Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 31. Januar 2017

Trampismus

In Europa ist es Konsens, jetzt gegen Trump zu sein. Außerdem werden plötzlich von allen die Wonnen der Globalisierung gepriesen, bloß weil Trump ein doofer Isolationist ist. Jahrelang wurden von den einschlägigen Publikationen und Teilen der öffentlichen Meinung die ach so obertollen Wirtschaftsführer verherrlicht. Jetzt darf sich ein solcher Boss, widerlich ekelhaft bis zum Anschlag, auch noch politischer Großführer seiner Nation nennen, - schon ist es vorbei mit der Bewunderung, bloß weil jener Führer die gravierenden Nachteile einer solchen Hierarchie klar zu Tage treten lässt und die Gefahr wächst, dass ein paar Autos weniger in den Vereinigten Staaten verkauft werden und die Großkonzerne dadurch Einbußen erleiden. Dahinter steht ja wohl auch die Ansicht, das das, was den Großkonzernen nutzt, auch der jeweiligen Arbeitnehmerschaft zugute kommt. Geht es den Konzernen gut, geht es uns allen gut, - so das Credo. Ob solche Einstellungen nicht schon längst etwas „obsolet“ geworden sind? Wem nützt was? Ob der Staat und seine Vertreter samt der gefügigen Eliten hierzulande nicht auch Sand in die Augen der Leute zu streuen versucht? Etwas vorsichtiger und versteckter, gewiss, nicht so trampelhaft offensichtlich wie jetzt vorgeführt, - aber der Effekt in Bezug auf das Erkennen der Wirklichkeit könnte derselbe sein. Will nicht jede Werbeagentur „alternative Fakten“ schaffen? Ist das nicht geradezu ein Zweck der globalen Marktwirtschaft? Etwas vorzugaukeln und die Menschen dadurch zu beeinflussen? Ob das alles so harmlos ist, dass es vor allem zur Farbigkeit dieser Welt beiträgt? Haha...... 

Montag, 30. Januar 2017

Cut (Foto)

Cut

Sonntag, 29. Januar 2017

Globalisierung und Diktatur

Unter gescheiterten Top-Managern in Deutschland scheint es so üblich zu sein, dass sie sehr schnell nach ihrem Ausscheiden in den Vorstandsetagen und Aufsichtsräten von DAX-Unternehmen wieder auftauchen. Nach dem Abgasskandal scheint auch Winterkorn so einer zu sein: ein gescheitertes Alpha-Männchen mit der Veranlagung zum Führen. Jetzt sogar unter Betrugsverdacht. Macht nichts. Ein Führer mit leicht schwäbischem Akzent. Ob die Wirtschaft eine totalitäre Veranstaltung ist und die Sozialdemokraten sich einst aufgemacht haben, auch den wirtschaftlichen Bereich der Gesellschaft zu demokratisieren? Ob dieser Ansatz nach all den Typen von Schröder über Clement bis hin zu Steinbrück inzwischen ganz vergessen ist? Die betriebliche Mitbestimmung war auf diesem Weg jedenfalls wohl ein großer Erfolg. Doch mittlerweile werden die Führer samt ihrer wirtschaftlichen „Erfolge“ wieder angebetet: die Medien sorgen mit zahlreichen verherrlichenden „Erzeugnissen“ dafür, dass dieser Trend seine Durchschlagskraft auf das Bewusstsein der Vielen behält. Doch die Hochglanzmagazine der mehrfarbigen und möglichst eloquenten Bewunderung sind zusammen mit den Objekten ihrer Anbetung in eine Krise gerutscht. Das Führer-Verhalten scheinen bestimmte Kräfte mehr in Richtung der gewählten Politikvertreter rücken zu wollen. Globale Entwicklungen scheinen hier Beleg genug zu sein, von den USA über die Türkei bis hin zu Russland. Ratlose Manager bleiben zurück, Kohle machen scheint Bestandteil, aber plötzlich nicht mehr Hauptinhalt dessen, was die Welt bewegt. Kohle machen für sich selbst heißt die neue Devise. Trump und Globalisierung, das passt nicht zusammen, eher Isolationismus. Ford hat sich schon getrollt, General Motors war schon dran, Toyota hat jüngst seinen Anschiss kassiert, die deutschen Firmen werden folgen. Nur Google, Apple, Amazon, Starbucks & Co..... Hm. 

Samstag, 28. Januar 2017

Herstellung von Glück

Es gehört zum Glücklichsein dazu, autonome Entscheidungen treffen zu können. Wir können vielleicht alle nur glücklich sein, weil wir unglücklich sein können. Wir können auch nur Freude empfingen, weil wir das Leid kennen. Und: Die Suche nach dem Glück ist vielleicht der sicherste Weg, ins Unglück zu rennen. Glück ist vielleicht etwas, das man nicht optimieren muss und will. Mein Gehirn kann in eine Richtung stimuliert werden, dass man nur schöne Erfahrungen macht. Tolle Bekanntschaften, eine wunderbare Wohnung, den besten Sex...., man ist erfolgreich und führt ein rundum optimiertes perfektes Leben. Der Geist, der durch das Silicon Valley schwebt, will das auch. So jedenfalls wird es kolportiert. Der Mensch soll, wenn es nach diesem Streben geht, bald von einer Cloud umgeben sein, hochintelligente Maschinen werden ihn umgeben, die bei allem helfen, messen und gleich auf chemischem Wege alles ausgleichen: Serotonin- oder Hormonspiegel und viele andere Parameter, damit man glücklich ist. Kaufangebote werden unterbreitet, um in einer kompletten Wohlfühlmatrix zu leben. Silicon Valley verspricht uns, uns von der Diktatur der Freiheit zu erlösen, in dem alle schlechten Möglichkeiten und falschen Entscheidungen ausgeschlossen sind und wir nicht mehr überfordert sind. Entscheidungen werden für uns getroffen....

Freitag, 27. Januar 2017

Berichterstatter

Ja ja, wir sollen Ross und Reiter nennen. Wir sollen alles so „wasserdicht“ machen, dass sich niemand angegriffen fühlt. Meinung, Kommentar und Berichterstattung sollen wir auch nicht vermischen. Wir sollen uns ja gegenüber den mächtigen Rechtsabteilungen der Großkonzerne absichern. Bloß, wer kann das? Die professionellen Nachsteller könnten dafür mit denen, die sie zu untersuchen und recherchieren vorgeben, zu sehr unter einer Decke stecken. Könnten! Wissen wir es? Parolen sind da völlig ungeeignet. Aber es ist ein schönes Feld für jemand, der wissenschaftlich die Struktur von „Eliten“ untersucht. Er wird wohl (wenn alles gut geht....) einen Forschungsauftrag dafür an Land ziehen können und damit eine Weile ruhig gestellt sein. Das Dazwischengequatsche aus den altklugen Elfenbeintürmen ist sowieso nicht besonders populär. Also wird sie/er nicht weiter stören mit etwas abgehoben wirkenden „Erkenntnissen“... Überlegungen dahinter, Taktik, Strategie, Manöver mit der öffentlichen Meinung - das zu schreiben wäre auch interessant. Nur, man soll das nicht, weil es nicht zu beweisen, zu belegen ist. Es zischt aber rechts und links am Bewusstsein der Leute vorbei und meist mitten hinein. Wer soll was glauben? Aus welchem Interesse? Wir können hier in diesem Blog auch nur von dem etwas einigermaßen wiedergeben, dem der halbwegs Interessierte in dieser Öffentlichkeit ausgesetzt ist. Und das bedeutet keineswegs Sympathien gegenüber Rechtspopulisten, Neuen Konservativen (Das Oben und Unten ist von Gott, dem Schicksal oder „harter Arbeit“ gegeben...“), rechtsradikalen Parteien oder Trampisten.

