Langsam
aber sicher kotzt es mich an, dass Politiker in den Talkshows immer
wieder behaupten, dass eine bessere Bildung ein besseres Einkommen
garantiere. Da ist zum Beispiel ein bestimmtes Individuum, - und ich
kenne genügend andere Menschen, denen es genauso geht - das hat
einen akademischen Abschluss in drei Fächern, vegetiert aber als
„Selbständiger“ mit etwa 11 000 Euro Jahresgehalt vor sich hin
und gehört ganz sicher nicht zu den Besserverdienenden. Dies
Individuum hat als Politikwissenschaftler mit akademischem Abschluss
nicht wie andere Personen in seiner Umgebung früh eine politische
„Karriere“ angestrebt, weil es sich den manchmal brutalen
Durchsetzungswillen und die dazu notwendige schlitzohrige Trickserei
nicht zutraute. Korrupte Beratungsdienste des politischen Fachs
traute es sich sowieso nicht zu. Es kannte sie auch nicht als
Berufszweig, bzw. nahm sie nicht ernst. Aus dem akademischen
Elfenbeinturm wollte es unbedingt früh aussteigen, weil es sich
zutraute, ein Dasein im „realen“ Leben zu fristen und sich
deshalb nicht vom Staat als Wissenschaftsbeamter verhalten zu lassen.
Die Juristerei hielt dies Individuum für eine typische
Afterwissenschaft, die nach von windigen Gesetzgebern ausgegeben
Richtlinien funktioniert. Ein schwerer Fehler, wie sich später
heraus stellte. Wer sich etwa aber als ausgebildeter und akademisch
abgeprüfter Betriebswissenschaftler in die Fänge der Großindustrie
begibt, macht sich wahrscheinlich schuldig an etlichen schmutzigen
Geschäften, die unter anderem die „Freisetzung“ eines ganzen
Heeres von Arbeitern und Angestellten als „Arbeitslose“ zur Folge
hat. Medizin studierten ohnehin nur die Streber, die dem gefordeten
Numerus Clausus entsprachen und darüber hinaus ein vor allem
materiell wohl ausgestattetes Dasein anstrebten. Das hielt man für
sicher.
Für
technische Berufe hielt dies Individuum sich für zu wenig begabt, so
erzählte es mir. Das machten nur die allzu Karrierebewussten in
seiner Umgebung, so glaubte dies Individuum. Kaufmännisches kam
ohnehin nicht in Betracht, weil es nach seiner Überzeugung in diesen
„voll im Leben“ stehenden Berufen nach seiner Meinung vor allem
darauf ankam, die Mitmenschen möglichst gekonnt übers Ohr zu hauen,
so dass sie mir mehr bezahlten, als eigentlich nötig gewesen wäre.
Daraus hätte dann ein Lebensunterhalt entstehen sollen? Igitt! Doch
sämtliche solcher Annahmen scheinen nun zu einem Desaster der
Arbeitslosigkeit und der fortschreitenden Missachtung geführt zu
haben, was sich unter anderem darin ausdrückt, dass heutzutage in
vielen Talkshows Leute wie dieses Individuum gleich mal gar nicht
erwähnt werden. Sie spielen keine Rolle, scheinen Luft zu sein. In
diesem Sinne haben solche Individuen etwas falsch gemacht, indem sie
sich schlichtweg zu wenig „verkauft“ haben. Und verkaufen muss
man sich, das steht fest.
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