Keine
Auskunft zu geben, auch keine Statements abzulassen, das scheint hierzulande (!, wir sind ja soooo demokratisch!) neuerdings die gerne gepflegte Pose der öffentlichen Mandatsträger
gegenüber Journalisten zu sein. "Keine Auskunft!", "keine Zeit". Ein kurzer Blick in Fernsehsendungen
der Öffentlich-Rechtlichen mag zu diesem Thema genügen. Nicht mal
Mails werden da von den in ganzen Abteilungen bestellten
Pressefritzen abgesondert. Ob da ein Spiel gespielt wird? Eines, in dem es um Macht geht? Oder ob es
da etwas zu verbergen gilt, was nicht durch die üblichen
glattgebügelten Floskeln verkauft werden kann? „Dazu haben wir
keine Haltung“, diese Formulierung habe ich neulich im Fernsehen
zur Kenntnis nehmen dürfen. Was so etwas aussagt? Ob Journalisten nicht so etwas wie die
Agenten der Öffentlichkeit sind und sich davon ein Recht ableiten
können und nicht nur Geringschätzung entgegen nehmen? Ob wir nicht doch etwas erfahren sollten darüber, was in
unserem Namen so alles über die Bühne geht? Offen und verdeckt? Oder ob das im
Hintergrund, möglicherweise in Hinterzimmern, ohnehin alles
ausgemauschelt wird? Ob das im Zeitalter des Internet und einer sich auf technischem Wege einstellenden Transparenz noch zeitgemäß ist? Ob das Begehren, etwas mehr zu erfahren,
dermaßen abseitig ist und so gar nicht im Einklang mit unseren
Grundwerten steht? Diese „Grundwerte“ werden doch inzwischen bei
jeder Gelegenheit von jedem beschworen? Ob dazu auch die zahlreichen
Lobbyvertreter gehören, die offenbar jederzeit Zutritt zu den
politischen Mandatsträgern haben?
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