Donnerstag, 26. Januar 2017

Politikrituale

Woher kommt es. Dass ich die Bilder und Töne dieser Tage als so surreal, unwirklich und grotesk empfinde? Für die Medien sind das natürlich herrliche Zeiten: Erst ein Anschlag, dann Weihnachten und Silvester, die Inauguration des Trump-Trampel – und jetzt die Sache mit Gabriel und Schulz. Zwei Alphamännchen und ein Posten: einer opfert sich edel auf und der andere grinst so feist darüber, weil seine Umfrageergebnisse jetzt im Moment so toll sind. Die meisten auf der Straße scheinen Martin Schulz nicht zu kennen, er gilt als unbeschriebenes Blatt und soll deshalb angreifen können. Alle sind's glücklich und froh. Ein Neuanfang, juhu! Aber wissen wir wirklich nichts über diesen Martin Schulz? Nein, wir wissen nicht, dass er in Brüssel als Präsident des Europaparlaments zu den großen Häuptlingen gehörte? Dass er diesem Laden EU, der sich konsequent mit Europa verwechseln lässt, in einem Parlament vorstand bis zum bitteren Ende? Ende? Nichtdoch. Nun ja, der EU scheint es jetzt gerade nicht besonders gut zu gehen. Hat ja jetzt auch einen Kumpel und ehemaligen Pressesprecher von Berlusconi zum Schulz-Nachfolger gewählt. 
Vielleicht ein guter Zeitpunkt, um in die Bundespolitik zu wechseln. Gabriel und er, das ist die schönste, nach außen gezeigte Freundschaft. Dominanz? Ja, aber wohlverstanden! Ach! Ob's tatsächlich so ist, kann Otto Normalverbraucher natürlich nicht überprüfen. Und jetzt die vielen Treueschwüre, das „Aufbruchsgefühl“ und all das: ob's in ein paar Wochen auch noch so ist? Oder ob sich der „Neuling“ dann nicht auch abgenutzt hat mit den immergleichen Sprüchen, die einem ein solcher Wahlkampf abnötigt? Soziale Gerechtigkeit und all das. Profil schärfen. Schulz mittendrin, Schulz überall, wo es Mikros und Kameras gibt: ob das so aufregend ist? Ob sich die Mittbewerber nicht gezielt und vielfach kommuniziert an gewisse europäische Fehler erinnern? Arbeitnehmerpartei? Nun ja, ob es diese Parteileute schon bemerkt haben, dass es eine Menge Leute in unserer Gesellschaft gibt, die halt nicht mehr zur klassischen Arbeitnehmerschaft gehören? Die nach unten rausgepresst wurden und werden? Nie ging es uns so gut wie heute, diesen Spruch haben wir im Kreise der Neuformierten oft gehört. Für wen das wohl gilt? Für gewisse Kreise - und für andere sehr viel weniger? Winterkorn, Zetsche & Co. auf allen Kanälen. Ob das „Prekariat“ auch eine Größe ist, über die man spricht? Wir werden es sehen.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Abgasoden

Was würde es bedeuten, wenn Berlin und die EU offenbar schon lange vor Offenlegung durch die Umweltbehörde der USA (!) darüber Bescheid gewusst hätte, dass mit den angegebenen Automobil-Abgaswerten etwas nicht stimmte? Wo ist in der Werteskala dieser Entscheider der Wert „Gesundheit“ angesiedelt? Gab es bei der EU noch im September 2015 eine Anhörung, bei der damals zuständige EU-Kommissar Antonio Tajani Rede und Antwort zu stehen hatte und sio gar nichts von nichts wusste? Tricksereien, illegale Machenschaften? Ob der ehemalige Berlusconi-Mitarbeiter und Mitgründer der Partei „Forza Italia“ Tajani am 17. Januar 2017 zum neuen Präsidenten des Europäischen Parlaments gewählt worden ist? Ob uns das alles bedenklich stimmt? Ob da wieder einmal ein Gefühl bleibt, dass bei der EU schon irgendwie immer alles ausgedealt wird? Ob die EVP ihrem Kandidaten da einen Dienst erwiesen hat? Es ist ja Konsens, dass man auf den den US-Trottel Trump schimpft. Ob solche Vorgänge sich davon mit einer einwandfreien Werthaltung unterscheiden? Wieso wurde nie gehandelt? Für wen wäre das zu durchblicken? Genau solchen Mechanismen sollte man, so geht es einem durch den Kopf, nachgehen und sie nicht in sündhaft teuren Salären ersticken. Dies kennzeichnet polititische Entscheidungsprozesse, die jetzt zu gewissen Protesthaltungen geführt haben. „Die machen doch ohnehin, was sie wollen“ ist eine gängige Meinung, die einem oft lächelnd entgegen geschleudert wird, wenn man seine Zweifel äußert. Das ist es: dem Einzeln bleiben nur noch akzeptierte Zweifel am Ganzen und der Glaube an die Macht des Faktischen. 

Montag, 23. Januar 2017

Grundwerte

Keine Auskunft zu geben, auch keine Statements abzulassen, das scheint hierzulande (!, wir sind ja soooo demokratisch!) neuerdings die gerne gepflegte Pose der öffentlichen Mandatsträger gegenüber Journalisten zu sein. "Keine Auskunft!", "keine Zeit". Ein kurzer Blick in Fernsehsendungen der Öffentlich-Rechtlichen mag zu diesem Thema genügen. Nicht mal Mails werden da von den in ganzen Abteilungen bestellten Pressefritzen abgesondert. Ob da ein Spiel gespielt wird? Eines, in dem es um Macht geht? Oder ob es da etwas zu verbergen gilt, was nicht durch die üblichen glattgebügelten Floskeln verkauft werden kann? „Dazu haben wir keine Haltung“, diese Formulierung habe ich neulich im Fernsehen zur Kenntnis nehmen dürfen. Was so etwas aussagt? Ob Journalisten nicht so etwas wie die Agenten der Öffentlichkeit sind und sich davon ein Recht ableiten können und nicht nur Geringschätzung entgegen nehmen? Ob wir nicht doch etwas erfahren sollten darüber, was in unserem Namen so alles über die Bühne geht? Offen und verdeckt? Oder ob das im Hintergrund, möglicherweise in Hinterzimmern, ohnehin alles ausgemauschelt wird? Ob das im Zeitalter des Internet und einer sich auf technischem Wege einstellenden Transparenz noch zeitgemäß ist? Ob das Begehren, etwas mehr zu erfahren, dermaßen abseitig ist und so gar nicht im Einklang mit unseren Grundwerten steht? Diese „Grundwerte“ werden doch inzwischen bei jeder Gelegenheit von jedem beschworen? Ob dazu auch die zahlreichen Lobbyvertreter gehören, die offenbar jederzeit Zutritt zu den politischen Mandatsträgern haben? 

Sonntag, 22. Januar 2017

Existenz (1)

Du bist am heutigen Tage angelangt. Siehst die Katastrophen klar vor dir und glaubst nicht an dein Entkommen. Alle entkommen, glauben an eine bessere Zukunft, - nur Du nicht. Du gilst als Pessimist. Man hat dich auch schon "Zyniker" genannt. Du schleppst deine Vergangenheit vielgestaltig mit dir herum - zuweilen kommt es Dir vor, als hänge sie gerade dir an. „Be positive“ und „Du musst nur an Dich glauben, dann wird alles wahr, was du dir wünscht“, diese beliebten amerikanischen Zwecklügen sind leider immer schon weit weg von Dir gewesen. Seit neuestem gesellt sich im allgemeinen Weltbild noch dieser anmaßende Volltrottel mit seiner seltsamen Frisur hinzu, den eine Mehrheit an Volltrotteln deshalb zum Präsidenten gewählt haben, weil die kleine Klasse dieser milliardenschweren Volltrottel das so angestrebt hat. Volltrottel, Tölpel und Deppen sind sie alle. Sie gehen auf in einer Masse Mensch. Sie sind Nichts. Er aber will der Beste sein. Er gibt sich als der Meisterdealer. Und er glaubt das selbst. Peinlich. Fakt ist, dass dieser Mensch sich das leisten kann. Und das gilt auch, - egal wer das wahrhaben will, - in dieser unserer Gesellschaft viel. 
Du aber warst immer mit dir selbst bestraft und hast meist das überschätzt, was du dir leisten kannst. Machst jetzt immer mehr leichte Fehler. Lässt Sachen fallen, zerbrichst Dinge, fällst, machst die falschen Bewegungen. Fühlst dich ihnen allen ausgeliefert. Es kommt auf dich zu...., doch was? Du bist der, der du warst. Bist das und bist es nicht. Wirst und bist geworden. Lebendes Paradoxon. Vergangenheit und Gegenwart überlappen sich. Warst unglücklich und wirst es wohl sein. Bist bestraft damit.Wieso? Die Antwort hat dich ein Leben lang beschäftigt, bist nie dahinter gekommen. Das Selbstmitleid hat alles nur noch schlimmer gemacht und war keineswegs ein Pfad der Selbsterkenntnis. Haha, du findest dich als einer jener Looser wieder, die jetzt in den Medien so gerne beschimpft werden. Vielleicht würde ein professioneller Psychologe nur eine Stunde dazu brauchen, um dir eine klischeemäßige Antwort zu geben. Oder Antworten. Du seiest auf Misserfolg programmiert. Ach! Hättest Verhaltensweisen und Muster gelernt usw.. "Du musst dich ändern“, sagt Rilke und meint vor allem dein Unbewusstes. Nur wie? Unter Umständen war genau das ein Fehler, sich dauernd ändern zu wollen. Es kommt der Tod auf dich zu, unweigerlich, immer schneller..... ob wir das ändern können? 

