Am Wochenende habe ich
Gedanken aufgenommen, habe sie in mir bewegt und habe mich mit ihnen
bewegt: Es gibt vielleicht so etwas wie die Politik der
Enttäuschung. Das ist eine Politik, die den Leuten sagt, dass sie
das realisieren wolle, was möglich sei. Es geht aber vielleicht
nicht nur darum, das zu tun, was als möglich erscheint, sondern auch
das scheinbar Unmögliche zu wagen. Die herrschende Politik will uns etwas
weismachen: das Bestehende ist zwar nicht ideal, aber es ist nicht zu
ändern. Wo stehen da solche geistigen Rammböcke und Positionen wie
etwa die Macht des Faktischen oder die Behauptung einer
„Alternativlosigkeit“. In einer Demokratie gibt es immer
Alternativen, es gibt zudem den Versuch, sich eine Alternative zu
erarbeiten, sie anzustreben. Die Alternative ist vielleicht ein Motor
aller Entwicklung. Sie bedeutet: es geht vielleicht auch anders. Es
lohnt sich, darüber nachzudenken, ob nicht eine gleichere
Gesellschaft möglich wäre als jene gegenwärtig extrem ungleiche
Version, die von einer extrem kleinen Schicht von Kapitalbesitzern
beherrscht wird (8 Personen besitzen offenbar so viel wie die Hälfte der
gesamten Weltbevölkerung!). Es könnte möglich sein, die menschliche
Arbeit nicht strikt aufzuspalten in Leitung und Ausführung. Wie sich das auswirken würde? Was wohl
ein Weg dazu sein könnte? Lass uns darüber nachdenken! Ob Hierarchie immer der Ausdruck davon ist, etwas gut oder besser zu können? Lass uns einen Blick auf die Realität werfen! Man könnte
vielleicht auch aufhören, sich zu bekriegen, aufgrund von Nationalität,
Rasse oder Religion. Man kann sich dagegen vielleicht im Sinne der
ganzen Menschheit verhalten und mit ihr fühlen.Vielleicht ist auch die
Existenz einer autoritären Staatsmacht keine endgültige Sache. Es
könnte sich lohnen, darüber nachzudenken, ob welchem Zeitpunkt eine
Abschaffung oder zumindest Verminderung eines solchen Staatswesens
wünschbar wäre. Wow, wäre so etwas Anarchie? Das böse Wort? Nun
ja, es müssten gewisse Voraussetzungen und Randbedingungen dafür
geschaffen werden, um so etwas zu versuchen. Wie man's dann nennt, wäre einigermaßen egal.
Ich bin dabei, dies alles an den
gegenwärtigen Bedingungen zu spiegeln, in denen der Populismus zusammen mit dem ihm verbundenen Narzissmus Urständ feiert, der Neoliberalismus samt seiner
Begleiterscheinungen sowieso zu lange das Feld beherrscht hat, die Figur des „Führers“ plötzlich wieder
aus dem Schlamm kriecht, um sich mit den Bedürfnissen der Vielen
nach Orientierung und Vorgabe neu zu sortieren und zu kombinieren. Die Religion
scheint ihm dabei in jeder Hinsicht beizustehen. Ob auch die
Ideologie bald ihre Renaissance erlebt? Gewisse fundamental ausgerichtete Religionsrichtungen scheinen schon dabei zu sein. Ob etwa ein
grassierender Neoliberalismus, der alles Gemeinschaftliche zu einer
Sache des Einzelnen machen will, nicht ohnehin schon eine Ideologie
dargestellt hat? Nicht nur im deutschen Gesundheitswesen und im
Bildungswesen scheint er gravierende Spuren hinterlassen zu haben, die allgemein
als problematisch empfunden werden. Trotzdem schafft gesellschaftliche Verdrängung und Abspaltung hier noch ein fröhliches Klima. Ein globales Gesundheitswesen hat dieser profitgläubige Neoliberalismus ohnehin nicht geschaffen. Ob gewisse Entwicklungen zu schnell
voran geschritten sind und den Menschen überfordert haben? Ob so
etwas Offensichtliches eine Kategorie ist, in der Manager von
Großkonzernen manchmal denken?
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