Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 2. Januar 2017

Egomanie, Filterblasen und Das Andere

Ich begegne mal wieder dem Phänomen, dass jemand hier im Internet von sich und seiner Position so eingenommen ist, dass es für ihn nichts anderes zu geben scheint. Filterblase ist da ein altmodischer Ausdruck. Selbstsuche und Selbstverwirklichung ist ja recht und gut, - aber muss das sein? Macht uns nicht gerade das Andere, die andere Perspektive reicher? Sie zu bedenken, andere Realitäten einfließen zu lassen, es wenigstens versuchen, das wäre es doch, was in einem Medium wie diesem Internet möglich wäre. Kontakte unterschiedlicher Qualität könnten uns auf andere Gegebenheiten weisen, andere Voraussetzungen, andere soziale Realitäten. Selbstverständlich könnte ein Respekt dafür sein (und nicht nur dem gegenüber, was ich (das „heilige Ich“) mir für meine Sicht der Welt ausgewählt habe). Egomanie und Selbstsucht, und sei sie auch noch so unbewusst, geht mir auf die Nerven! Es ist ja so deprimierend, dass sich die meisten dieser Leute ihrer narzisstischen Sicht der Dinge gar nicht mehr bewusst sind. Klar, sie haben es ja lange genug verinnerlicht, sie sind dazu geworden, haben ihre Identität damit verknüpft. Aber nun würde ja gelten: einfach mal einen Schritt zurück treten und sich der Beschränktheiten der eigenen Perspektive bewusst werden! In einen Dialog mit dem Anderen kommen! Natürlich darf dieser Dialog keine gegenseitigen Beschimpfungen bringen! Dies würde ja wieder das Beharren auf der eigenen Perspektive bedeuten. 

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