Samstag, 21. Januar 2017

Demokratie, Wahl, Volksherrschaft

Ich bin stolz auf das Grundgesetz. Eine großartige Verfassung, die damals ausgearbeitet wurde, beeinflusst von den unmittelbar überwundenen Erfahrungen. Damals schien mir aber die Balance zwischen Ökonomie und Politik noch einigermaßen intakt, die sogenannte Globalisierung hatte noch nicht alles überwölbt und nicht alle Lebensbereiche ökonomisiert. Exportweltmeister war damals noch keine bestimmende Größe und der Fußballweltmeistertitel war ein erster Schritt auf internationale Beachtung. Vertikale Durchlässigkeit der Gesellschaft war weitgehend gegeben und mündete in eine „Leistungsgesellschaft“, in der die Leistung der bestimmende Parameter für den sozialen Aufstieg war. Darunter waren damals durchaus auch andere Leistungen als die durch die Ökonomie/Wirtschaft bestimmten gemeint. Das Selbstbestimmungsrecht war relativ harmonisch mit dem Ganzen verknüpft, es folgte logisch daraus. 
Heute stehen wir anderen Verhältnissen gegenüber, sind reich und satt geworden, fühlen uns wohlangesehen, ein Zustand, wozu wir eigentlich mit dem Grundgesetz gut gewappnet wären. Wir sollten es nur öfter herausholen und auch unter veränderten Bedingungen gebührend beachten. Vielleicht sollten wir in Deutschland über ein paar plebiszitäre Elemente nachdenken. Erst nachdenken und diskutieren, das war über Jahrzehnte hinweg unsere Devise. Das Internet würde gute Voraussetzungen dafür bieten. Würde..... Wir sollten sehr im Auge behalten, dass sich auch davor ökonomische Interessen geschoben haben. Wir sollten insofern wachsam sein, dass nicht ökonomische Überlegungen all unsere Handlungsweisen dominieren. Auf eine diktatorische einseitige Weise. Dies gilt im Innern wie im Äußern, wo wir bestimmte Nationen und Völker unter ökologisch schlimmen Bedingungen im einen Fall zu einer Art Zuträgern, im schlimmen Fall zu verknechteten Ansammlungen von Menschen gemacht haben, die dem vom Grundgesetz gemeinten Selbstbestimmungsrecht nicht entspricht. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“: Der Satz will ernst genommen werden. Die noch herrschende Vielfalt an Menschen ist wunderbar und inspirierend. Der Herrscherrasse der Ökonomen und Wirtschaftsführer sollten wir aber auf die Finger schauen. Sie haben das Geld und bestimmen nahezu alles. Die USA mit ihrer Präsidentenwahl und der gestern erfolgten Kür sind kein ermutigendes Beispiel. Auch das plebiszitäre Element jeder Demokratie scheint mir dabei keine gute Figur gemacht zu haben.

Freitag, 20. Januar 2017

Das Pack

Ich habe meinen Ohren kaum getraut, als ich jetzt im Fernsehen von halbwegs ernst zu nehmenden Journalisten (ausgerechnet Journalisten!) etwas sehr Abfälliges über diejenigen hörte, die nach solcher Einschätzung „vom Schicksal“ benachteiligt wurden. Looser und Versager seien sie und hätten deshalb den unsäglichen Donald Trump gewählt."Vom Schicksal benachteiligt" heißt doch: unfähig, die politischen und also wahren Gründe zu analysieren, im Grunde dumm, langsam und ungebildet.  „Dieses Pack!“ höre ich zu solch gering geschätzten Leuten den Wirtschaftsminister ausrufen.Wie in solchen Talkshows üblich wurde diese in einem Nebensatz geäußerte Ansicht stillschweigend übernommen. Looser, Versager, White Trash - das ist der Bodensatz der zurzeit in Form des Rechtspopulismus so viel Ärger macht. Störer, Querulanten und doofe Deppen seien sie und keine Manieren hätten die, hieß es noch. Schlecht angezogen seien sie und einen simplen Wortschatz hätten sie. "Globalisierungsverlierer" ist auch so ein Klischee, das gerne hinzu gesetzt wurde. Da sei halt keine Anmutung von nichts, gar nichts, wie etwa beim narzisstischen Milliardär Trump auch. Unberechenbarkeit, eine Unsägliche Frisur und dann: Nur Deal. Nichts als Deal. Und überhaupt.....! (Dahinter scheint doch das Klischee vom ständig Geschäfte machenden und Kaugummi kauenden US-Ami auf...). 
Ob es im Horizont solcher Leute auftaucht, dass es auch viele Leute gibt, die keineswegs vom Schicksal, sondern von Konzernen benachteiligt wurden? Die entlassen, gefeuert und in die Wüste geschickt wurden und dauernd noch werden, um Profite und Renditen zu erhöhen, da ja Menschen nur „Kostenfaktoren“ sind, die Manager zu reduzieren aufgerufen sind? Von wem? Von den Durchblickern wie jenen an diesem Abend? Natürlich sind doof-prahlerische Milliardäre wie Trump die falsche Adresse für solche Notstände. Im Grunde sind sie ein Ausdruck von Verzweiflung. Doch wenn ich etwas Neues anstrebe, wenn ich Protest zum Ausdruck bringen will, wenn ich einen Apparat am Werke sehe, der sich gerne selbst inszeniert und als ach so wichtiges Establishment gefällt: welche Angebote werden mir gemacht? Zum Beispiel in Frankreich, - und im Herbst hier? Sind etwa Die Grünen noch so etwas wie eine "Protestpartei"? Scharen sie die Unzufriedenen um sich oder sind sie auf dem Wege, mit einem Sack Geld in der Gutbürgerlichkeit und Wohlgesetztheit unterzugehen? Solche altklugen  Journalisten jedenfalls reden und sabbern die ganze Zeit, in der sie sich aus Karrieregründen nach vorne und unter Buckeleien aller Art hoch nach oben gespielt haben und deshalb so wohlbestallt und wenig vom "Schicksal benachteiligt" sind, dass sie glauben, der Welt alles erklären zu können. Welterklärer der Globalisierung halt. 

Donnerstag, 19. Januar 2017

Vom Mahlen gewisser Mühlen

Genau das ist es, was den Leuten stinkt und gegen das sie sich wehren wollen (indem sie auch doofe „Protestparteien“ wählen...): Dass VW-Winterkorn jetzt vor einem Ausschuss steht und natürlich nichts Substantielles sagt. Dass ihm dabei ein hochbezahlter Anwalt zur Seite steht, der über Winterkorns Portokasse vom Steuerzahler bezahlt wird (das Land Niedersachsen sitzt im Aufsichtsrat jener Firma VW, die unter anderem fette Renten an W bezahlt, - der Betriebsrat macht da auch gerne mit....). Dass das Thema des Weihnachtsmarktattentäters nun schon seit 4 Wochen zwischen verschiedenen staatlichen Institutionen hin- und hergeschoben wird und nichts Substantielles dabei herauskommt, sondern alle nur darauf beharren, dass Fehler gemacht worden sind. Einzelne Presseorgane zählen immerhin auf, wie viele staatliche Institutionen beteiligt waren an den Fehlern und dem Nichtzustandekommen von geeigneten Maßnahmen.... Wer was wie? Das würde man dann doch gerne erfahren, erfährt es aber nicht. Das tut dem „Rechtsstaat“ nicht gut. Immerhin, ein Bundestagsausschuss wurde erwogen: Es ist der sicherste Weg, um auf Zeit zu spielen und ein unliebsames Thema zu versenken. Es braucht alleine schon lange Zeit, damit sich ein solcher Ausschuss „konstituieren“ würde. Danach werden unzählige Sitzungen anberaumt, bei denen nichts herauskommt. In einem Wahljahr? Die Parteisoldaten sortieren sich hinter herrschenden Meinungen und bekannten Pokergesichtern. Versuche, Wählerstimmen abzugreifen. Nicht wir, - die anderen! Was gewisse Rechtsdeppen zur gleichen Zeit ablassen, ist natürlich völlig unsäglich und bestens dazu geeignet, vom eigenen Versagen abzulenken. (Das alles hier Aufgeführte ist natürlich vorläufig und steht unter sämtlichen Vorbehalten, die Anwälte in einem Rechtsstaat gegen einen ablassen können, Ich distanziere mich selbstverständlich prophylaktisch und nachträglich von allem hier Behaupteten und Nichtbehauptetem) 

