Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 7. Oktober 2016

"Erfolg" lernen

Überwiegend alte und "erfolgreiche" Menschen plädieren oft für künstlerischen Eigensinn. Setzen die Selbstverwirklichung als hohen Wert an, wofür sie angesichts ihres guten Namens und des Rufs stehen, der sich auf Kassenerfolge beruft. Sie setzen dann einen einschlägigen Kurs an. Die Masse macht's. Online-Kurse. Videos. PDFs. Normalerweise könnte man sich sowas nicht leisten. Sie aber wollen eine Art tippgebende Lehrer sein, die anderen die Lehrlinge, nach klassischem Vorbild. Sie geben die Rolle des Weisen und die des Künstlers, der in Gestalt des Handwerkers daherkommt. Sie erklären, wie es geht. Sie haben es drauf. Sie sind im Erfolg, den alle wollen. Auch nichts Falsches. Besonders im Künstlerischen. Auch sie mögen Glück gehabt haben, einfach Glück. Doch das zählt nicht. Da sie Promis und insofern die Besten sind, müssen sie's ja alles wissen. Selbstdarstellung oder schauspielern, „so tun als ob“: kein Problem, kann man lernen. „Social Media Branding“? Heutzutage oberwichtig. Professionalisierung einüben. Besser werden. Haltung zeigen. Street credibility, gerade dann, wenn man's auf der Straße jedermann verkaufen will. Was? Sich. Seine Möglichkeiten. Seine überragenden künstlerischen Ambitionen. Das, was man aus sich gemacht hat. Seht her, ich zeige es euch!  

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