Zwei beispielhafte Aussagen: Frau, 31: „Ich hatte
kaum Brust, Körbchengröße A. Po habe ich auch nicht, habe einen
flachen Arsch gehabt. War halt schon ziemlich unzufrieden. Habe mir
dann die Brust machen lassen und zuletzt habe ich mir den Po
aufpumpen lassen. Ich habe halt so meine Wunschvorstellungen von der
Frau. Ich war einfach nicht zufrieden mit mir, wobei das weniger von
den Männern abhing. Es hat mir selbst viel ausgemacht. Danach ist
man schon auch mehr in sich selbst verliebt. Du veränderst dich,
auch beim Sex. Du wirst viel lockerer und präsentierst dich mehr,
weil du stolz bist auf diese Brust. Es ist so, dass du mehr
Stellungen machst, bei denen du deinen Hintern präsentierst und noch
mehr rausstreckst, als gewöhnlich. Ob man damit Erwartungen bedient?
Ohne ist okay, aber so richtig gut erst mit Brüsten und Hintern? Ich
ghe ja nicht mit meinen Brüsten und meinem Hintern auf die Gasse und
präsentiere mich dort. Man muss auch nicht dauernd supereng
angezogen sein. Ich merke aber schon, dass wenn ich einen Ausschnitt
anhabe, mir die Männer nicht nur in die Augen schauen. Ich genieße
das ja auch. Ich stehe dazu, dass ich eine OP gemacht habe und dass
ich unzufrieden war. Wenn ich etwas nicht mag und nicht schön finde,
dann tue ich es nicht, ich bin selbstbewusst und ändere es.
Frau, 55: Als was wollen diese operierten Frauen
gelten? Als sexy? Es reduziert die Frau automatisch auf den Sex.
Busen, Po, Po-Lifting? Für wen machen sie denn das? Nur für die
Männer! Sie lassen sich freiwillig reduzieren. Wenn sich Frauen
unters Messer legen, um sich „schön machen“ zu lassen, hat es
wohl auch mit Minderwertigkeitskomplexen zu tun. Mit fehlendem
Selbstbewusstsein. Wenn ich alles verändere an mir, dann bin ich
nicht mehr ich. Als ich jung war, habe ich Experimente ohne Ende
gemacht, mir die Augenbrauen gezupft, schön mit Kayal nachgezogen.
Frisur kann man verändern, den Lidstrich weglassen, angeklebte
Wimpern kann man weg lassen, bloß, ich lasse doch nicht an mir
herumschnippeln, weil jemand anderes das auch hat.
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