Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 17. Januar 2017

Das Machbare, das Mögliche und die Politik

Am Wochenende habe ich Gedanken aufgenommen, habe sie in mir bewegt und habe mich mit ihnen bewegt: Es gibt vielleicht so etwas wie die Politik der Enttäuschung. Das ist eine Politik, die den Leuten sagt, dass sie das realisieren wolle, was möglich sei. Es geht aber vielleicht nicht nur darum, das zu tun, was als möglich erscheint, sondern auch das scheinbar Unmögliche zu wagen. Die herrschende Politik will uns etwas weismachen: das Bestehende ist zwar nicht ideal, aber es ist nicht zu ändern. Wo stehen da solche geistigen Rammböcke und Positionen wie etwa die Macht des Faktischen oder die Behauptung einer „Alternativlosigkeit“. In einer Demokratie gibt es immer Alternativen, es gibt zudem den Versuch, sich eine Alternative zu erarbeiten, sie anzustreben. Die Alternative ist vielleicht ein Motor aller Entwicklung. Sie bedeutet: es geht vielleicht auch anders. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob nicht eine gleichere Gesellschaft möglich wäre als jene gegenwärtig extrem ungleiche Version, die von einer extrem kleinen Schicht von Kapitalbesitzern beherrscht wird (8 Personen besitzen offenbar so viel wie die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung!). Es könnte möglich sein, die menschliche Arbeit nicht strikt aufzuspalten in Leitung und Ausführung. Wie sich das auswirken würde? Was wohl ein Weg dazu sein könnte? Lass uns darüber nachdenken! Ob Hierarchie immer der Ausdruck davon ist, etwas gut oder besser zu können? Lass uns einen Blick auf die Realität werfen! Man könnte vielleicht auch aufhören, sich zu bekriegen, aufgrund von Nationalität, Rasse oder Religion. Man kann sich dagegen vielleicht im Sinne der ganzen Menschheit verhalten und mit ihr fühlen.Vielleicht ist auch die Existenz einer autoritären Staatsmacht keine endgültige Sache. Es könnte sich lohnen, darüber nachzudenken, ob welchem Zeitpunkt eine Abschaffung oder zumindest Verminderung eines solchen Staatswesens wünschbar wäre. Wow, wäre so etwas Anarchie? Das böse Wort? Nun ja, es müssten gewisse Voraussetzungen und Randbedingungen dafür geschaffen werden, um so etwas zu versuchen. Wie man's dann nennt, wäre einigermaßen egal.
Ich bin dabei, dies alles an den gegenwärtigen Bedingungen zu spiegeln, in denen der Populismus zusammen mit dem ihm verbundenen Narzissmus Urständ feiert, der Neoliberalismus samt seiner Begleiterscheinungen sowieso zu lange das Feld beherrscht hat, die Figur des „Führers“ plötzlich wieder aus dem Schlamm kriecht, um sich mit den Bedürfnissen der Vielen nach Orientierung und Vorgabe neu zu sortieren und zu kombinieren. Die Religion scheint ihm dabei in jeder Hinsicht beizustehen. Ob auch die Ideologie bald ihre Renaissance erlebt? Gewisse fundamental ausgerichtete Religionsrichtungen scheinen schon dabei zu sein. Ob etwa ein grassierender Neoliberalismus, der alles Gemeinschaftliche zu einer Sache des Einzelnen machen will, nicht ohnehin schon eine Ideologie dargestellt hat? Nicht nur im deutschen Gesundheitswesen und im Bildungswesen scheint er gravierende Spuren hinterlassen zu haben, die allgemein als problematisch empfunden werden. Trotzdem schafft gesellschaftliche Verdrängung und Abspaltung hier noch ein fröhliches Klima. Ein globales Gesundheitswesen hat dieser profitgläubige Neoliberalismus ohnehin nicht geschaffen. Ob gewisse Entwicklungen zu schnell voran geschritten sind und den Menschen überfordert haben? Ob so etwas Offensichtliches eine Kategorie ist, in der Manager von Großkonzernen manchmal denken? 

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