Mittwoch, 18. Januar 2017

Zahlen

Ein paar Zahlen, an die doch alle so sehr glauben: 8 Personen besitzen gleich viel, wie die halbe Weltbevölkerung. Ob diese Zahl richtig ist? Ich weiß es nicht, ich habe sie nicht nachgezählt. Die Zahl steht jetzt im Raum. Manche Menschen hantieren mit ihr, manche nicht. Andere halten sie für falsch. Ich werde solange mit dieser Zahl umgehen, bis sie klar widerlegt ist. Allein 55 Staaten bezogen zwischen 2010 und 2014 Großwaffensysteme aus Deutschland. In Sambia wurden zwischen 1990 und 2000 insgesamt 11,4 Prozent der Gesamtfläche des Landes abgeholzt. Drei Staaten produzieren pro Jahr über ein Drittel der weltweit anfallenden nuklearen Abfälle – USA, Kanada und Frankreich. Mit Trump wird sich das nicht unbedingt in eine bestimmte Richtung ändern. 6461 Tote und Verletzte von Landminen und Blindgängern wurden weltweit registriert. Die Zahl stieg somit gegenüber dem Vorjahr um 75 %. Eine Tonne CO2 in die Luft zu blasen ist momentan nicht teurer als ein großer Becher Kaffee. Es gibt in Deutschland fünf verschiedene Steuersätze für Weihnachtsbäume, die streng zu beachten sind. Heute sind in Deutschland 7,3 Millionen Menschen geringfügig beschäftigt. Das Einkommen von 1,2 Millionen Arbeitnehmern muss vom Staat aufgestockt werden, damit sie auf Hartz4-Niveau kommen. 1 Million Rentner sind auf Minijobs angewiesen.
Nun, das sind nur Zahlen. Wir sind jederzeit bereit, andere für uns zu akzeptieren, wenn sie uns einleuchtend erscheinen. Sind ja nur Zahlen. 

Dienstag, 17. Januar 2017

Das Machbare, das Mögliche und die Politik

Am Wochenende habe ich Gedanken aufgenommen, habe sie in mir bewegt und habe mich mit ihnen bewegt: Es gibt vielleicht so etwas wie die Politik der Enttäuschung. Das ist eine Politik, die den Leuten sagt, dass sie das realisieren wolle, was möglich sei. Es geht aber vielleicht nicht nur darum, das zu tun, was als möglich erscheint, sondern auch das scheinbar Unmögliche zu wagen. Die herrschende Politik will uns etwas weismachen: das Bestehende ist zwar nicht ideal, aber es ist nicht zu ändern. Wo stehen da solche geistigen Rammböcke und Positionen wie etwa die Macht des Faktischen oder die Behauptung einer „Alternativlosigkeit“. In einer Demokratie gibt es immer Alternativen, es gibt zudem den Versuch, sich eine Alternative zu erarbeiten, sie anzustreben. Die Alternative ist vielleicht ein Motor aller Entwicklung. Sie bedeutet: es geht vielleicht auch anders. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob nicht eine gleichere Gesellschaft möglich wäre als jene gegenwärtig extrem ungleiche Version, die von einer extrem kleinen Schicht von Kapitalbesitzern beherrscht wird (8 Personen besitzen offenbar so viel wie die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung!). Es könnte möglich sein, die menschliche Arbeit nicht strikt aufzuspalten in Leitung und Ausführung. Wie sich das auswirken würde? Was wohl ein Weg dazu sein könnte? Lass uns darüber nachdenken! Ob Hierarchie immer der Ausdruck davon ist, etwas gut oder besser zu können? Lass uns einen Blick auf die Realität werfen! Man könnte vielleicht auch aufhören, sich zu bekriegen, aufgrund von Nationalität, Rasse oder Religion. Man kann sich dagegen vielleicht im Sinne der ganzen Menschheit verhalten und mit ihr fühlen.Vielleicht ist auch die Existenz einer autoritären Staatsmacht keine endgültige Sache. Es könnte sich lohnen, darüber nachzudenken, ob welchem Zeitpunkt eine Abschaffung oder zumindest Verminderung eines solchen Staatswesens wünschbar wäre. Wow, wäre so etwas Anarchie? Das böse Wort? Nun ja, es müssten gewisse Voraussetzungen und Randbedingungen dafür geschaffen werden, um so etwas zu versuchen. Wie man's dann nennt, wäre einigermaßen egal.
Ich bin dabei, dies alles an den gegenwärtigen Bedingungen zu spiegeln, in denen der Populismus zusammen mit dem ihm verbundenen Narzissmus Urständ feiert, der Neoliberalismus samt seiner Begleiterscheinungen sowieso zu lange das Feld beherrscht hat, die Figur des „Führers“ plötzlich wieder aus dem Schlamm kriecht, um sich mit den Bedürfnissen der Vielen nach Orientierung und Vorgabe neu zu sortieren und zu kombinieren. Die Religion scheint ihm dabei in jeder Hinsicht beizustehen. Ob auch die Ideologie bald ihre Renaissance erlebt? Gewisse fundamental ausgerichtete Religionsrichtungen scheinen schon dabei zu sein. Ob etwa ein grassierender Neoliberalismus, der alles Gemeinschaftliche zu einer Sache des Einzelnen machen will, nicht ohnehin schon eine Ideologie dargestellt hat? Nicht nur im deutschen Gesundheitswesen und im Bildungswesen scheint er gravierende Spuren hinterlassen zu haben, die allgemein als problematisch empfunden werden. Trotzdem schafft gesellschaftliche Verdrängung und Abspaltung hier noch ein fröhliches Klima. Ein globales Gesundheitswesen hat dieser profitgläubige Neoliberalismus ohnehin nicht geschaffen. Ob gewisse Entwicklungen zu schnell voran geschritten sind und den Menschen überfordert haben? Ob so etwas Offensichtliches eine Kategorie ist, in der Manager von Großkonzernen manchmal denken? 

Montag, 16. Januar 2017

Protest und Wahl

Wer soll denn den Protest zur nächsten Bundestagswahl zum Ausdruck bringen? Wer sind die, die nicht zufrieden sind mit den alternativlosen Verhältnissen, aber noch zu Wahlen gehen (wollen)? Ob Protest die Sache der doofen Rechtsausleger ist, die scheinbar von Erfolg zu Erfolg eilen? Neue Bundesländer und ein weiterer Grund, sie ins Abseits zu schieben? Geht doch gar nicht. Wo sind die Linken (die Partei)? Sie scheinen mit teilweise vernünftigen Ansichten zu kommen, sind aber ansonsten weitgehend unerträglich. Auch jetzt wieder in Berlin, als sie offenbar den früheren hauptamtlichen Stasi-Typen Holm ins Rennen schicken wollten. So etwas geht gar nicht. 
Aber auch Die Grünen haben sich mit ihren öffentlichen Mitteilungen mir gegenüber (so etwas ist natürlich subjektiv...) gründlich lächerlich gemacht. Die Spezialdemokraten hingegen haben - wie immer - offenbar gar keinen Standpunkt und sind „flexibel“. Mal dies, mal das. In groß inszenierten Jahresauftaktsitzungen haben sie das immerhin geklärt. Mutmaßlich. Also sind sie alle auf der linken Seite für mich nicht wirklich wählbar, abgesehen von allen anderen grotesken Verzerrungen in der Außenpolitik, etwa die Freundlichkeit gegenüber schlichten Landnahmen, Eroberungen wie im achtzehnten Jahrhundert unter Napoleon, "Aquisitionen" wie die schlimmsten Konzerne. Linke scheinen noch nicht bemerkt zu haben, dass Putin als Diktator einem oligarchischen Staatswesen vorsteht, das brutaler sein kann, als alle „kapitalistischen“ Auswüchse der Vergangenheit. Das ist ein Entwurf, den so mancher verteidigen mag, - ich nicht. Aber auf den den simplen Antiamerikanismus der Linken scheint Verlass. Immerhin. Leider geht es so weiter bei den Positionen dieser „Linken“. Irgendwie scheinen sie von der DDR kommend den altstalinistischen Standpunkt noch nicht so recht verlassen zu haben, auch wenn sie dauernd versuchen, ihr freundliches und konsensfähiges Gesicht nach außen zu wenden und möglichst optimal zu „verkaufen“. Ob sie immer noch "offizielle" SED-Nachfolger sind? Der Gysi scheint doch rechtlich beschlagen zu sein, der müsste das wissen. 
Es scheint auch darum zu gehen, im Zeitalter einer relativ einseitigen „Globalisierung“ so etwas wie Identität zu gewinnen. Was es heißt, deutsch zu sein.... könnte so in Positionen geklärt werden, dass es nicht rechtsradikalen Kreisen entgegen kommt. Könnte auch umgelenkt werden in Richtung auf etwas Europäisches. Und zwar nicht so, dass eine Nation den Ton angibt und alle anderen folgen müssen. Es könnten Möglichkeiten aufgezeigt werden, die nicht gleich mit Begriffen wie „rassistisch“ oder „nationalistisch“ operieren. Dabei sollte man keineswegs auf etwas angestaubte Multikulti-Rezepte vertrauen, die gewisse Kreise immer noch vertreten und die eine farbige Republik zu jedermanns Nutzen und Frommen versprechen. Nicht erst die jüngsten Ereignisse scheinen dem klar zu widersprechen. Mit der Toleranz gegenüber Intoleranz ist es so eine Sache, auch das ist nicht ganz neu. Was also wählen bei der kommenden „Bundestagswahl“?   

