noch einigermaßen intakt, die sogenannte Globalisierung hatte noch nicht alles überwölbt und nicht alle Lebensbereiche ökonomisiert. Exportweltmeister war damals noch keine bestimmende Größe und der Fußballweltmeistertitel war ein erster Schritt auf internationale Beachtung. Vertikale Durchlässigkeit der Gesellschaft war weitgehend gegeben und mündete in eine „Leistungsgesellschaft“, in der die Leistung der bestimmende Parameter für den sozialen Aufstieg war. Darunter waren damals durchaus auch andere Leistungen als die durch die Ökonomie/Wirtschaft bestimmten gemeint. Das Selbstbestimmungsrecht war relativ harmonisch mit dem Ganzen verknüpft, es folgte logisch daraus. 
Heute stehen wir anderen Verhältnissen gegenüber, sind reich und satt geworden, fühlen uns wohlangesehen, ein Zustand, wozu wir eigentlich mit dem Grundgesetz gut gewappnet wären. Wir sollten es nur öfter herausholen und auch unter veränderten Bedingungen gebührend beachten. Vielleicht sollten wir in Deutschland über ein paar plebiszitäre Elemente nachdenken. Erst nachdenken und diskutieren, das war über Jahrzehnte hinweg unsere Devise. Das Internet würde gute Voraussetzungen dafür bieten. Würde..... Wir sollten sehr im Auge behalten, dass sich auch davor ökonomische Interessen geschoben haben. Wir sollten insofern wachsam sein, dass nicht ökonomische Überlegungen all unsere Handlungsweisen dominieren. Auf eine diktatorische einseitige Weise. Dies gilt im Innern wie im Äußern, wo wir bestimmte Nationen und Völker unter ökologisch schlimmen Bedingungen im einen Fall zu einer Art Zuträgern, im schlimmen Fall zu verknechteten Ansammlungen von Menschen gemacht haben, die dem vom Grundgesetz gemeinten Selbstbestimmungsrecht nicht entspricht. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“: Der Satz will ernst genommen werden. Die noch herrschende Vielfalt an Menschen ist wunderbar und inspirierend. Der Herrscherrasse der Ökonomen und Wirtschaftsführer sollten wir aber auf die Finger schauen. Sie haben das Geld und bestimmen nahezu alles. Die USA mit ihrer Präsidentenwahl und der gestern erfolgten Kür sind kein ermutigendes Beispiel. Auch das plebiszitäre Element jeder Demokratie scheint mir dabei keine gute Figur gemacht zu haben.

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