Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 19. Juli 2016

Blick von hinten (2)

Ich versuche dieser Tage öfters, mich in jene Welt hineinzuversetzen, in der wir damals lebten, in die Haltung, in das, was uns bewegte, in ihre Rhythmen, in ihre Horizonte. Es galt, zu einer Identität zu finden. Auch gegen die Gesellschaft. Ein paar sind dabei herb abgestürzt. Erst verletzt, verwundet, - dann abgegangen. Club 27: Hendrix, Morrison oder Joplin warteten schon. Aber was war der Tod? Eine Figur in einem Gedicht. Etwas, was einen seltsam anfasst. Gewalt, Gefühle wie Hass und Wut? Wie war es damit? Oder auch Humor – bis hin zum Zynismus oder Sarkasmus? Wollte man das diskutieren? Natürlich. Lieber das, was man sich unter Politik vorstellte. Dann doch heutzutage lieber Kleidung, Stil und Musik, das andre Geschlecht und der Sex im Schritt - oder? Und wie war's mit dem Heiligen? Ist ja heute wieder sehr beliebt.... wie mit Ewigkeit und Unendlichkeit, Natur und Kultur, mit Fressen oder Gefressen werden, mit Pathos, Ironie und Nüchernheit? Mit Kritik und Poesie? Hatten wir uns ein bisschen zu viel an der Kritischen Theorie besoffen? Zu viel Wiesengrund Adorno nachgehechelt? Freizeit? War ein All-Time-Projekt. Wir definierten uns wohl auch ein bisschen über Kleidung, Schlampigkeit war da ja immer Absicht..... besonders in der mittleren gesellschaftlichen Klasse...... Aufbruch um jeden Preis war angesagt. Wohin...., da war man tolerant. Später die ewigen Diskussionen, die sich als gruppendyxnamische Versuchsanordnungen stundenlang im Kreis drehten. Das Gesellschaftliche, gewiss, - so lange es einen selbst nicht betraf.

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