Sonntag, 15. Januar 2017

Sport und Nation

Im Fernsehen läuft Wintersport und ich denke mir immer öfter, dass hier vor dem Hintergrund riesiger und nicht nur manchmal ziemlich aufdringlicher Werbeflächen nationalistische Verhaltensmuster einstudiert werden. Wir sind halt nicht nur deutsch. Nicht nur.... Wie wäre es mit dem Versuch, einmal eine europäische Mannschaft aufzustellen? Man könnte es ja mal versuchen. Die alten nationalistischen Muster praktisch zu überwinden, könnte ja ein Ziel sein.... Sind wir dem Nationalstaat dermaßen ausgeliefert, identifizieren wir uns dermaßen mit ihm, dass wir immer nur „der deutschen Mannschaft“ die Daumen drücken? Ist das eine unserer letzten Gemeinsamkeiten? Eine scheinbare Gewissheit? Die Staatsangehörigkeit? Was das wohl ist? Dass wir mit unseren Steuern die Sportförderung bezahlen? Über ein einheitliches Einzugssystem verfügen? Was ist "wir"? Der Staat und die Staatsform kann sich schnell ändern, nicht nur die jüngste deutsche Geschichte ist dafür ein Beispiel. Wenn also nicht als Mannschaft, so sollten wir auf ein europäisches Symbol zugehen, das emotionale Energien bindet. Europa, here we come! Ob dafür der Sport ein Medium sein kann? Oder ob er ohnehin nur noch von manchmal undurchsichtigen Geld- und Dopinginteressen durchdrungen zu sein scheint? 

Gebildete kommen voran

Langsam aber sicher kotzt es mich an, dass Politiker in den Talkshows immer wieder behaupten, dass eine bessere Bildung ein besseres Einkommen garantiere. Da ist zum Beispiel ein bestimmtes Individuum, - und ich kenne genügend andere Menschen, denen es genauso geht - das hat einen akademischen Abschluss in drei Fächern, vegetiert aber als „Selbständiger“ mit etwa 11 000 Euro Jahresgehalt vor sich hin und gehört ganz sicher nicht zu den Besserverdienenden. Dies Individuum hat als Politikwissenschaftler mit akademischem Abschluss nicht wie andere Personen in seiner Umgebung früh eine politische „Karriere“ angestrebt, weil es sich den manchmal brutalen Durchsetzungswillen und die dazu notwendige schlitzohrige Trickserei nicht zutraute. Korrupte Beratungsdienste des politischen Fachs traute es sich sowieso nicht zu. Es kannte sie auch nicht als Berufszweig, bzw. nahm sie nicht ernst. Aus dem akademischen Elfenbeinturm wollte es unbedingt früh aussteigen, weil es sich zutraute, ein Dasein im „realen“ Leben zu fristen und sich deshalb nicht vom Staat als Wissenschaftsbeamter verhalten zu lassen. Die Juristerei hielt dies Individuum für eine typische Afterwissenschaft, die nach von windigen Gesetzgebern ausgegeben Richtlinien funktioniert. Ein schwerer Fehler, wie sich später heraus stellte. Wer sich etwa aber als ausgebildeter und akademisch abgeprüfter Betriebswissenschaftler in die Fänge der Großindustrie begibt, macht sich wahrscheinlich schuldig an etlichen schmutzigen Geschäften, die unter anderem die „Freisetzung“ eines ganzen Heeres von Arbeitern und Angestellten als „Arbeitslose“ zur Folge hat. Medizin studierten ohnehin nur die Streber, die dem gefordeten Numerus Clausus entsprachen und darüber hinaus ein vor allem materiell wohl ausgestattetes Dasein anstrebten. Das hielt man für sicher.
Für technische Berufe hielt dies Individuum sich für zu wenig begabt, so erzählte es mir. Das machten nur die allzu Karrierebewussten in seiner Umgebung, so glaubte dies Individuum. Kaufmännisches kam ohnehin nicht in Betracht, weil es nach seiner Überzeugung in diesen „voll im Leben“ stehenden Berufen nach seiner Meinung vor allem darauf ankam, die Mitmenschen möglichst gekonnt übers Ohr zu hauen, so dass sie mir mehr bezahlten, als eigentlich nötig gewesen wäre. Daraus hätte dann ein Lebensunterhalt entstehen sollen? Igitt! Doch sämtliche solcher Annahmen scheinen nun zu einem Desaster der Arbeitslosigkeit und der fortschreitenden Missachtung geführt zu haben, was sich unter anderem darin ausdrückt, dass heutzutage in vielen Talkshows Leute wie dieses Individuum gleich mal gar nicht erwähnt werden. Sie spielen keine Rolle, scheinen Luft zu sein. In diesem Sinne haben solche Individuen etwas falsch gemacht, indem sie sich schlichtweg zu wenig „verkauft“ haben. Und verkaufen muss man sich, das steht fest. 

Samstag, 14. Januar 2017

Populismus und Salär

Es kommt jetzt heraus, dass VW-Winterkorn angeblich mehr als 3000 Euro Rente am Tag (!) von VW bezieht, das sein Luxusbungalow von einer "VW-Tochter" zu günstigen Konditionen gekauft sein soll - samt von VW finanzierter Swimmingpool-Beheizung. Es heißt....es soll....ja, ich weiß: "Fake-News" sind längst unterstellt. Es stimmt alles nicht. Ich unterhalte über solche Dinge mit jemanden, der das „verantwortungslos“ nennt. Mir kommen Zweifel, ob das ausreicht. Derartige Leute beurteilen so etwas aus ihren Lebenswelten heraus als legitim und berechtigt. Sie haben sich als Alphatier durchgesetzt, was heißt, dass sie anderen Menschen Befehle geben und stets zu den Profiteuren der Situation gehören. Das berechtigt sie zu derartig hohen „Ausgleichen“. Das „System“ gewährt es ihnen, es sieht es als berechtigt an. Egal, ob die Firma VW dies mit milliardenschweren Strafzahlungen und Massenentlassungen bezahlen muss. Die bestellten Arbeitnehmervertreter scheinen bei einem politischen Ränkespiel um Macht und Geld mitzuspielen, solange sie selbst profitieren (bei den von der Bundesregierung veröffentlichten Zahlen scheint das aufzugehen. "Prekäre" Arbeitsverhältnisse scheinen solche vor allem am "Tarif" interessierte Leute wenig zu interessieren.) 
Ob das ganz extrem zur Instabilität des Systems beiträgt? Ob so etwas geeignet ist, dem Populismus massiv Vorschub zu leisten? Dass der FC Bayern von seinem Vorsitzenden öffentlich beklatscht im Wüstenstaat Katar (Menschenrechte?) zum Training Station macht, dass er sich hier sogar über die „Konkurrenz“ lustig macht, die teilweise nach Portugal geflogen ist, reiht sich da ein. Kommentar überflüssig. Die Handelnden dieser Vorkommnisse (aus nur zwei Tagen) glauben ihre Schäfchen alle schon längst im Trockenen zu haben, zynischerweise. Sie scheinen rücksichtslos zu handeln, weil das System dies will, weil es genau das belohnt. Weil der Blick auf das Ganze tabu ist und als "sozialistisch" denunziert. Der Überblick soll „Wirtschaftswissenschaftlern“ vorbehalten bleiben, die von den "Wirtschaftseliten" dazu bestellt werden, auf schlaue Weise die gewünschten Ergebnisse auszuspucken. Natürlich gegen entsprechendes Honorar. 

