Ein
fleckiges Schild, eine beschriebene Fläche, wiest darauf hin:
„Dieses Objekt wird videoüberwacht“. Es ist ein Aufzug, der
gelegentlich funktioniert, gelegentlich auch nicht. Vollmetall. Er
lässt sich herab. Es riecht darin nach Urin
und Schweiß. Man wechselt auf einen Steg-Überweg,
der aus vom Dreck umschlossenen Betonplatten besteht. Überall liegen
Zigarrettenstummel, ein Ohrstäbchen dazwischen, ein zerknautschter Kaugummi. Die Kassiererin des
gegenüber liegenden Discountmarkts sagt nach meinem Einkauf (die
billigsten Würstchen, Cola der billigen Sorte) nachdem sie die Bezahlkarte in den Automaten gesteckt hat: „Sie dürfen.....“,
und „Schönes Wochenende“. Ich bin beglückt. Es kann jetzt alles
kommen, auch das Wochenende.
Ich habe Hunger und geh dem Bedürfnis
natürlich sofort nach, obwohl ich die akademische Pflicht zur
Aufschiebung einstudiert habe. Doch das ganze akademische Gedöns ist
ja sowieso nichts wert, ist eine der Täuschungen, hinter denen ganz
anderes steht.... Am Imbissstand (nicht McDonald's) darf ungeniert
die „Curry-Wurst Spezial“ geschmatzt werden. Vorbei schlappende
Personen können gemustert werden, ein Smartphone klingelt zu
aufdringlich und ein Autofahrer ballt mit hochrotem Kopf die Faust. Ich beeile mich.
Zuhause verstopfen farbige Prospekte den Briefkasten. Es gilt
„Billiger“ in allen Variationen: Man studiert, wann es sich
einzukaufen lohnt. Eigentlich würde mich "günstiger" mehr als "billiger" interessieren. Würstchen jagt Würstchen, daheim wird noch
einmal am ranzigen Salat gefressen, dessen Kühlkette mehrfach
unterbrochen ist. Ich bin wohl im falschen Film.....
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