Freitag, 13. Januar 2017

Europa, Quo vadis?

Was eigentlich macht Europa? Seit dem Brexit wurde in der EU, die Europa ja in Geiselhaft genommen hat, doch in mannigfacher Hinsicht „Besserung“ gelobt. Ob angesichts der jüngsten Ereignisse die Frage erlaubt ist, inwieweit die Terrorbekämpfung und länderübergreifende Zusammenarbeit Fortschritte gemacht hat? Die EU, die keinesfalls mit dem von ihr oft in Anspruch genommenen Begriff Europa verwechselt werden darf, ist eine Institution der wohlfeilen Abschiebung nach Brüssel und der damit verbundenen Amtsbeschaffung mit nettem Auskommen. Beispiel: Der geschiedene Parlamentspräsident Martin Schulz hatte etwa 300 000 Euro Einkommen und eine Unzahl von Vergünstigungen, darunter eine gewaltige Personal-Entourage. Wieviel hat der Spasskommissar Oettinger? Ob die Damen und Herren Kommissare ihr Wissen und ihre Verbindung unmittelbar nach Ausscheiden einem Konzern – natürlich gegen fürstliches Salär! - zur Verfügung stellen? Am besten demjenigen, den sie zuvor überwachen sollten? ie ist's in dieser Hinsicht mit Barroso und der Großbank Goldmann Sachs? Wohin Draghi wohl wechseln wird, wenn er den Job als Chef der europäischen Zentralbaank gemacht hat? Er war ja auch von der betreffenden Großbank gekommen.
Wieviel hatten Cem Özdemir und Sarah Wagenknecht, als sie im EU-Parlament saßen? Ob es auskömmlich war? Was verdienen Marie Le Pen und Beatrix von Storch, obwohl sie gegen die EU sind? Ach, über Geld spricht man nicht? Sozialneid? Soso! 197 Parteien sitzen mit ihren Vertretern inzwischen in 7 Fraktionen im Europäischen Parlament. Das nach bald 27 (mit UK sind es noch 28!) verschiedenen Wahlrechten gewählte europäische Parlament ist vor allem ein Debattierclub und wahrscheinlich wenig demokratisch legitimiert (ich kann zum Beispiel niemanden in Italien wählen, obwohl das wohl auch zum Gebiet der EU gehört...). Es tagt immerhin im Wechsel zwischen Brüssel und Straßburg (ist also mit den damit verbundenen logistischen Aufgaben befasst), was den Steuerzahler ein nicht unerhebliches Sümmchen kostet. Es wählt und kontrolliert aber keine Regierungen. Die zuletzt festgestellte mindere Wahlbeteiligung bei der Wahl zum Europaparlament von etwas mehr als 40 % spricht da Bände. Der Parlamentspräsident Martin Schulz von der SPD ließ sich von seinem Europaparlament noch einmal wählen, meinte noch im Spätfrühling 2016, sein Platz sei in Brüssel - bevor er jetzt seinen Wechsel in die deutsche Bundespolitik angekündigt hat.

Manch einer meint, die politischen Vertreter in diesem Parlament seien hauptsächlich mit Korruption beschäftigt. Natürlich ist so etwas blanker Populismus, - wie von EU-Vertretern gerne verbreitet wird. Darüber hinaus werden mit zahlreichen hochbezahlten Beamten teilweise über Jahre hinweg relativ zweifelhafte Verordnungen und bürokratische Anweisungen zu Glühbirnen, Staubsaugern, Bananen und anderen Gegenständen des Alltags entwickelt, an denen die beteiligten und profitierenden Firmen und Lobbyverbände oft genug recht aktiv mitwirken. Manchmal scheinen sie sogar selbst die Verordnungen zu schreiben. Gerne vorgeschoben werden dabei ökologische Argumente, über deren Zustandekommen unter Mitwirkung derart beteiligter Unternehmen und Verbände aber diskutiert werden könnte. Ob es vor allem um Umsätze und Ankurbelung der Wirtschaft geht? Vielleicht einer ganz bestimmten Wirtschaft in einem ganz bestimmten Land? Dem ganzen „Rest“ von Europa geht es jedenfalls noch immer miserabel, auch wenn andere Zahlen verbreitet werden. Bei einer Jugendarbeitslosigkeit von 30 % kann jedenfalls keine Rede von dem von der EU gerne in Anspruch genommenen allgemeinen Wohlstand in Europa sein. Hier scheint eine bestimmte und sich selbst als alternativlos ausgebende Politik gezielt zu Massenarbeitslosigkeit und Verarmung geführt zu haben. Ob das alles bei genauerer Betrachtung bestenfalls peinlich wirkt? Was macht Europa? Gute Miene zum schlechten Spiel der EU?

Mittwoch, 11. Januar 2017

Gottesnähe

Sie sind Gott. Sie hören Gott oder stehen in Kontakt mit Jesus. Sie sind Jesus. Ob das eine psychiatrische Erkrankung ist? Silicon Valley würde sofort fragen, ob man das gentechnisch beeinflussen kann. „Reparieren“. Das muss unbedingt in Mainstream-Bahnen gelenkt und genutzt werden, - wie halt das milliardengestützte Bestreben dort gerne ausgerichtet ist. Was passiert da im Gehirn, wenn es passiert? Wenn man bestimmte Dinge glaubt zu sehen. Es scheint aber auch eine gewisse Form der subjektiven Wahrheit zu geben, die durchaus im Konflikt mit der wissenschaftlich „bewiesenen“ Realität stehen kann, jener von „Wissenschaftlern“ behaupteten Realität, die gerne alles andere für pathologisch erklärt. Ja klar, es muss wiederholbar sein, was behauptet wird. Aber auch der Wahn kann für mich real sein, nur für mich. Ich bin nicht alleine auf der Welt, trete auf vielerlei Art mit anderen Menschen in Kontakt, definiere Abstand und Nähe, versuche eine Einstellung zu Anderen gewinnen. In diesem Moment muss ich mich mit diesen anderen auf einen gemeinsamen Modus einigen. Die Theorie ist, dass die Menschen innerlich mit sich reden, sich dessen aber nicht bewusst sind, so dass sie die eigenen Gedanken nicht als selbst gemacht erkennen können, sondern sie nach außen projezieren. Z.b. religiösen Wahn gab es am häufigsten im 19. Jahrhundert. Als die Gesellschaft ohnehin im hohen Maß traditionsgeleitet war, das heißt, als die Familien intakt und die Gottesdienste mit ihrer Vermittlung gottgegebener Realitäten gut besucht waren, die Autoritäten religiöser und staatlicher Art ohne Nachfrage sowie die durch „Bildung“ vermittelten Lebenschancen und damit verknüpften Verhaltensregeln in nahezu allen Lebenssituationen anerkannt waren. Deswegen spielt es in allen Zeiten eine große Rolle, in welchem soziokulturellen Kontext ein Mensch aufwächst. Wir können aus der Vergangenheit lernen, indem wir sie begreifen und betrachten. Da sind Regeln, die bedeuten, sich schuldig zu machen, verstoßen zu sein, - kurz: Religion bedeutete eine permanente Drohung, die über den Menschen schwebte. Man kann wissen, dass es im wissenschaftlichen Sinn keine Beweise gibt, dass Glaube glauben bedeutet. Dass daraus eine Kraft entstehen kann und ein Sinn geschaffen werden kann. Der religiöse Wahn hingegen glaubt gegen jedes Argument an seine Realität, obwohl es keine Beweise dafür gibt. Er glaubt an die absolute Richtigkeit seiner Vorstellungen und stellt alles Relativierende in Frage. 

Dienstag, 10. Januar 2017

Das Leben ist keine Kunst

Sich überlegen, ob das, was man da tut, das Richtige für einen ist? Das muss man erst mal können. Dazu muss man sich in der Lage sehen, da viele Menschen eigentlich nur arbeiten, um zu überleben. Sie lassen sich Zeit, um sich Energie und Verdichtung ihrer Persönlichkeit abkaufen zu lassen. Sie lassen sich verbiegen, deformieren, scharf machen.... Ob man das wollte im Leben? Irgendwann erhebt sich die Frage. Was für ein Luxus, darüber nachdenken zu dürfen. Können vielleicht amerikanische Milliardäre oder ähnliche Erfolgsmaschinen. Ist vielleicht die entspannte Pose, mit der nerdige Waghälse steile Thesen aus dem Silicon Valley vortragen. Investoren? „Denkt darüber nach, wer ihr sein wollt“ wird Patti Smith zitiert, eine inzwischen voll und ganz im Establishment angekommene Großkünstlerin, die einem mit einem weiteren Vorschlag Mut macht: Man müsse auch mal einen (Platten-)Vertrag über 100 000 Dollar ausschlagen können. Jawohl, man muss nicht der Knecht des Geldes sein, so möchte man ihr zurufen. Aber was ist, wenn man darauf angewiesen ist? Wenn man jeden Cent nachzählen muss, weil er einem bis zum nächsten Monatsende weiter helfen könnte? Patti Smith kennt eine solche Welt schon lange nicht mehr, obwohl sie liebevoll ihr alternatives Image im Künsterdasein pflegt. Im Gespräch wird auch erkannt, dass es wichtig sein könne, zu wissen, wer man wirklich ist. Ihr Rat in der Jugendbeilage der Süddeutschen Zeitung „Jetzt“: „“Setzt euch jeden Morgen im Bett auf und denkt kurz für euch selbst darüber nach, wer ihr sein wollt. Trinkt vielleicht ein Glas Tee oder Wasser und fragt euch: Was soll euch dieser Tag bringen. Warum macht ihr euren Job. Tut ihr es für Geld? Ruhm? Oder weil es das ist, wovon ihr immer geträumt habt“.
Ich finde das gut und nett. Ich werde versuchen, es zu beherzigen. Freilich bin ich etwas skeptisch. Job machen und so....Ich habe ja gar keinen richtigen.....Aber Frau Schmidt hatte ja auch keinen.......

Montag, 9. Januar 2017

Spezialdemokraten

Unter gescheiterten Top-Managern in Deutschland scheint es so üblich zu sein, dass sie sehr schnell nach ihrem Ausscheiden in den Vorstandsetagen und Aufsichtsräten von DAX-Unternehmen wieder auftauchen. Nach dem Abgasskandal scheint auch Winterkorn so einer zu sein: ein gescheitertes Alpha-Männchen mit der Veranlagung zum Führen. Ein Führer mit leicht schwäbischem Akzent. Ob die Wirtschaft eine totalitäre Veranstaltung ist und die Sozialdemokraten sich einst aufgemacht haben, auch den wirtschaftlichen Bereich der Gesellschaft zu demokratisieren? Ob dieser Ansatz nach all den Typen (von Schröder über Clement bis hin zu Steinbrück) inzwischen ganz vergessen ist? Die betriebliche Mitbestimmung war auf diesem Weg jedenfalls wohl ein großer Erfolg. 
Doch mittlerweile werden die Führer samt ihrer wirtschaftlichen „Erfolge“ wieder angebetet: die Medien sorgen mit zahlreichen verherrlichenden „Erzeugnissen“ dafür, dass dieser Trend seine Durchschlagskraft auf das Bewusstsein der Vielen behält. Doch die Hochglanzmagazine der mehrfarbigen und möglichst eloquenten Bewunderung sind mit den Objekten ihrer Anbetung zusammen in eine Krise gerutscht. Das Führer-Verhalten scheinen bestimmte Kräfte mehr in Richtung der Politik rücken zu wollen. Globale Entwicklungen scheinen hier Beleg genug zu sein, von den USA über die Türkei bis hin zu Russland. Ratlose Manager bleiben zurück, Kohle machen scheint Bestandteil, aber nicht mehr Hauptinhalt dessen, was die Welt bewegt. Trump und Globalisierung, das passt nicht so recht zusammen, eher Isolationismus. Ford hat sich schon getrollt, General Motors war schon dran, Toyota hat jüngst seinen Anschiss kassiert, die deutschen Firmen werden folgen. 

Sonntag, 8. Januar 2017

In "Wilhelm Meisters Lehrjahre" (Goethe-Gedicht)

Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
Wer nie die kummervollen Nächte
Auf seinem Bette weinend saß,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte.


Ihr führt ins Leben uns hinein,
Ihr laßt den Armen schuldig werden,
Dann überlaßt ihr ihn der Pein,
Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.

Johann Wolfgang von Goethe

(1749 - 1832) 

Samstag, 7. Januar 2017

Feinstaubige Grundwerte

Hm, ich fühle mich sehr direkt betroffen, hatte jahrelange Bronchienprobleme - in Stuttgart (wo sogenannte „Komfortöfen“ auch eine größere Rolle zu spielen scheinen). Gestern war es eine kleine Meldung, die in allen Medien schnell wieder verschwunden war. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) (der kann man ja nicht trauen!, so der „offizielle“ Verdacht) scheint den Stickoxidausstoß von 36 aktuellen Diesel-Pkw im realen Straßenverkehr gemessen zu haben. Nur drei der aktuellsten Euro-6-Modelle halten den Grenzwert ein. Als besonders schmutzig bewerten die Tester die überprüften Varianten von Ford Mondeo, Nissan Qashqai und Renault Scénic. Sie stießen bis zu neunmal so viel NOx aus wie erlaubt. Gleichzeitig habe ich folgende scheinbare Erfolgsmeldung zur Kenntnis genommen: Noch nie gab es - in absoluten Zahlen gerechnet - in Deutschland so viele Diesel-Zulassungen wie 2016. Das geht aus (haha, „offiziellen“) den jetzt herausgegebenen Aufzeichnungen des Kraftfahrtbundesamts hervor. Damit setzt sich ein Trend fort, der seit der Abwrackprämie im Jahr 2009 zu beobachten ist: Der Anteil der Diesel-Pkw am Gesamtbestand von derzeit 45,1 Millionen Fahrzeugen erhöht sich fortlaufend. Nun ja, sogenannte „Grundwerte“ finden ihren Ausdruck wohl auch in solchen Zahlen.

Freitag, 6. Januar 2017

Obdachlosigkeit

Ich höre und lese heute morgen, die schwer es „Obdachlose“ bei dieser klirrenden Kälte haben. Oft wollen sie nicht mal in ein Heim. An was das wohl liegt? Hm, oft wollen sie keine Almosen. Sie sehen sich außerhalb der Gesellschaft und sind es nach Definition der Wohlbestallten wohl auch. Sie haben es in dieser Gesellschaft nicht geschafft, sind abgeprallt, sind gescheitert, aus tausend Gründen. Unter Hartz 4 gesunken. Schulden gehabt. Ehe gescheitert. Sich nie einordnen können in den Mühle, in ein Hamsterrad, das Leute kaputt machen kann. Den Drang zur Nutzlosigkeit gespürt – und jetzt draußen in dieser erbarmungslosen Kälte, die einen schutzlos macht, während die Fußballmannschaft des FC Bayern in der Hitze von Katar trainiert. VW-Winterkorn, dieser in den letzten Jahren so gefeierte Ex-Boss mit der großen Verantwortung, soll angeblich mehr als 3000 Euro Rente am Tag beziehen. Nun, solche Fakten zeigen etwas an. Die eine Realität hat mit der anderen wohl nicht viel zu tun. Was haben solche Erfolgskicker mit Obdachlosen zu tun? Ab und zu mal eine soziale Aktion, das ja. Das steigert das Image. Aber ansonsten? Ein Mitgefühl, ein Sinn für die andere Realität, für das Leiden, für das Scheitern? Egal, solche Personen werden entsorgt. Grundwerte hin oder her. Die Würde des Menschen ist unantastbar? Das hat seine Grenzen. „Die Außengrenzen der EU müssen gesichert werden“ lautet eine Forderung, auf die sich alle Politparteien einigen können. Grenzen sind gewissen Kreisen offenbar wichtig. Wir hier, - dort die anderen. In und außerhalb dieser Gesellschaft. Sich distanzieren. Hier die, die etwas haben. Dort die, die nichts haben. Trump scheint das ja jetzt auch in den USA so zu handhaben. Hier die wohlbestallten US-Bürger. Dort die mexikanischen Obdachlosen, gegen die wir ohnehin eine hohe Mauer errichten wollen. Feindbilder. Wirgefühle. Ein- und Ausschluss. Identitäten. Zu den würdevollen „Erfolgreichen“ jedenfalls passen diese armen frierenden Obdachlosen nicht.  

Donnerstag, 5. Januar 2017

Zusammenhänge

Winterkorn bekommt mehr als 3000 Euro Betriebsrente, am Tag!, - behauptete die BILD-Zeitung. Der frühere Deutsche Bank-Vorstand-Co-Chef Ainchu Jain hat einen neuen Arbeitgeber, so die Meldung der letzten Tage. Täglich sterben etwa 120 Tierarten aus.....was das deine mit dem anderen zu tun hat? Das zu folgern bleibt dem Leser überlassen. Ob 2017 in diesem Sinne toll wird? Wenigstens dem kleinen Ego könnte es ja doch mal besser gehen. Mir. Ich habe ja nur mich. Die Arbeitslosenzahlen sind ja auch immer besser. Was das für Zahlen sind? Ob sie das Ausmaß der Dinge wirklich anzeigen? Wie die Zahl der prekären Stellen wohl damit zusammenhängt? Was, was „prekäre“ Arbeitsstellen überhaupt sind? Gerne würden wir das definieren können, - und auch verändern.....Wie, der Boden ist ein bisschen versaut? Nitrat und anderes Zeugs...natürlich niemand schuld, sondern nur nach dem wirtschaftlichen Prinzip gehandelt. Den Bauern geht es ohnehin schlecht. Klein- oder Großbauern? Wer versaut was? 

Dienstag, 3. Januar 2017

Werden in uns (Text)

Wir stürzen uns mutig in das Fremde und machen es zu etwas Eigenem
zu einem Teil unseres Selbst
Wir lieben das Andere, es zieht uns beständig an
sich in der Wiederkehr des Immergleichen treiben lassen
das wäre es, ein Teil zu sein
im Strom des Unbewussten
in Eigentümlichkeiten, in Monotonie
sich im Sturm hin und her wehen lassen
wie ein Blatt im Wind
das Ego mal vergessen
und dabei staunen über die Welt

das wäre es

Montag, 2. Januar 2017

Egomanie, Filterblasen und Das Andere

Ich begegne mal wieder dem Phänomen, dass jemand hier im Internet von sich und seiner Position so eingenommen ist, dass es für ihn nichts anderes zu geben scheint. Filterblase ist da ein altmodischer Ausdruck. Selbstsuche und Selbstverwirklichung ist ja recht und gut, - aber muss das sein? Macht uns nicht gerade das Andere, die andere Perspektive reicher? Sie zu bedenken, andere Realitäten einfließen zu lassen, es wenigstens versuchen, das wäre es doch, was in einem Medium wie diesem Internet möglich wäre. Kontakte unterschiedlicher Qualität könnten uns auf andere Gegebenheiten weisen, andere Voraussetzungen, andere soziale Realitäten. Selbstverständlich könnte ein Respekt dafür sein (und nicht nur dem gegenüber, was ich (das „heilige Ich“) mir für meine Sicht der Welt ausgewählt habe). Egomanie und Selbstsucht, und sei sie auch noch so unbewusst, geht mir auf die Nerven! Es ist ja so deprimierend, dass sich die meisten dieser Leute ihrer narzisstischen Sicht der Dinge gar nicht mehr bewusst sind. Klar, sie haben es ja lange genug verinnerlicht, sie sind dazu geworden, haben ihre Identität damit verknüpft. Aber nun würde ja gelten: einfach mal einen Schritt zurück treten und sich der Beschränktheiten der eigenen Perspektive bewusst werden! In einen Dialog mit dem Anderen kommen! Natürlich darf dieser Dialog keine gegenseitigen Beschimpfungen bringen! Dies würde ja wieder das Beharren auf der eigenen Perspektive bedeuten. 

Sonntag, 1. Januar 2017

EU-Rochaden

Im Folgenden schreibe ich über reine Vermutungen, deren Wahrheitsgehalt ich nicht und keineswegs behaupte, um mich zu schützen gegen die Horden von Advokaten, die gewisse Leute selbst bei den geringsten Vorwürfen in Gang setzen können und wollen. Einfach, weil sie das Geld, die Verbindungen und die Macht dazu haben. Einstweilige Verfügungen und Abmahnungen sind dann meist die Folge. In diese Falle will ich keineswegs gehen. Also ist all das in diesem Blog behauptete reine Vermutung und bedeutet den Gebrauch von unangemessenen Wörtern, ich distanziere mich im Voraus und nachträglich von allem: Mir fiel neulich eine sogenannte Energiesparlampe zu Boden. Nicht aufgepasst! Ich Depp! Wieso passiert das ausgerechnet mir immer? Natürlich weiß auch ich, dass dies Zeugs mit Quecksilber verseucht ist und dass dies ein aggressives Zeugs ist, mit dem man sich in den geringsten Dosierungen schon vergiften kann. Jahrelang wurde die Umwelt danach abgesucht, wo denn dieser chemische Sünder Quecksilber sich überall befinde. Selbst kleinste Spurenelemente standen unter Verdacht. Und jetzt ist das in trivialen Glühbirnen enthalten, die man „Energiesparlampen“ nennen soll, die aber schon nach wenigen Jahren überholt erscheinen. Wem man so etwas zu verdanken hat? Jedes Mal, wenn ich an „Energiesparlampen“ denke, denke ich an Günter Oettinger, diesen Radikalversager und einstigen Ministerpräsidenten des Landes, in dem ich lebe. Der auch an durchaus entscheidender Stelle "Stuttgart 21" weiter geführt hat. Er fiel in Brüssel vor allem durch putzige und gerne öffentlich vorgeführte Englischkenntnisse auf. Er strebte damals unbedingt die sogenannte „Energiesparlampe“ an. Er ließ sie einführen. Partout. Energie sparen war das Argument dafür. Deshalb hießen die Dinger auch "Energiesparlampen" und wurden akzeptiert. Eigentlich ist dies Ding untrennbar mit seinem Namen verbunden. Er, der Oettinger, scheint mir aber unentwirrbar damit verbunden, dass es mit der EU nun schon jahrelang abwärts gegangen ist. Denn er ließ das Ding einführen und keiner wusste so recht, was mit dem Quecksilber geschehen sollte. Kommunikation hatten solche Leute nicht nötig. Dass die Dinger einmal kaputt gehen würden, war vorhersehbar. Aber nun, - scheinbar waltete höhere Weisheit eines Kommissars hier.
Ich habe damals mit dem Staubsauger scheinbar alles sauber gemacht, habe alles abgesaugt, so dass nichts mehr zu sehen war. Es sind aber im Verlauf der Zeit an dieser Stelle immer öfter kleine Partikel aufgetaucht, die glitzerten und für mich in einem bestimmten Verdacht standen. Natürlich habe ich auch daraufhin immer wieder abgesaugt und beseitigt. Ich habe nicht geruht und alles versucht. Aber die kleinen Dinger tauchen auch heute noch manchmal an dieser Stelle auf. Auf gar keinen Fall, das geht gar nicht, das muss unbedingt beseitigt werden, nach allen Richtlinien verpackt und nach Regeln der Kunst, so höre und lese ich immer wieder. Bloß wie? Ich erinnere mich dabei jedes Mal an diesen pokerfacigen und holzgesichtigen EU-Kommissar, der neulich wieder in einer Rede Chinesen beleidigt hat, in dem er sie „Schlitzaugen“ nannte. Na, mit Fremdenfeindlichkeit hat so etwas natürlich nichts zu tun. Und er hat sich ja auch distanziert, in dem er in seinem genialen Englisch behauptete, diese Äußerungen seien „frei von der Leber weg“ gefallen. Ha no! Man wird doch noch sagen dürfen..... (schon mal gehört???) Auch soll er mit einer gewisse Vorliebe firmeneigene Jets für sich nutzen. Eine gewisse Nähe zur Industrie wird ihm ja ohnehin nachgesagt. Und jetzt, die EU scheint in einer schlimmen Krise zu sein, wurde dieser Mann zum Haushaltskommissar und stellvertretenden Kommissionsvorsitzenden befördert. Ein gewaltiger Machtzuwachs. Ab 1.1.2017. Dass dies passieren kann, scheint mir einer der Gründe zu sein, wieso die EU offenbar am Ende ist. Klar. Es gibt Anhörungen und Vernehmungen und Ausschüsse und und und.... Aber es wird nichts dabei heraus kommen. Oettinger wird befördert, basta. Seine scheinbare Nähe zu Industrielobbyisten: Nun ja. Ob sie seine Entscheidungsfindung wohl beeinflusst haben? Wer denkt denn so etwas? Wieso habe ich Depp eigentlich damals tausend Energiesparlampen gekauft? Im Bewusstsein, etwas Gutes zu tun? Ob das am Ende Zweck der Übung war? Umsätze ankurbeln. Um jeden Preis? Kohle machen. Ein besonders krasser Fall von Obsoleszenz gar? Wer wohl davon profitiert hat? Die Antworten fallen leicht. Aber ich behaupte gar nichts. "Dreh di net um, der Kommissar geht....". "Kommissar Oettinger, übernehmen Sie!". Und Kommissar Oettinger wird nun von Jean-Claude befördert. Heute, am 1.1. tritt er sein neues machtvolles Amt an. Ob dies der EU nützt?